Weiterer Neuzugang für unsere HSG: Lucas Firnhaber kommt vom TuSEM Essen

23.06.2022

Unsere HSG Nordhorn-Lingen ist ein weiteres Mal auf dem Transfermarkt aktiv geworden und stellt – nach Spielmacher Alex Feld, Linksaußen Jaime Fernández, Rechtsaußen Julian Ranftl, Kreisläufer Nebojša Simović und Mittelmann Tarek Marschall – ihren sechsten Neuzugang zur Saison 2022/23 vor: Der 25-jährige Linkshänder und Rückraum-Shooter Lucas Firnhaber wechselt vom Ligakonkurrenten TuSEM Essen an Ems und Vechte. Wir stellen euch den jungen Mann vor, der das Zeug dazu hat, zu einem der Fan-Lieblinge bei der HSG zu werden und auf den wir uns alle freuen dürfen.

Der Reihe nach: Der heute 2,00 Meter große Lucas wurde 1997 in Buxtehude bei Hamburg geboren und fing schon bei den „Mini-Minis“ mit seinem Sport an. In der Handballstadt Buxtehude – die Frauen sind seit Jahren in der Ersten Liga etabliert – war schon sein Vater aktiv und auch sein drei Jahre älterer Bruder Sebastian – von ihm wird noch die Rede sein – trug dazu bei, dass Lucas anfing, Bälle aufs und ins Tor zu werfen. Als die Familie nach Braunschweig umzog, spielte er beim dortigen MTV, bevor er mit 13 Jahren ins Handball-Internat von Eintracht Hildesheim wechselte.

Als er 16 war, wurde der THW Kiel auf ihn aufmerksam. So spielte Lucas in der Jugend bei dem Klub, dessen Spiele er schon als Kind von Buxtehude aus besucht hatte, und rückte 2016 auch in den Bundesligakader auf, was für seine Entwicklung zweifellos sehr förderlich war. In Pflichtspielen zum Einsatz kam er für die Zebras jedoch nur wenig, stattdessen lief er zwei Jahre lang mit einem Zweitspielrecht für den Drittligisten TSV Altenholz auf. Bis heute bezeichnet er Kiel als seine zweite Heimat, wo seine Großeltern und viele Verwandte leben.

Die genannten Stationen seiner Karriere absolvierte Lucas allesamt mit seinem älteren Bruder, zu dem er damals wie heute eine gute und starke Beziehung pflegt: „Wir telefonieren regelmäßig, und wir haben beide den Traum, irgendwann nochmal zusammenzuspielen“. Und er fügt mit Blick auf Sebastian hinzu: „Wir haben das gleiche Potenzial, und ich will irgendwann dasselbe erreichen, was er auch geschafft hat.“

Auf jeden Fall gilt: Ein Jahr früher als der heutige Akteur des HC Erlangen und Nationalspieler verließ Lucas den THW Kiel bzw. Altenholz, um seine Karriere 2018 bei dem Traditionsverein im Ruhrpott fortzusetzen: TuSEM Essen. Vier Jahre lang blieb er dem Club treu, stieg mit ihm 2020 in die Erste Liga auf und – gemeinsam mit unserer HSG – vor Jahresfrist auch wieder ab.

In dieser Zeit warf Lucas Firnhaber über 400 Tore für Essen, allesamt aus dem Feld. In der abgelaufenen Saison war er genau 100-mal erfolgreich. Insbesondere den Zusammenhalt, den er zuletzt beim TuSEM erlebte, nennt er „einmalig“ und findet nur lobende Worte für seine „Jungs“, den Verein, das Umfeld und die Menschen im Ruhrgebiet allgemein. Nichtsdestotrotz: Beim TuSEM, der die Zweitligasaison mit 41:35 Punkten auf Platz 8 abschloss, steht ein Umbruch bevor, der womöglich noch größer ausfällt als der bei unserer HSG. Neben Trainer Jamal Naji verlassen mehrere etablierte Schlüsselspieler den Verein.

Und auch Lucas suchte eine „neue Herausforderung“, wünschte sich einen „Tapetenwechsel“ und wollte und will – wie er es selbst sagt – „oben angreifen“. So wurde sein bevorstehender Abgang ausEssen bereits Anfang April bekanntgemacht. Bis zum Wechsel zur HSG, dauerte es noch ein bisschen. Doch nun ist alles unter Dach und Fach, und der Linkshänder, der auch in der Abwehr noch weiter „angreifen“ will, wird in der kommenden Saison das rote Trikot unserer Mannschaft tragen, mit deren Zielen er sich voll identifizieren kann.

Apropos: Die letzten fünf (!) Partien der Roten aus Essen gegen die Roten aus Nordhorn-Lingen gingen allesamt zugunsten der HSG aus. Hierzu sagt Lucas: „Das darf nächste Saison gerne so bleiben.“ Es sei immer sehr unangenehm gewesen, gegen sein neues Team zu spielen. Gerade mit der Physis der HSG-Akteure seien er und seine Mitspieler nicht gut klargekommen.

Übrigens war er bis dato immer mit der Nr. 26 im Einsatz, die er wohl auch bei der HSG übernehmen wird. Wir sind gespannt auf den unseren Neuzugang, den Weggefährten als „guten Typen“ und „Kumpel“ mit viel Willen und Ehrgeiz bezeichnen. Er selbst betont seine Emotionalität auf der Platte („ich kann auch Entertainer sein“) und die für ihn so wichtige Nähe zu den Fans.

Dabei gibt es für Lucas noch mehr als Handball, und er wird bald seinen Bachelor in Sportmanagement machen (Fernstudium). Zudem beschäftigt er sich intensiv mit Fitness und Ernährung. Er sieht sich athletisch gut aufgestellt, weiß um den Wert seines Körpers und bildet sich auch in diesem Bereich ständig weiter. Auf der anderen Seite gibt er auch ein „Laster“ zu, denn Lucas „zockt“ durchaus mal gern. Last but not least gehören zwei Hunde zur Familie – und über allem steht natürlich seine Freundin, die ihn nach Nordhorn begleiten wird, wo die Wohnungssuche läuft.

Übrigens: Natürlich freut sich auch Trainer Daniel Kubeš über die Neuverpflichtung: „Ich finde es sehr gut, dass wir in den nächsten Spielzeiten auf Lucas zählen können. Er hat mit seinen jungen Jahren bereits eine gewisse Erfahrung und auch schon eine sehr gute Erstligasaison gespielt. Wir versprechen uns von ihm eine Belebung der Konkurrenzsituation und natürlich viel Torgefahr aus dem Rückraum.“

Mitte Juli geht es wieder los, dann beginnt die Saisonvorbereitung für Lucas Firnhaber und seine neuen Mannschaftskameraden. Wir heißen ihn schon jetzt willkommen und freuen uns sehr auf unseren neuen Spieler, der sportlich und menschlich sicherlich eine große Bereicherung sein wird.