Zweitligaauftakt bei Empor Rostock am Sonntag

11.09.2021

Die HSG Nordhorn-Lingen hat ihre Saisonvorbereitung, welche seit Ende Juli gelaufen ist, beendet. Es gab Niederlagen gegen Ferndorf, in Minden und in Magdeburg, Unentschieden gegen N-Lübbecke und in Hagen, und natürlich auch Siege – gegen Dormagen, Wilhelmshaven, in Hamm und auch gegen Pokalsieger Lemgo. Drei Neue wurden integriert (Patzel, Fontaine, Wasielewski), wovon sich der Letztgenannte leider in Minden den Mittelfußknochen gebrochen hat, operiert worden ist und noch länger ausfällt. Aktuell sind auch der zweite Linkshänder im Team, Julian Possehl (Bauchmuskelzerrung), und Bart Ravensbergen (Rückenprobleme) angeschlagen und drohen für das erste Spiel auszufallen

Von dieser Hiobsbotschaft abgesehen, kann das Team von Daniel Kubeš zumindest aus Fan-Sicht zufrieden sein, die Voraussetzungen für einen guten Auftakt und eine erfolgreiche Saison sind gegeben. Klar – die Zweite Liga ist stark, namhafte Clubs sind dabei, bis zu zehn Teams werden zum Kreis der Aufstiegsanwärter gezählt, aber so what? Wir sind dabei!

Kurzer Rückblick noch in die letzte Woche: Das o. g. Remis beim neuen Vorlicek-Team, dem Aufsteiger Eintracht Hagen, hatte vor acht Tagen einen „krassen“ Verlauf genommen. Zur Halbzeit führte der Gastgeber mit 15:8, die HSG, angeführt von Weber und Seidel, ging mit +2 in Führung – und kassierte Sekunden vor Schluss wieder den Ausgleich. Handballspannung pur – im Testspiel.

Inzwischen hat die HSG-Saisoneröffnung im „Biergarten am ZOB“ mit 200 Sponsoren und Partnern stattgefunden, wo nicht nur der neu lackierte Teambus, sondern vor allem die Mannschaft präsentiert worden ist. Die Spieler zeigten sich gut gelaunt und sehr optimistisch für die bevorstehende Saison, in der die Heimspiele übrigens nach aktuellem Stand mit 50-prozentiger Zuschauerauslastung gespielt werden dürfen. Und da war doch noch was? Ach ja, Trainer Kubeš hat seinen Vertrag bis 2024 verlängert. Sehr gut, Daumen rauf! 

Und damit zum HC Empor Rostock, unserem Gastgeber am Sonntagnachmittag (16:30 Uhr), der auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblickt, die hier kaum nachzuerzählen ist. Nur so viel: Empor war zu DDR-Zeiten eine ganz große Nummer, siebenmal Meister (zuletzt 1987) und sogar Europapokalsieger. Der bekannteste Empor-Spieler „ever“ ist sicherlich Frank-Michael Wahl – ältere Handballfans werden sich erinnern – der gerade 65 Jahre alt geworden ist.

Nach der Wende spielte Empor noch drei Jahre in der Ersten Liga, bevor es bergabging. Zehn Jahre zweite Liga endeten 2003 gar mit dem ersten Abstieg in die Regionalliga. Nach dem Wiederaufstieg ging’s 2017 wieder runter – auch zwei Niederlagen gegen unsere HSG trugen dazu bei. Es folgten vier Jahre in der 3. Liga, in denen Empor zuletzt dreimal trotz bester Platzierungen nicht aufsteigen konnte. Aufstiegsrelegation und Corona hatten etwas dagegen.

Die vergangene Saison 2020/21 in der viergleisigen 3. Liga wurde bereits Ende Oktober zunächst ausgesetzt. Ende Februar durften sich am Aufstieg interessierte Clubs melden – zwei Mannschaften sollten „hoch“. 14 Teams nahmen das Angebot an, sie wurden in zwei 7er-Gruppen eingeteilt und spielten ab April eine Runde mit jeweils drei Heim- und Auswärtsspielen. Empor Rostock belegte in seiner Gruppe hinter Potsdam und Hagen den dritten Platz. Damit war das Viertelfinale gegen den Zweiten der anderen Gruppe erreicht. 

Das Hinspiel ging zu Hause mit -5 verloren, aber Tage später hieß es: „Empor schafft das Wunder von Pfullingen“, denn die Gelb-Blauen gewannen auswärts dramatisch mit +6. Jetzt musste nur noch ein Gegner aus dem Weg geräumt werden – und das gelang. Nach zwei Siegen gegen Potsdam war Empor Rostock Mitte Juni – neben Mitaussteiger Hagen – wieder Zweitligist. Rechtsaußen Janos Steidtmann hatte in den beiden Finalspielen allein 14 Treffer erzielt. Zudem taten sich in den entscheidenden Spielen insbesondere die Routiniers Tim Völzke sowie Keeper Robert Wetzel hervor.

Trainer des Aufsteigers ist seit 2017 der 38-jährige Till Wiechers, der vorher jahrelang als Coach verschiedener Teams der SG Flensburg-Handewitt gearbeitet hat. Neuzugänge sind der erfahrene Kreisläufer Jonas Thümmler (27) von Elbflorenz Dresden, der junge Christian Wilhelm von Bayer Dormagen sowie Richard Lößner vom SC Magdeburg. Das (neue) Maskottchen der Rostocker ist ein Greif, der zwar eine Rückennummer (7), aber noch keinen Namen hat. Auf dem Portal Sportbuzzer findet der interessierte Handballfan noch weitere frische Informationen zum Team aus der Hansestadt (» Link).

Ein Pflichtspiel hat Empor übrigens schon bestritten. In der ersten DHB-Pokalrunde war Ende August gegen Zweitligist Bietigheim nichts zu holen, es gab eine klare -7-Heimniederlage. Unsere HSG hatte ja ein Freilos und trifft Anfang Oktober auf Balingen-Weilstetten.
Das Spiel Empor Rostock gegen unsere HSG findet in der schmucken Rostocker Stadthalle statt, die grundsätzlich 4.650 Zuschauern Platz bietet – bis zu 2.500 Fans sind zugelassen. Ganz wichtig: Um im TV live dabei zu sein, brauchst du kein Bezahl-Abo. Wie in der letzten Zweitliga-Saison unserer HSG 2018/19 werden alle Spiele von sportdeutschland.tv live im Internet übertragen (» Link). Dass der Reporter dabei eine blau-gelbe Brille trägt, ist sicherlich zu verschmerzen, unser Tobi wird bei den HSG-Heimspielen womöglich auch nicht immer gaaanz unparteiisch sein.

Also dann: Wir wünschen unserem Team von Herzen einen gelungenen Auftakt im hohen Norden, anschließend werden wir darüber berichten!