Am 14. Spieltag in der 2. HBL steht das letzte Euregium-Heimspiel der Hinrunde an. Hie HSG Nordhorn-Lingen empfängt als Tabellenfünfzehnter den Tabellendreizehnten. Lediglich ein Punkt trennt Essen und Nordhorn in der Tabelle. Während die Erfolgsserie, von fünf punktreichen Spielen in Folge, der HSG letzten Sonntag in Düsseldorf gerissen, gilt es, wenigstens zuhause weiter auf Erfolgskurs zu bleiben. Die letzten drei Heimspiele behielt die HSG jeweils zwei Punkte in heimischer Halle. Im Kontrast dazu kommt mit dem TuSEM ein Team, welches in der Ferne noch keinen einzigen Punkt holen konnte. Essen hat alle zwölf Punkte zuhause geholt und wartet auf das erste erfolgreiche Auswärtsspiel.
Wenn man allerdings weiter zurückschaut, gab es gegen den Traditionsclub aus dem Ruhrpott – in den 80ern dreimal Deutscher Meister – bisher 41 Duelle, davon zwanzig in der 2. HBL. Die Bilanz weist 24 Siege und nur 14 Niederlagen für die HSG auf. Dreimal trennten sich die beiden Teams mit einem Unentschieden. In den letzten elf Begegnungen behielt Nordhorn-Lingen zehnmal die Oberhand. Das letzte Mal, dass der TuSEM Essen gegen die HSG gewinnen konnte, war Ende 2017. Diese siebenjährige Erfolgsgeschichte soll am Freitagabend fortgeführt werden.
Der 24/25er-Kader, der von Daniel Haase gecoached wird, hat sich zu dieser Saison hin deutlich verjüngt. Stützen wie der langjährige Abwehrchef Malte Seidel und Kapitän Jonas Ellwanger hatten vor der Saison ihre Karrieren beendet. Dafür stieß unter anderem der 19-jährige U-Nationalspieler Felix Göttler zum Team, der wie sein Trainer von den Rhein Neckar Löwen kam. Der Rückraumlinke ist mit 58 Toren bislang der beste Feldtorschütze des TuSEM.
Mit Essen kommt außerdem die Mannschaft, welche den treffsichersten Siebenmeter-Schützen stellt – Nils Homscheid. Der 22-jährige Rückraum Mitte Spieler hat bereits 39 Strafwürfe verwandelt. Insgesamt beträgt die Siebenmeter-Quote von Essen über die Saison hinweg starke 88%. Eine weitere Stärke sind die Außen, die auf beiden Seiten doppelt gut besetzt sind. Dagegen ist der Abgang von Lukas Diedrich im Tor besonders deutlich. Hatte der TuSEM letzte Saison noch mitunter den besten Torhüter gestellt, so ist der Rückhalt in dieser Saison etwas schwächer geworden. Wipf und Plaue haben bislang nur Quoten von 25 und 26%. Die HSG dagegen stellt mit Kristian van der Merwe den ligaweit besten Torhüter des gesamten Novembers.
Zwei aktuelle HSG-Spieler haben eine Essener Vergangenheit. Lucas Firnhaber hat bis 2022 das Essener Trikot getragen und auch Georg Pöhle war in der Saison 2015/16 für den TuSEM aufgelaufen. Firnhaber wird das Spiel am Freitagabend allerdings von der Seitenlinie aus betrachten müssen. Bei einem Trainingsunfall vergangene Woche hat sich der Linkshänder erneut das Kreuzband gerissen, was ebenfalls sein Saison-Aus bedeutet.
Das sagt Elmar Erlingsson:
Wir haben uns gut auf Essen vorbereitet und wissen, dass es ein hart umkämpftes Spiel ist, bei dem beide Mannschaften alles investieren werden, um die zwei Punkte zu holen. Der TuSEM stellt eine harte Abwehr und einen breiten Angriff, der viel aus Eins gegen Eins Aktionen basiert, mit zwei sehr starken Außenspielern. Wir müssen zu 100% fokussiert sein und können das Spiel, auf Grund der Tabellensituation, fast als Vier-Punkte-Spiel einordnen. Nach der Niederlage gegen den Bergischen HC wollen wir wieder zurück in die Erfolgsspur kommen, um auch tabellarisch wieder das Mittelfeld angreifen zu können.