Wolfsrudel am Sonntag zu Gast im Euregium

Anwurf gegen die DJK Rimpar Wölfe ist um 17 Uhr

11.11.2021

Nach dem Last-Second-Sieg in Dresden hatte es für unsere Mannschaft ein paar freie Tage gegeben. Einige Spieler nutzten dies für einen Trip in ihre alte Heimat – so z. B. auch Georg Pöhle, der uns im Interview mit nach Finsterwalde genommen hatte. Robert Weber für Österreich (Sieg und Niederlage gg Tschechien) und Dominik Kalafut für die Slowakei (zwei Niederlagen gg Kroatien) waren im Nationaldress aktiv. Das Training unserer HSG für die nächsten Spiele der Zweiten Handball-Bundesliga hat am Donnerstag letzter Woche wieder begonnen. 

Wer unsere Sozialen Kanäle verfolgt, hat unter anderem mitbekommen, dass Tiga in Walporzheim den durch die Flut im Juli zerstörten Spielplatz wiedereröffnet hat. Einmal mehr Respekt und DANKE an Dirk Bitter vom gleichnamigen Getränkefachhandel aus Gildehaus (wir berichteten darüber im Zusammenhang mit dem Benefizspiel Ende August gegen Lemgo). Bart Ravensbergen erzählte von der Arbeit an seinem Comeback und zeigte sich sehr zuversichtlich. Das sind wir auch vor dem Spiel gegen unseren nächsten Gegner. Und damit rein in den Gegner-Check:

Im Vergleich mit den vielen „Großkopferten“, den ehemaligen Erstligisten und den Clubs, die möglichst schnell (wieder) in die Beletage aufsteigen wollen, sind die Rimpar Wölfe ein eher kleines Licht am deutschen Handballhimmel. Dies gilt z. B. für den Etat wie auch für die Geschichte des Vereins. Wir sagen das mit dem allergrößten Respekt, denn was in der unterfränkischen Gemarkung Rimpar im Kreis Würzburg „handballtechnisch“ in den letzten Jahren mit kleinem Budget auf die Beine gestellt worden ist, das ist aller Ehren wert.

Zunächst gehen wir ein paar Jahre zurück:

„Wölfe“ nennt sich die erste Herrenmannschaft der Sportgemeinschaft Deutsche Jugendkraft (= DJK) Rimpar seit 2011. Mit dem damals neuen und heute aus Balingen bekannten Trainer Jens Bürkle gelang 2013 gleich der Aufstieg in Liga 2. Trotz kleinstem Etat schaffte das Team den Klassenerhalt und etablierte sich schnell. In der Spielzeit 2014/15 kämpften die Wölfe sogar lange um den Aufstieg. Nach Platz 14 in der Folgesaison verpassten die Unterfranken 2016/17 den Aufstieg in die Erste Liga erst am letzten Spieltag. Danach landete das Team jeweils im Mittelfeld auf Platz 8 und 9.

Damit sind wir auch schon in der Saison, in welcher die letzten beiden Duelle mit unserer HSG Nordhorn-Lingen stattfanden, denn bekanntermaßen stiegen unsere Jungs im Sommer 2019 in die Erste Liga auf. Fast genau vor drei Jahren gewann unser Team im Euregium mit 26:24 gegen die Wölfe. Held des Tages war damals Bart Ravensbergen, der den schon sicher geglaubten Sieg am Ende tatsächlich festhielt, Pöhle und Mickal hatten je sieben Tore erzielt.

Im Mai 2019 kam es dann noch besser: Nach einem bärenstarken 25:17 in Würzburg, wo Rimpar seine Heimspiele austrägt, rückte unsere HSG als damals beste Rückrundenmannschaft auf einen Aufstiegsplatz vor, den sie bis zum Saisonende nicht mehr abgab. Kapitän Terwolbeck war mit sieben Treffern erfolgreichster HSG-Schütze – übrigens damals noch mit kurzen Haaren :-).

Es folgte die später abgebrochene Saison 19/20, in der für die Rimpar Wölfe Platz 7 heraussprang, bevor die vergangene Spielzeit 20/21 auf Rang 12 beendet wurde. Erst im Mai hatte der Club seinen Trainer Ceven Klatt freigestellt, dessen Wechsel zu den Eulen Ludwigshafen bereits feststand. Nach einer Interimslösung mit dem Handballkennern durchaus bekannten Dr. Rolf Brack übernahm Julian Thomann das Traineramt zur aktuellen Saison. Der erst 29-jährige Thomann ist eine absolute Institution beim HBW Balingen-Weilstetten, wo er u. a. viele Jahre Kapitän der 2. Mannschaft war. Er beendete nach einer schweren Knieverletzung seine aktive Karriere und trat in Rimpar seine erste Trainerposition an.

Und damit rein in die aktuelle Saison, in welcher Thomanns Wolfsrudel zurzeit mit 6:12 Punkten auf Position 17 der Tabelle liegt – einen Rang vor den Abstiegsplätzen. Die drei Siege wurden eingefahren in Dessau, gegen Emsdetten und zuletzt Ende Oktober in Aue. Die allerletzte Partie ging gegen die Eulen Ludwigshafen (mit Ex-Trainer Klatt) denkbar knapp verloren – am Ende hieß es 29:31. Dabei hatten die grünen Wölfe lange geführt und alle Trümpfe in der Hand gehabt (war da nicht auch bei der HSG etwas gegen die Eulen?).

In dem oben genannten Spiel stand Kapitän Patrick Schmidt zum 250. Mal für die Wölfe auf der Platte. Er erzielte elf Tore und liegt aktuell mit 59 Treffern auf Platz 4 der Zweitliga-Torschützenliste, darunter 24 Siebenmeter (1. Mappes/Hüttenberg [70/7], ..., 9. Weber [54/21]). Vor dem Duell mit der HSG wird Trainer Thomann auf der Wolfsrevier-Homepage wie folgt zitiert: „Natürlich haben wir jetzt einige sehr große Herausforderungen vor der Brust, aber wir wollen uns in jedem Spiel zerreißen und als Mannschaft kämpfen. Dann haben wir gegen jeden Gegner eine Chance. Die Spiele vor der Länderspielpause haben das gezeigt.“

Und Achtung – eins noch: Im Torhüter-Ranking steht Wölfe-Keeper Marino Mallwitz mit derzeit 95 Paraden auf Platz 2. Darunter sind schon sagenhafte 13 (!) parierte 7-Meter – und kein Torwart der ganzen Liga hat eine bessere Quote gehaltener Bälle. Nebenbei: Björn Buhrmester liegt in dieser Statistik auf Rang 10.

Genug der Zahlen, entscheidend is‘ ... auf der Platte! Wir freuen uns sehr auf ein spannendes und möglichst erfolgreiches Handballspiel unserer Jungs gegen das Wolfsrudel der DJK Rimpar. Also dann: Seid dabei!