VfL Lübeck-Schwartau zu Gast im Euregium

Nordhorn-Lingen ist gewarnt vor dem Tabellen-16.

21.03.2023

Nach einem schnöden Blick auf die Tabelle mag der HSG-Fan geneigt sein zu denken: Das wird am Mittwoch um 19:30 Uhr eine klare Sache. Doch wie ihr wisst, schauen wir genauer hin und erzählen euch im Folgenden nicht nur hoffentlich Interessantes und Wissenswertes zum nächsten Gegner unserer Roten, sondern auch durchaus Beeindruckendes. Und damit rein in den Gegner-Check-Vorbericht:

Einen Tag nach dem HSG-Sieg bei Motor Zaporizhzhia spielte Lübeck-Schwartau am Samstagabend beim Tabellen-2. N-Lübbecke. Nach einer+4-Pausenführung unterlagen die Blauen beim Spitzenteam noch unglücklich mit 26:27. Nach dominanter erster Halbzeit ging danach beim Team des seit Saisonbeginn an der Ostsee tätigen David Röhrig nicht mehr viel zusammen. Beispielhaft hierfür ist der Auftritt von Rückraumschütze Mex Raguse (ab Sommer in Ludwigshafen), der seine starken acht Treffer allesamt in den ersten 30 Minuten erzielte. Auf der anderen Rückraumseite steuerte übrigens auch Max Horner acht Tore bei.

„Das Bild der letzten Wochen wiederholt sich ein bisschen", wurde Röhrig nach dieser Partie auf der VfL-Homepage zitiert. Und tatsächlich war es eine Woche zuvor ganz ähnlich gewesen: Pausenführung gegen ein Spitzenteam (in Dessau) – und am Ende stand ebenfalls eine ganz unglückliche -1-Niederlage, als Lübeck-Schwartau in den Schlussminuten die Luft ausging. Zuvor hatte es zu Hause zwei Unentschieden gegen die beiden anderen Spitzenmannschaften der Liga gegeben – Eisenach und Balingen – die jeweils als Punktgewinne verbucht und gefeiert wurden.

Die Top-Team-Wochen des VfL (die ersten fünf der Tabelle in sechs Spielen) wurden nur unterbrochen durch die Partie beim Schlusslicht in Würzburg, das die Norddeutschen deutlich für sich entschieden. Die zweifellos favorisierte HSG darf also gewarnt sein – ihr Kontrahent kann es – gerade auch gegen die „Großen" der 2. Liga.

Das Hinspiel Ende Oktober hatte Nordhorn-Lingen übrigens mit 30:26 gewonnen. Beim gelungenen Debüt von Samuel Lindberg (6 Tore) nannten die Livestream-Kommentatoren die Leistung der HSG zusammenfassend „wahnsinnig gut". Auch Johannes Wasielewski und Lasse Seidel hatten in Lübeck seinerzeit ihre Saisonpremiere gefeiert. Bester Werfer war Jaime Fernandez gewesen (8/5), der übrigens im ersten (direkt siegreichen) Spiel für Montpellier auch gleich sehr erfolgreich war (6/4).

Inzwischen steht die HSG auf Rang 4 und der VfL Lübeck-Schwartau, welcher Spielmacher Matej Klima Mitte Oktober an den DHfK Leipzig verlor, nur noch auf Platz 16 der Tabelle. Doch wie gesagt: Nach der Partie im Euregium sind die Blauen mit den „Großkopferten" der Liga durch, gegen die sie zudem zuletzt sehr gut aussahen.

Sehr gut sieht auch die Performance ihres besten Werfers aus: Linksaußen Jan-Erik Speckmann – vor der Saison als einer von zehn Neuzugängen aus N-Lübbecke gekommen – steht bei 125/53 Toren. Es folgen die schon erwähnten Raguse und Horner (je 84), vor den weiteren Rückraumschützen Janik Schrader (65/15) und dem tschechischen Nationalspieler Vojtech Patzel (64/3). Letzterer ist der ältere Bruder des in Nordhorn noch gut bekannten Jonas.

Im Tor steht der inzwischen 40-jährige Dennis Klockmann (Vertrag verlängert), er hat – absolut – die zweitmeisten Bälle der Liga gehalten. Abwehrchef ist der ebenfalls sehr erfahrene Dominik Weiß. Kreisläufer Paul Skorupa ist US-Nationalspieler, Nadav Cohen spielt für Israel und Leon Ciudad für die deutsche U21. Spannend ist er also, der vor der Saison neu zusammengestellte Kader des VfL!

Nebenbei: Bis zum Sommer gehörte ja auch noch Joscha Ritterbach zum Aufgebot der Ostseestädter. Ein durch Verletzungen geprägtes Jahr verbrachte unsere Nr. 5 beim VfL, in dem er erst zum Ende hin seine Leistung abrufen konnte. Am letzten Spieltag der Vorsaison warf er noch fünf Treffer gegen die HSG, welche gleichwohl die Niederlage seines damaligen Teams auch nicht verhindern konnten.

Abschließend noch ein weiterer Blick in die Statistiken: Lübeck-Schwartau steht bei 18:32 Punkten – nur vier davon wurden in der Fremde geholt. Wie die HSG hat das Team 25 Partien absolviert und mit 678 genauso viele eigene Tore erzielt. Die Zahl der Gegentreffer liegt allerdings deutlich höher. Und so soll es auch bleiben, wenn es nach uns geht! Wir freuen uns auf das Spiel und wollen mit den hoffentlich wieder zahlreichen HSG-Fans unseren Teil dazu beitragen, dass es so erfolgreich weitergeht wie zuletzt (erst ein Punktverlust in 2023)! Also dann, auf geht's Jungs!