Foto: Melanie Bültmann

Herausragende Leistung bringt ersten Sieg gegen TuS N-Lübbecke

Doppelspieltag begann mit einer ebenfalls starken Leistung in Eisenach und einer knappen Niederlage 27:25

13.09.2016

Die beiden Erstligaabsteiger nacheinander am Doppelspieltag als Gegner zu haben, ist eine Herausforderung, die man erst einmal bewältigen muss. Die HSG Nordhorn-Lingen erledigte das auf eine höchst beeindruckende Art und Weise, wenn gleich es am Freitag nicht ganz zum Erfolg gereicht hatte.

Die Anreise zum Spiel am Freitagabend beim ThSV Eisenach gestaltete sich staubedingt zu einer langwierigen Angelegenheit, so dass die Mannschaft erst kurz vor Spielbeginn an der Werner-Aßmann-Halle eintraf. Die lautstarke Unterstützung für den ThSV und die spezielle Atmosphäre in der engen Halle rang der HSG Nordhorn-Lingen in den ersten Minuten der Partie einigen Respekt ab, der sich in einer nervösen Anfangsphase niederschlug. Dazu erwischte Torhüter Gorobtschuk auf Seiten der Thüringer eine außergewöhnliche Tagesform und entschärfte die HSG Wurfversuche in den ersten Minuten reihenweise. Im Angriff fand der ThSV schnell zu seinem Rhythmus. Besonders Matthias Gerlich sollte mit 13 Toren einen Sahnetag erwischen. Über die Zwischenstationen 4:1 und 8:4 stand es nach 20 Minuten 10:5 für die Eisenacher, was HSG Trainer Heiner Bültmann zu einer Auszeit zwang. Anschließend fand die Abwehr, die weiterhin auf den Routinier Frank Schumann schmerzlich verzichten muss, zunehmend besser ins Spiel. Im Angriff besann man sich auf die eigenen spielerischen Qualitäten und konnte den Rückstand so Tor um Tor auf 13:11 zur Halbzeit verringern.

Die HSG Nordhorn-Lingen machte nach dem Wechsel genau dort weiter, entwickelte aus einer nun besser stehenden Abwehr heraus ein gutes Tempospiel nach vorne. Lasse Seidel und Jürgen Rooba nutzen konsequent ihre Chancen und in der 38. Minute lag das 2-Städte-Team zum ersten Mal mit 16:17 vorn. Inzwischen war es das erwartete Spitzenspiel zweier ebenbürtiger Teams. Frenetisch feuerten die gut 1500 Eisenacher Zuschauer ihr Team an, doch die HSG Nordhorn behielt die Nerven und lag selbst in der 48. Minute mit einem Tor vorn (20:21). Auch in der 55. Minute war das Spiel vollkommen ausglichen (23:23). In den nächsten 3 Minuten war es dann die HSG Nordhorn-Lingen selber, die die Entscheidung für den ThSV einleitete. Zuerst spitzelten die Eisenacher ein Kempaanspiel weg und verwandelten im Gegenzug (25:23; 57.Min.). Als die HSG Nordhorn-Lingen nun alles auf eine Karte setzte und den siebten Feldspieler bringt, leitete ein Ballverlust und ein „empty-net-goal“ die endgültige Niederlage ein. Nach einer über weite Strecken sehr guten Partie seitens der HSG Nordhorn-Lingen, musste man sich am Ende 27:25 doch etwas unglücklich geschlagen geben. Die HSG muss aber die Thüringer richtig gefordert haben, denn diese verloren ihr Sonntagsspiel sang- und klanglos 33:25 beim VfL Bad Schwartau.

HSG Nordhorn-Lingen
Kaleun, Buhrmester (7 P.), Verjans (5), Heiny (6), Mickal (1), Miedema, Fraatz, Rooba (4), Terwolbeck (2), de Boer (2), Wiese (1), Madsen, Seidel (4)

Endlich der erste Sieg - HSG vs. TuS N-Lübbecke

Zum Highlight an diesem Wochenende sollte allerdings das Sonntagsspiel gegen den nächsten Erstligaabsteiger TuS N-Lübbecke werden. Nach der langen Rückfahrt aus Eisenach blieb nur wenig Zeit die Niederlage aus den Köpfen zu bekommen und sich auf das Spiel gegen die Ostwestfalen vorzubereiten.

Die HSG Nordhorn-Lingen, bei der Stephan Wilmsen erneut zur Stärkung der Abwehr auf der Bank saß, war von der ersten Minute an hellwach und von den Freitagstrapazen war nicht viel zu spüren. Die Abwehr zeigte sich gegenüber dem Spiel in Eisenach weiter verbessert und in der Abstimmung fand auch Björn Buhrmester (12/1 P) im Verlauf des Spiels zu einer Topleistung. Alex Terwolbeck führte im Angriff gut Regie und setzte immer wieder Nicky Verjans und Jens Wiese gut in Szene. Es war zunächst ein ausgeglichenes Spiel, in dem die HSG zwar mehrmals mit 3 Toren vorn lag, in dem der TuS N-Lübbecke aber vor allem durch Pontus Zettermann immer wieder zurück kam. Nach 15 Minuten stand es dann auch folgerichtig 9:9. Doch Jens Wiese (12 Tore) hatte sich inzwischen eingeschossen und ließ nun nicht mehr locker. Immer wieder war der Rückraumshooter erfolgreich und trug in den zweiten 15 Minuten der ersten Hälfte mit sechs Toren zu einer auch in dieser Höhe verdienten Halbzeitführung von 18:13 bei.

Nach dem Wechsel versuchte der TuS N-Lübbecke zunächst mit höherem Tempo Druck auf die immer stabiler stehende Abwehr auszuüben. Doch davon ließ sich die HSG Nordhorn-Lingen nicht beeindrucken. Auch eine Handverletzung von Patrick Miedema, die Stephan Wilmsen für die Abwehr auf den Plan rief, brachte das 2-Städte-Team nicht aus dem Rhythmus. In der 38. Min. hatte die HSG den Vorsprung sogar um ein Tor auf 21:15 ausgebaut. Nun griff der Trainer des TuS N-Lübbecke, Aaron Ziercke, zur grünen Karte und stellte seine Abwehr zunächst auf eine 5:1 Formation um, die die Wende bringen sollte. Kurz zeigte sich das 2-Städte-Team verunsichert und kassierte drei Tore in Folge (21:18; 40. Min.). Doch HSG Coach Heiner Bültmann reagierte, nahm ebenfalls die Auszeit und stellte sein Team neu ein. Jetzt hatte die HSG die passenden spielerischen Lösungen gegen das offensive Abwehrkonzept parat. In der 45. Minute war der alte Abstand wiederhergestellt (25:19). Die Abwehr der Ostwestfalen ging nun noch offensiver zu Werke und versuchte den Angriff der HSG schon ab der Mittelinie zu stören. Auch hier war es wieder die HSG Nordhorn-Lingen die die besseren Antworten hatte. War der Rückraum blockiert, gelangen die Anspiele an den Kreis und Asbjörn Madsen verwandelte sicher. Näher als vier Tore kam der TuS N-Lübbecke nicht mehr heran und spätestens beim 30:25 in der 54. Minute war das Spiel entschieden. Standing Ovations begleiteten die HSG Nordhorn-Lingen durch die letzten Minuten, bevor der Jubel der Zuschauer losbrach. Die HSG gewann hochverdient mit 33:28, in einem hochklassigen Spiel, das auch mehr wie 1214 Zuschauer verdient gehabt hätte.

HSG Nordhorn-Lingen
Kaleun (1/1 Parade, bei zwei 7m); Buhrmester (12/1 Paraden); Verjans (7/2), Wilmsen, Heiny, Mickal (3/1), Miedema, Fraatz (n.e.), Rooba (3), Terwolbeck (2), de Boer (3), Wiese (12), Madsen (3), Seidel (n.e.)