Genau 99 Tage nach dem letzten Punktspiel geht es nun wieder los: Die HSG Nordhorn-Lingen empfängt am ersten Spieltag der 2. Handball-Bundesliga 2024/25 die HSG Konstanz, welcher der direkte Wiederaufstieg gelungen ist.
Nach dem Abstieg 22/23 und einer einjährigen Abstinenz geht die HSG Konstanz nun in ihre neunte Zweitliga-Saison. Nach der erfolgreich gespielten Aufstiegsrunde übernahm der bisherige brasilianische Co-Trainer Vitor Baricelli das Chef-Amt von Jörg Lützelberger, der von 2021 bis 2024 diese Position besetzt hatte. Vitor Baricelli ist mit 28 Jahren der jüngste Trainer der gesamten 2. HBL. Ihm steht mit Daniel Eblen als Co-Trainer jemand zur Seite, der die HSG Konstanz wohl kaum wie jemand anders kennt. 18 Jahre lang, bis 2021, war Eblen Trainer der Mannschaft vom Bodensee.
Nach einer „sehr wechselhaft verlaufenen Vorbereitung", wie es Quellen des gegnerischen Vereins verlauten ließen, war die Performance der HSG Konstanz im Pokalspiel gegen, den hoch gehandelten, HC Elbflorenz ein erster Fingerzeig auf ihre wahre Leistungsstärke. Fünfzig Minuten agierte Konstanz auf Augenhöhe und führte zwischenzeitlich mit drei Toren Vorsprung. Am Ende setzte sich der Gast aus Dresden jedoch mit 35:30 durch. Der zweitligaerfahrene HSG-Keeper Konstantin Poltrum zeigte seine Klasse und auch Mittelmann Christos Erifopoulos stach mit sieben Toren, darunter zwei Siebenmeter-Tore, heraus.
Wie es um die HSG Nordhorn-Lingen und dessen Vorbereitungsfazit steht, hat Frank Schumann, der nach einem halben Jahr als Chefcoach nun wieder die vormals ausgefüllte Rolle als Co-Trainer eingenommen hat, beantwortet:
„Die sportliche Entwicklung ist gut. Wir sind dabei, das neue Spielkonzept von Mark Bult immer besser umzusetzen. Wir wollen schnell sein, mit viel Tempo in die erste und zweite Welle, die schnelle Mitte ausführen – all das haben wir in den Testspielen auch schon aufblitzen lassen. Dafür, dass Handball so ein komplexer Sport ist, laufen viele Dinge auf jeden Fall schon richtig gut. Der Umbruch im Team und das Zusammenfügen aller Spieler ist ein Prozess, der über Wochen und Monate geht und auch noch weiter wachsen wird. Das Wichtigste ist, dass die Jungs alle hochmotiviert sind, Lust haben, schönen und erfolgreichen Handball zu spielen und Gas geben. Es ist einiges neu und wenn es ab Sonntag um Punkte geht, wird sich auch nach und nach auch eine veränderte Rollenverteilung herauskristallisieren."
Frank Schumann hatte interimsweise, nachdem Daniel Kubes während der Saison als Trainer freigestellt wurde, die HSG als Cheftrainer übernommen und mit ihr den zehnten Platz in der Abschlusstabelle belegt. Doch nicht nur der Mannschaft hat er damit weitergeholfen, auch für ihn selbst war die Zeit sehr lehrreich: „Meine sechsmonatige Erfahrung als Hauptverantwortlicher lässt mich meinen Job als Co-Trainer tatsächlich etwas anders ausüben als vorher. Ich habe ein noch besseres Gefühl dafür, wann und wo ich Mark helfen und ihn wirksam entlasten kann."
Aus seiner Sicht ist der kommende Gegner ein „unbeschriebenes Blatt": „Konstanz kommt als Aufsteiger natürlich mit viel Euphorie und hat auch im Pokal gegen Dresden mehr als gut mitgehalten. Allerdings gibt es am Anfang der Saison generell noch nicht viel Videomaterial, was die Vorbereitung auf den Gegner schwieriger macht. Umso mehr bedeutet das: Volle Konzentration auf uns."
Das Spiel der HSG Nordhorn-Lingen gegen die HSG Konstanz beginnt am kommenden Sonntag, den 8. September, um 17 Uhr in der EmslandArena. Fünfzehn Minuten vor Anpfiff beginnt der Dyn Livestream.