Überzeugender Sieg gegen Großwallstadt: 37:31

Wasie, Marschall und Lux treffen sechsmal – Stricker mit erstem Tor

01.10.2023

In der Heim-Tabelle liegt unsere HSG nun auf einem Aufstiegsplatz – und insgesamt mit 6:4 Punkten auf Rang 5 der Zweitligatabelle. Grund für diesen Schritt nach vorn ist eine Leistung unseres Teams gegen den nun punktgleichen TV Großwallstadt, die Trainer Kubes anschließend als „sehr präsent" und „sehr effektiv" bezeichnete. Seine Mannschaft habe „mit vielen Emotionen" gespielt, die sich auf die Zuschauer übertragen hätten. 1.712 waren heute übrigens im Euregium dabei und bereuten ihr Kommen nicht!

Der erfahrene Gäste-Coach Michael „Schorle" Roth gratulierte seinem Pendant „Kubi" zum überzeugenden Sieg und meinte, dass „von Anfang an erkennbar" gewesen sei, „dass Nordhorn etwas gutmachen" wollte. Die HSG habe seinem Team – auch mit hohem Risiko wegen möglicher Zeitstrafen – „den Schneid abgekauft". Insgesamt habe der TV Großwallstadt „eine Lehrstunde von Nordhorn" erhalten und sei nun wieder „auf dem Boden der Tatsachen" angekommen. Und damit rein in die Chronologie der Partie:

Bei der HSG waren bis auf Sander Visser alle Mann an Bord, die Unterfranken mussten mit Finn Wullenweber recht kurzfristig auf einen wichtigen Mann verzichten. Los ging's zwar mit einem HSG-Ballverlust und einer Zeitstrafe gegen Pöhle, doch die ersten Tore warfen dennoch die Roten, und zwar in Person von Wasielewski. Unser Linkshänder sollte heute insgesamt auf sechs Treffer kommen (100 %). Er bleibt damit erfolgreichster HSG-Schütze der laufenden Saison (26). Den 3:2-Anschluss erzielte Großwallstadt mit der „Rückhand", das 4:2 warf Stegefelt dann in Kreisläufer-Manier (6.).

Als auch Lux eine Zeitstrafe erhielt, spielte Firnhaber Rechtsaußen. Der TVG hätte wieder den Anschluss schaffen können, doch ein Wurf aufs leere Tor ging daneben. Stattdessen erhöhte Stegefelt von der Strafwurflinie auf 6:3. Apropos: Von sieben 7-Metern fanden heute vier den Weg ins Ziel – Görkem Bicer auf Seiten der Gäste verwandelte alle sechs Versuche und avancierte somit zum Topscorer der Partie (8/6) – gleichwohl: Genützt hat es am Ende nichts.

Pöhle erhielt bereits früh seine zweite Zeitstrafe (9.) und wurde fortan in der Defensive häufiger durch Simovic ersetzt. Aus dem Konzept bringen ließen sich die Gastgeber dadurch jedoch nicht. Wasielewski stellte auf 9:5 (14.) und Ex-Nationalspieler „Schorle" Roth bat schon zur ersten Auszeit. Der TVG wechselte den Keeper – Petros Boukovinas, MVP der Vorsaison, war heute kein „Faktor" – doch die HSG blieb am Drücker. Als Nordhorn-Lingen die vierte Zeitstrafe einsteckte, war erst einmal ein Blau-Weißer für zwei Minuten auf die Bank geschickt worden. Dennoch: Davon unbeeindruckt erhöhte die HSG auf 12:7 (17.; de Boer mit seiner „Spezialität", dem Heber vom Kreis).

Die Gäste kamen in der Folgezeit zum „Zeitstrafen-Ausgleich". Was den Spielstand anging, konnte davon jedoch keine Rede sein, denn der HSG-Fuß stand weiter auf dem Gaspedal. Beim Zwischenresultat von 15:11 (23.) kam dann Hektik auf. Kalafut erhielt nach Foulspiel „glatt Rot", Trainer-Urgestein Roth echauffierte sich und sah die Gelbe Karte. Näher als drei Tore heran ließ Nordhorn-Lingen den TVG in dieser Phase indes nicht – im Gegenteil: Mehrmals bestand die Chance aufs +6, doch der Halbzeitstand betrug dann doch „nur" 18:14. Nebenbei: Bei der Niederlage gegen Großwallstadt im ersten Heimspiel der Vorsaison hatte die HSG insgesamt nur 17-mal getroffen.

Die zweite Halbzeit begann nun mit mehr Tempo, beide Mannschaften – insbesondere der in Rückstand liegende Gast – suchten zunehmend den schnellen Torabschluss. Als es 21:18 hieß, bat Daniel Kubes zum Time-Out (35.). Er stellte auf eine offensivere Deckung um – Stegefelt agierte weit vorn – doch noch nützte es wenig, Großwallstadt war in dieser Phase effektiv und kam auf 24:22 heran (40.). Doch wer jetzt dachte, die Partie könnte kippen, wurde schnell eines Besseren belehrt: Paraden von Buhrmester (von Tina Turner besungen: „Simply the Best") und vier Treffer in Folge stellten das Tableau auf 28:22 (44.). Drei Viertel der Partie waren um – Auszeit Großwallstadt.

Einmal sollten die Gäste – ca. fünf Stunden lang mit dem Bus angereist – noch auf vier Tore verkürzen, doch dann verwandelte Marschall unwiderstehlich zum 29:24, Pöhle animierte das ohnehin schon begeisterte Publikum noch einmal mehr und die HSG ließ nichts mehr anbrennen. Beim 34:27 hieß es erstmals +7, Lux erhöhte dann sogar noch auf +8. Gut fünf Minuten vor dem Ende kam Luke Stricker dann zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für Nordhorn-Lingen. Der Lohner holte direkt eine Zeitstrafe plus 7-Meter heraus. Letzterer war zwar nicht drin, doch kurz darauf bejubelten die Zuschauer einen Empty-Net-Treffer von Buhrmester und ... das erste Tor von Luke Stricker, der – prima eingesetzt von Stegefelt – verwandelte und sich sichtlich freute. Glückwunsch!

Die Gäste setzten den Schlusspunkt, am Ende hieß es 37:31 und das Euregium war eine einzige Party - mittendrin natürlich wieder die Fanclubs von Roter Wand und Äppler Crew, die aus dem Hessischen eine gute halbe Stunde weniger Fahrtzeit als die Gäste aus Großwallstadt brauchten. Bei der HSG hatten Wasielewski, Marschall und Lux jeweils sechsmal getroffen. Interessant: In der vergangenen Saison lag der „Torrekord" bei 35. So offensivstark wie heute darf es gern weitergehen!

Weiter geht's schon am kommenden Mittwoch, den 4. Oktober. Dann gastiert mit dem Bergischen HC das aktuelle Schlusslicht der 1. Bundesliga im Euregium – Anwurf ist um 19:30 Uhr. Der BHC unterlag in seiner Partie des 7. Spieltags bereits am Donnerstag in Flensburg mit -5 und rangiert damit bei 2:12 Punkten nur auf dem letzten Platz der Tabelle. Wie immer gilt: In unserem Gegner-Check-Vorbericht schauen wir in Kürze noch viel genauer hin. Wie melden uns also schon sehr bald wieder!