Foto: HC Erlangen

Nordhorn-Lingen wehrt sich in Erlangen

25:28 beim Spitzenreiter

30.04.2016

Tapfer gewehrt hat sich Handball-Zweitligist HSG Nordhorn-Lingen beim Spitzenreiter. Doch vor 3054 Zuschauern in Nürnberg feierte der HC Erlangen beim 28:25 (16:12) den sechsten Sieg in Serie.

Der HC Erlangen, der am Dienstag in Hagen schon sechs Spieltage vor Saisonende die sofortige Rückkehr in die Bundesliga perfekt gemacht hatte, ließ sich von seinen Anhängern feiern. Aber die Spieler erfüllten den Wunsch von Trainer Robert Andersson, gegen keinen Gegner zwei Mal zu verlieren. Das Kunststück gelang den Niedersachsen, die in der Hinrunde 29:26 gewonnen hatten , und zuvor schon dem ASV Hamm-Westfalen nicht. Die Partie gegen den Tabellendritten Coburg, der am 8. Mai im Euregium antritt, steht noch aus. Erlangen kam der Meisterschaft ein weiteres Stück näher. 63 Punkte hat das Team nach 35 Spieltagen verbucht – Rekord seit Einführung der eingleisigen Zweiten Bundesliga 2011.

Das Zwei-Städte-Team hoffte vergeblich, den Gastgebern die ersten Heimpunkte abzuknöpfen – so wie es in der vergangenen Serie noch beim späteren Meister Leipzig gelungen war. Für den siebten Auswärtssieg reichte es für den Außenseiter nicht. Doch er hielt die Partie spannend. Trainer Heiner Bültmann war keinesfalls enttäuscht. Im Gegenteil: „Das war kämpferisch und spielerisch gut.“ In den ersten 20 Minuten kassierte sein Team noch einige einfache Gegentore. „Aber danach hatten wir Zugriff“, stellte der Coach fest.

Nur ein einziges Mal kam das Zwei-Städte-Team in Nürnberg zum Ausgleich: nämlich beim 2:2 (4.). Dabei machten Mannschaftskapitän Nicky Verjans und Rückraumshooter Jens Wiese einen 0:2-Rückstand wett. Doch die nächsten drei Tore warf der Gastgeber, Jungnationalspieler Nicolai Link erzielte drei der ersten sieben Treffer gegen die HSG. Bis auf sechs Tore (13:7, 14:8, 16:10) zog Erlangen davon. Doch zur Pause verkürzte Nordhorn-Lingen um zwei Tore.

Der Gast warf auch die ersten beiden Treffer nach dem Wechsel, lag nur noch mit 14:16 zurück. Das Zwei-Städte-Team, bei dem für den aus privaten Gründen fehlenden Nils Meyer Talent Levin Zare zum Kader zählte, war dran. Auch als Abwehrrecke Frank Schumann nach der Roten Karte (42.) zuschauen musste, ließ Nordhorn-Lingen sich nicht abschütteln. Bei mehr Konsequenz im Abschluss – die Mannschaft nutzte gleich drei von sechs Siebenmetern sowie mehrere freie Bälle nicht – wäre vielleicht doch die Überraschung möglich gewesen. Den zweiten Durchgang entschied die HSG immerhin knapp zu ihren Gunsten. „Wir haben uns immer wieder herangekämpft“, urteilte Bültmann. „Die zweite Halbzeit war komplett offen. Nur der letzte Punch hat gefehlt. Wenn man in Erlangen gewinnen will, muss man alle Chancen nutzen.“

Während das Zwei-Städte-Team weiter um Platz fünf kämpft, plant Erlangen für die Bundesliga. Mit Michael Haaß kommt ein ehemaliger Weltmeister. Der frühere HSG-Torwart Niko Katsigiannis kehrt vom THW Kiel zurück.

von Uli Mentrup

Quelle: Lingener Tagespost