Foto: Melanie Bültmann

Die HSG Nordhorn-Lingen spielt die HSG Konstanz mit 32:17(17:10) an die Wand

Herausragende Leistung, flammender Appell und leidenschaftliches Plädoyer in 60 Minuten

14.03.2017

Vor großer Kulisse in der EmslandArena wischte die HSG Nordhorn-Lingen zumindest für 60 Minuten die dunklen Wolken beiseite, die sich über dem Verein zusammengezogen hatten. Eine Leistung, die HSG Trainer Heiner Bültmann nach der Partie auf den Punkt brachte: „Ich kann meiner Mannschaft nur ein ganz großes Kompliment machen. Nach dieser Woche eine solche sportliche Antwort zu geben, verdient meinen größten Respekt. Ich bin stolz auf mein Team.“

Von der ersten Minute an zeigte sich das 2-Städte-Team vor 2823 Zuschauern in der EmslandArena hoch motiviert und ließ keine Zweifel daran aufkommen, wer die Halle als Sieger verlassen sollte. Dabei hatte sich zuvor die personelle Ausgangsposition noch verschlechtert. In die Riege Verletzten Lutz Heiny, Nicky Verjans und Frank Schumann reihte sich Asbjörn Madsen ein, dessen Schulterprobleme keinen Einsatz zu ließen. Zwar machte sich der Däne warm, aber er wäre nur im Notfall eingesetzt worden. Auch Luca de Boer konnte die ganze Woche nicht trainieren und sein Einsatz war mehr als fraglich, doch der Kreisläufer biss sich durch. Nach kurzem ausgeglichenem Spielverlauf (5:4; 10.Min.) nahm der Zug der HSG Nordhorn-Lingen Fahrt auf. Hinter einer Abwehr, in der Stephan Wilmsen über 60 Minuten eine bärenstarke Leistung ablieferte, war Torhüter Björn Buhrmester (15/2 P) ein starker Rückhalt. Die bewegliche Abwehrarbeit forcierte Fehler auf Seiten der HSG Konstanz, die zu Tempogegenstößen führten und von Lasse Seidel (8/1 T) und Yannick Fraatz (3 T) im Tor des Gegners untergebracht werden konnten. Zudem wurde Jens Wiese (11 T) von seinen Mitspielern immer wieder in gute Wurfpositionen gebracht und nutze diese konsequent. So baute das 2-Städte-Team den Vorsprung Tor um Tor aus (11:7; 14:9) bevor unter dem Beifall des Publikums mit dem 17:10 die Seiten gewechselt wurden.

Nach der Pause versuchte die HSG Konstanz mit hohem Tempo eine Wende zu erzwingen, konnte aber die Abwehr der Gastgeber nicht großartig in Verlegenheit bringen. Diese agierte weiterhin äußerst konzentriert und zwang das Team vom Bodensee oft in ein drohendes Zeitspiel. Im Angriff wurden die Chancen am heutigen Tag nicht liegen gelassen und so war beim 22:12 in der 41. Minute der Vorsprung zweistellig und das Spiel entschieden. Zu souverän und überlegen war die HSG Nordhorn-Lingen, die auch angesichts der hohen Führung mit gleichem Einsatz und Engagement nachlegte. Tor um Tor wurde es zum Debakel für die HSG Konstanz und zu einem Handballfest für die begeisterten Zuschauer, die ihr Team mit La-Ola-Wellen und Gesängen feierten. Mit dem Schlusspfiff von 32:17 beendeten die Unparteiischen die Gala der HSG Nordhorn-Lingen, die sich ausgiebig feiern ließ.

Für 60 Spielminuten waren die schlechten Nachrichten, die unter der Woche bekannt geworden waren, vergessen. Die Mannschaft der HSG Nordhorn-Lingen hatte eine sportliche Antwort gegeben. Die Vorstellung in der EmslandArena war zugleich ein leidenschaftliches Plädoyer für den Spitzensport in der Region und ein flammender Appell an die Wirtschaft und die Sponsorenlandschaft, das Schiff HSG Nordhorn-Lingen nicht untergehen zu lassen. Doch die Zeit läuft.