Siegen im Kreis Siegen?

Englische Woche endet für die HSG am Samstag in Ferndorf

19.11.2021

Nach dem (erfolgreichen) Spiel in Essen ist vor dem Spiel beim TuS Ferndorf. Hier sind wieder ein paar hoffentlich interessante Informationen über den Club und die Mannschaft, die am Samstagabend (19 Uhr in der Kreuztaler Stählerwiese) Gastgeber unserer HSG Nordhorn-Lingen ist:

Zuallererst: So fern liegt Ferndorf gar nicht, von Nordhorn sind’s ca. 250 km, also ungefähr 2½ Stunden mit dem Auto. Es handelt sich um einen Stadtteil von Kreuztal, das etwas kleiner ist als Meppen, im Kreis Siegen-Wittgenstein. Ein anderer Stadtteil ist übrigens Krombach, wo … ihr wisst schon. Eine gute halbe Stunde westlich von Kreuztal-Ferndorf liegt Gummersbach, weswegen Handballspiele gegen den VfL auch als Derby bezeichnet werden.

Und damit zum Sport:

Der Verein von 1888 (!) stieg mit seiner Handballmannschaft 2012 erstmals in die 2. Bundesliga auf. Der Fahrstuhl fuhr nochmal rauf und runter, doch 2018 war es wieder so weit: Mit 59:1 Punkten (Remis am letzten Spieltag) ging’s wieder hoch in die Zweite Liga. In der anschließenden HSG-Aufstiegssaison landete Ferndorf auf Platz 8.

Dabei gewann der TuS sein Heimspiel im Oktober 2018 mit +2 gegen unsere Mannschaft, die damals personell geschwächt war (nur neun Feldspieler) und sich wie heute am Ende einer englischen Woche befand. 9:9 Punkte hatte die HSG anschließend, dies war der Startschuss zur großen Aufholjagd, die mit dem Aufstieg endete.

Ende März 2019 war es dann wieder knapp, diesmal gewann jedoch das Zwei-Städte-Team mit +2. Pöhle (7), Seidel (6) und Buhrmester (10 P.) waren Garanten des Sieges, auf der anderen Seite stachen seinerzeit drei Namen heraus: Der heute nicht mehr für Ferndorf aktive Sohn des aktuellen Trainers Andersson sowie die – gegenwärtig verletzten – Spieler Puhl (Tor) sowie Faulenbach (siehe unten).

Während der beiden Erstliga-Jahre unserer HSG folgten für Ferndorf in Liga 2 die Plätze 9 und zuletzt Rang 14, als der Klassenerhalt recht frühzeitig gesichert werden konnte. Zur Vorbereitung der laufenden Spielzeit gastierte der TuS dann wieder in Nordhorn – und siegte im August mit +2 gegen das Team von Daniel Kubeš. Übrigens ist seit der vergangenen Saison ein in Nordhorn nicht ganz Unbekannter als Trainer für Ferndorf verantwortlich: der Schwede Robert Andersson. Er hatte zwischen 1998 und 2003 für die HSG gespielt, war mit dem Team in die Bundesliga aufgestiegen und u. a. deutscher Vizemeister geworden.

Andersson hatte vor der laufenden Saison mit einigen personellen Veränderungen in seinem Kader umzugehen. Sechs Abgängen von teilweise erfahrenen Kräften standen sieben Neuzugänge gegenüber, darunter der schon Erstliga-erprobte Simon Strakeljahn aus Minden oder Rutger ten Velde (NL) aus Wilhelmshaven. Letzterer steht aktuell bereits bei 42 Treffern (25 7-Meter), was nur von Rückraum-Shooter Andreas Bornemann übertroffen wird (44). 

Zum Personal des TuS ist ferner zu sagen, dass das Team während dieser Saison bereits zweimal großes Verletzungspech hatte. Anfang Oktober zog sich Spielmacher Faulenbach (2018/19: insg. 18 Tore gegen die HSG) einen Kreuzbandriss zu und wird in dieser Saison kaum noch zum Einsatz kommen. Kurz darauf brach sich Torwart Lucas Puhl den Daumen, womit ein weiterer Leistungsträger längerfristig ausfiel. Dies alles hat dazu beigetragen, dass die Mannschaft zurzeit nur auf dem letzten Platz der Tabelle rangiert (3:17 Punkte). Gegen Dessau wurde gewonnen, gegen Großwallstadt Remis gespielt, dagegen gingen allein drei Partien knapp mit -1 verloren.

Wir sind gespannt, drücken unserer Mannschaft die Daumen und hoffen auf die Fortsetzung ihres guten Laufs mit aktuell vier Siegen in Folge! P. S.: Eine Woche später gastiert Spitzenreiter Gummersbach in der EmslandArena.