TuS Ferndorf siegt im Euregium mit 25:20

Die Luft im Aufstiegskampf wird dünner

23.04.2022

Nach zuvor sieben Siegen in Folge hat unsere HSG mit dem 20:25 gegen Ferndorf drei der letzten vier Partien verloren. Das Team ist leider nicht wieder „in Tritt“ gekommen, wie es sich Trainer Daniel Kubeš gewünscht hatte. Während die Abwehrleistung wieder durchaus ansprechend war, lief es im Angriff heute leider gar nicht gut. Zudem hatte der Gästekeeper einen Sahnetag erwischt. Auch wenn’s wehtut – wer das Match noch einmal nacherleben möchte, dem sei der folgende Spielbericht ans Herz gelegt:

Und damit schalten wir „live“ ins Euregium, es ist Freitagabend, 19:29 Uhr: Beim TuS steht der zuletzt ausgefallene Topscorer ten Velde wieder im Aufgebot. Im Kader der HSG fehlen heute Wasielewski und die angeschlagenen Patzel und Seidel, dafür sind Visser, Torbrügge und Mickal wieder an Bord.

Das erste Tor gelingt den Gästen, Markus Stegefelt gleicht postwendend aus. Ravensbergen, Weber, Stegefelt, Torbrügge, Pöhle, Kalafut und Mickal beginnen übrigens in der Abwehr, offensiv kommt Miedema für Torbrügge. Kalafut trifft unnachahmlich vom Kreis, doch diesmal brauchen die Gäste nur Sekunden zum Ausgleich – und zur Führung. Pöhle erzielt umgehend das 3:3, nach vier Minuten lautet das erste Zwischenfazit: Die Partie wogt hin und her.

Weiter geht’s mit einer Zeitstrafe gegen Ferndorf, und es folgt ein „Hammer“ von Pöhle zur neuerlichen Führung für die HSG. Dann: Schade, zwar gelingt der Wurf ins leere Tor, doch der Treffer zählt nicht. Statt +2 kommt der TuS per 7-Meter-Nachwurf zum 4:4, zudem sind die Roten nun ihrerseits in Unterzahl.

Pöhle trifft erneut – mit rechts von rechts. Und da ist dann doch das +2: Weber trifft per Tempogegenstoß. Auch Ravensbergen ist on fire, doch Ferndorf bleibt nicht nur dran, sondern kann sogar wieder ausgleichen: 6:6 (12.) und abermalige Unterzahl. Der nächste „Hammer“ von Pöhle sorgt für das 7:6, der Livestream-Kommentator Tom Helbich und sein Co – unser an der Hand verletzter Rückraumshooter Johannes Wasielewski – sind begeistert. Doch: Die Gäste aus Südwestfalen gleichen aus und zeigen bis dato ihre aktuell gute Form, die sie zuletzt aus den Abstiegsrängen gehievt hat.

Beide Keeper glänzen mit teilweise spektakulären Paraden, leider auch Lucas Puhl gegen freie Würfe der HSG-Angreifer. Beim Spielstand von 7:8 nimmt Daniel Kubeš seine erste Auszeit. Es gibt personelle Wechsel, inzwischen sind auch Possehl, Fontaine und Terwolbeck auf der Platte. Es nützt jedoch noch nichts: 7:9 – erstmals -2 aus Sicht der HSG. Fünf der letzten sechs Treffer gingen an die in Weiß spielenden Gäste.

Auf -3 stellen die Gäste zum Glück noch nicht ... dafür geraten sie in Unterzahl ... und die HSG erhält ihren ersten 7-Meter: Puhl hält seinen achten (!) Ball. Doch unsere Nr. 94 schnappt sich den Abpraller, erzielt den Anschlusstreffer und Wasie schreit seine Freude heraus! Im Gegenzug 8:10, im Gegenzug Ballverlust HSG. Ferndorf geht jedoch nicht mit drei Toren in Führung, denn nun ist es Weber, der von der 7-Meter-Linie trifft. Vier Minuten vor der Pause können die Gäste mit ihrem Coach – dem Ex-HSG-Spieler Robert Andersson – sehr zufrieden sein und nehmen ihre Auszeit.

Die Ausgleichschance für unsere Farben wird leider nicht genutzt – weiter geht’s: Bart hält den nächsten Ball, und dann wird Wasie wieder laut (wer will es ihm verdenken?): „Junge, das war ein geiler Spielzug!“ – Torbrügge gleicht aus: 10:10 (29.). Und es kommt noch besser: Weber trifft aus 7 Metern zur Führung, zudem hat Rot einen Mann mehr – und die Chance auf das +2 kurz vor der Pause ... wenn die Gäste nur nicht so einen guten Keeper hätten: Es bleibt beim 11:10 zur Halbzeit. 

Es fängt wieder so an, wie es aufgehört hat: Puhl hält. Weiter: Ausgleich auf der Gegenseite – Schrittfehler HSG – Ferndorf geht in Front – Ausgleich durch den sechsten Treffer von Pöhle – neuerliche Führung des TuS – erstes Tor durch Possehl – Ballgewinn, Tempogegenstoß und Treffer durch Mickal – Sekunden später Ferndorf zum 14:14 – so schnell kann kein Mensch schreiben: Schon sieben Tore nach knapp sechs Minuten. 

Weber ist per 7-Meter erfolgreich – Bart hält auf der anderen Seite – zudem Zeitstrafe gegen die Gäste. Das +2 gelingt (noch) nicht, stattdessen gibt’s den x-ten Ausgleich und es bleibt soo spannend. Nächster 7-Meter für die HSG, doch diesmal geht der Ball über das Tor. Die 6:0-Abwehr der HSG arbeitet auch heute wieder gut ... dennoch: 15:16 (43.). Zeitstrafe Ferndorf. Auszeit HSG. Der Hund liegt auch heute wieder in der Offensive begraben, wir hoffen auf die verbleibenden 17 Minuten.

Ihre letzte Zeitstrafe gegen sich haben die Gäste mit 1:0 gewonnen. Und auch jetzt treffen sie wieder und stellen auf -2 aus Sicht unserer Mannschaft. Keeper Puhl zeigt seine 11. Parade, bevor Terwolbeck dann doch verkürzt: 16:17 (47.). Dann muss Possehl auf die Strafbank – und die HSG gewinnt den Ball. Unser heutiger Hallensprecher Tobi Dankert animiert die Zuschauer, die stehen auf und sehen den Ausgleich von Pöhle per 7-Meter.

Kurz vor Ende der Strafzeit stellen die Gäste auf 17:18 und geraten in der 50. Minute in Ballbesitz, als Pöhle und Ferndorfs Abwehrchef Koloper verletzt am Boden liegen – für beide geht es weiter. Dann wird es hektisch: Ravensbergen muss zwei Minuten vom Feld – womöglich hat er sich zu vehement beschwert. Ferndorf stellt sofort eiskalt auf 17:19 und hat nun alle Trümpfe in der Hand.

Puhl pariert ein weiteres Mal, Ferndorf stellt in Überzahl auf -3. Wer wettet jetzt noch auf die HSG? In Minute 52 nimmt Daniel Kubeš die Auszeit, welche Pfeile hat er noch im Köcher? Der nächste Ball der Roten landet am Pfosten, Ferndorf stellt mit dem vierten Tor nacheinander erstmals auf -4. Weber verkürzt per 7-Meter, und nun nimmt Andersson die Auszeit – es sind noch gut sechs Minuten.

Puhl pariert erneut, ten Velde trifft aus 7 Metern, und vier Minuten vor Schluss ist beim Stand von 18:23 die Vorentscheidung gefallen. Stegefelt zum 19:23, Ferndorf zum 19:24, dann zeigt Matchwinner Puhl seine 18. Parade (Quote 48 %). Stegefelts 20:24 ist Ergebniskosmetik, ten Velde wirft mit seinem sechsten Treffer das letzte Tor des Tages. Am Ende steht eine ernüchternde 20:25-Heimniederlage gegen den TuS Ferndorf. 

Das nächste Spiel bestreitet unsere HSG Nordhorn-Lingen am 1. Mai um 16 Uhr bei Tabellenführer Gummersbach (heute 35:31-Sieg in Aue). Wir halten den Kopf oben, stehen auch und gerade in dieser sportlich schwierigen Phase zu unserem Team und melden uns wieder!