Foto: TSG Lu.-Friesenheim

Couragierter Auftritt der HSG Nordhorn-Lingen bei der 26:33 (15:13) Niederlage in Friesenheim

Lange Zeit in Führung, muss sich die HSG letztendlich geschlagen geben

03.05.2017

Weiterhin ohne Lutz Heiny, Asbjörn Madsen, Frank Schumann und Matze Poll, dazu auch ohne die BackUp Spieler Stephan Wilmsen und Nils Meyer, machte sich die HSG Nordhorn-Lingen auf nach Ludwigshafen in die Friedrich-Ebert-Halle, wo die TSG Lu-Friesenheim ihre Heimspiele austrägt.

Und da Jens Wiese nach der Schulterverletzung nur in der Abwehr eingesetzt werden kann, war klar, dass es erneut eine schwere Aufgabe gegen den Aufstiegsaspiranten werden sollte. Dennoch ging das Konzept von Trainer Heiner Bültmann, den Gegner möglichst lange unter Druck zu setzen, zunächst voll auf. Die 1418 Zuschauer darunter ca. 20 HSG-Fans, rieben sich verwundert die Augen, denn mit einem derart couragierten Auftritt hatten sie wohl nicht gerechnet. Es war die HSG Nordhorn-Lingen, die von Anfang an in Führung liegend das Spiel bestimmte. Der HSG Coach nannte es später: „Eine 1. Halbzeit die Nahe am Optimum dessen war, was wir im Moment leisten können“. Und das Lob hatte sich das Team redlich verdient. Vor allem Nicky Verjans (8 Tore) und Patrick Miedema (6) waren zunächst nicht zu stoppen und sorgten für eine fast durchgängige 2-3 Tore Führung (2:5; 4:7; 6:9). Auch der Versuch vom Trainer Benjamin Matschke der TSG Lu-Friesenheim durch eine Auszeit in der 15. Minute den Spielfluß der HSG zu unterbrechen gelang nicht. Weiterhin war es das 2-Städte-Team, das den Takt vorgab und sich hierbei auf die lautstarke Unterstützung ihrer Fans verlassen konnte. Mit 13:15 nahm die HSG Nordhorn-Lingen die Führung mit in die Kabine.

Nach dem Wiederanpfiff erzielte die HSG zwar den ersten Treffer, aber man merkte sofort, dass die TSG Lu-Friesenheim nun wesentlich aggressiver und energischer in der Deckung zu Werke ging. Tor um Tor holte die TSG auf und lagen beim 18:17 in der 37. Minute zum ersten Mal in diesem Spiel in Führung. Es folgte eine Phase in der das Spiel ausgeglichen verlief, aber man musste feststellen, dass die HSG Nordhorn-Lingen nun einen erheblich höheren Aufwand betreiben musste, um dran zu bleiben. Das gelang auch bis zur 48. Minute (24:23). Doch der Kräfteverschleiß war unübersehbar und die TSG Lu-Friesenheim bestrafte jeden Fehler des 2-Städte-Teams im Angriff über Tempospiel, was nicht mehr zu verteidigen war. Ein 6:0 Lauf der Friesenheimer in nur 6 Minuten war die Folge und in der 54. Minute (30:23) war die Partie entschieden. Eine Schrecksekunde gab es, als Yannick Fraatz und Alex Terwolbeck bei einem Abwehrversuch hart mit den Köpfen aneinanderprallten und Yannick zunächst benommen in die Kabine geführt werden musste. Entwarnung gab es nach dem Spiel, denn er konnte die Heimreise im Bus mitantreten. An der Niederlage, die mit 33:26 nach den zuvor gezeigten Leistungen sicher 3 bis 4 Tore zu hoch ausgefallen ist, gab es nichts zu rütteln. Dennoch hatte die HSG Nordhorn-Lingen bewiesen, dass sie trotz aller personellen Probleme in der Lage ist, mit den Aufstiegsaspiranten der Liga auf Augenhöhe zu spielen. Dafür durfte sich die Mannschaft auch den lang anhaltenden Beifall der mitgereisten Fans zu Recht abholen.

Die HSG Nordhorn-Lingen bleibt mit nun 34:32 Punkten auf dem 7. Platz. Es folgt ein spielfreies Wochenende, bevor es am 14.05. in der EmslandArena gegen die DJK Rimpar erneut um Punkte geht. Patrick Miedema hingegen ist noch zweimal in der niederländischen Nationalmannschaft gefordert, für die es am 3. und 7. Mai in der EM-Qualifikation gegen Lettland geht.