Trendwende geschafft – 28:25-Sieg gegen die Eulen Ludwigshafen

Nach sieben sieglosen Spielen, holt die HSG gegen den Tabellenzweiten ihren zweiten Saisonsieg

27.10.2024

Der Knoten war geplatzt und das spiegelten auch die Reaktionen des Teams und der Fans wider. Die gewonnen zwei Punkte beförderten die HSG wieder auf Platz 15, mit einem Punktekonto von 6:12 Punkten.

Mark Bult zeigte sich nach dem Spiel sehr glücklich und sagte, sein Team habe „dort weitergemacht, wo wir in Balingen aufgehört haben". Besonders lobte er die Präsenz und die Ausstrahlung seiner Jungs. Die ersten fünfzehn Minuten seien „ordentlich" gewesen, bevor sich die HSG dann „das Leben teilweise selber schwer" gemacht habe. Er bezog sich dabei nicht auf die gut funktionierende Deckung, sondern insbesondere „auf den Weg nach vorn" oder das Überzahlspiel. In der zweiten Halbzeit habe das Tempospiel besser funktioniert und seine Mannschaft sei vor allen Dingen „ruhiger geblieben". Die Abwehr gegen das Sieben gegen Sechs der Eulen habe ihm sehr gut gefallen, und auch Torwart van der Merwe (19 Paraden, 43 %) bekam ein Extralob seines Trainers.

Sein Pendant, Johannes Wohlrab, gratulierte zum „am Ende knapp verdienten Sieg". Die erste Halbzeit, in der „nicht der feinste Handball" gespielt worden sei, bezeichnete er als „umkämpft" und „ausgeglichen". Das Fehlen seines Frontmanns Mex Raguse, der sich im letzten Spiel verletzt hatte, wollte er ausdrücklich nicht als Entschuldigung gelten lassen. Allerdings habe sein Team mit dem frühen Ausscheiden von Torwart Mats Grupe einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. In der zweiten Halbzeit sei Nordhorn-Lingen die bessere Mannschaft gewesen. 

Und damit in die Chronologie der Begegnung, vor welcher zunächst Pavel Mickal, Alex Terwolbeck, Luca de Boer und Björn Buhrmester auf die Platte gebeten wurden, um die "Wall of Fame" einzuweihen. 

Die Startformation der Gastgeber sah aus wie zuletzt, das heißt, dass Bandlow wieder für Firnhaber begann. Kalafut fehlte weiter, dafür stand Marschall wieder im Aufgebot. Der erste Treffer gelang Kapitän Zintel, der heute bei zehn Versuchen neunmal erfolgreich sein sollte. Die Halle war von Anfang an voll da, und die allermeisten der 1.769 Zuschauer freuten sich über die Führung der Gastgeber, die bis zur achtzehnten Minute nach dem 3:1 und 6:4 auf 8:5 ausgebaut wurde. Abwehr und Torwart arbeiteten konsequent und effizient, allein vorn ließen die Rot-Weißen trotz des Vorsprungs noch etwas liegen.

Auf der Gegenseite kamen die Eulen immer wieder zu Torerfolgen nach der schnellen Mitte und kämpften sich wieder heran. In der 24. Minute gelang das Unentschieden, trotz Torhütervorteil auf HSG-Seite. Eulen-Rechtsaußen Straub brachte sein Team erstmals in Führung, die auch nach dreißig Minuten Bestand haben sollte. 12:13 stand es zur Halbzeitpause und inzwischen waren auch Firnhaber und Marschall in die Partie gekommen. Der Nummer 11 gelangen nach mehrwöchiger Verletzungspause – seit dem Pokalspiel in Rostock hatte Marschall nicht mehr gespielt – gleich wieder vier Treffer. 

Die zweite Halbzeit begann zwar mit einer weiteren Parade von van der Merwe und einem Sajenev-Tor, doch das bedeutete noch nicht die Führung. Stattdessen setzten sich die Eulen in Überzahl gleich mit zwei Treffern ab (14:16, 37.) und hatten, als Bandlow seinen dritten Siebenmeter nicht ins Ziel brachte, sogar die Chance, noch weiter zu erhöhen. Dies gelang dem Gast jedoch nicht, und dann war es Rückkehrer Marschall, der mit zwei Tempogegenstößen sowohl ausgleichen konnte als auch die Partie zum 18:17 drehte und damit die Halle noch weiter anzündete. 

Ludwigshafen attackierte nach der Auszeit nun im Sieben gegen Sechs, doch hiermit kam die starke HSG-Defensive gut zurecht. Direkt gelang van der Merwe sein erstes Saisontor ins leere Tor und Erlingsson setzte den Fünf-Tore-Lauf der Rot-Weißen am Siebenmeterstrich fort, die das Spiel damit von 15:17 auf 20:17 gestellt hatten (45.). Einmal mehr arbeiteten die Eulen sich heran und hatten beim 23:22 (50.) sogar die Chance zum Ausgleich, doch diesmal sollte die HSG ihren Vorsprung nicht mehr hergeben.

Minuten vor Schluss, beim plus Drei, bat Bult zur Auszeit und schwor sein Team auf die berüchtigte Crunch-Time ein, in der die Eulen nun in der Manndeckung verteidigten. Mit Erfolg, denn der heute allgegenwärtige Zintel und abschließend Marschall – mit dem letzten Tor des Tages zum 28:25 – trafen nochmals. Auch die offensive Deckung half den Gästen nun nicht mehr und die HSG-Fans waren sich zunehmend sicher: „Heute gewinnen wir!"

Und so kam es, was einen Jubel zur Folge hatte, den das Euregium nach einem gewonnenen Meisterschaftsspiel seit Ende November 2023 nicht mehr erlebt hatte. Wenn es nach den HSG-Fans geht, werden bis zum nächsten Heimsieg in Nordhorn nur acht Tage vergehen, denn schon am Sonntag, den 3. November, steht die Partie gegen Eintracht Hagen im Euregium an. Anwurf wird um 17 Uhr sein.

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