Samstag: Ruhmreicher VfL Gummersbach zum Topspiel in der EmslandArena

Dabei: Verlosung eines Motorrads zugunsten des Kinderhospiz Löwenherz

25.11.2021

Nach dem knappen Sieg beim Tabellenschlusslicht in Ferndorf, der erst mit einer Energieleistung in den letzten 15 Minuten sichergestellt wurde, folgt für unsere Jungs nun das andere Extrem: Spitzenreiter Gummersbach gibt am Samstagabend (19:30 Uhr) seine Visitenkarte in der EmslandArena ab.

VfL Gummersbach – wo sollen wir da anfangen? Schon 2015 ist eine 240 Seiten starke Chronik über einen der traditions- und erfolgreichsten Handballklubs Deutschlands erschienen: 12 Meisterschaften, 5 Erfolge im Pokal sowie 13 internationale Titel sprechen eine deutliche Sprache. Der VfL war Gründungsmitglied der Handball-Bundesliga und lange der einzige Verein, der ununterbrochen dem Oberhaus angehörte. Der deutsche Weltmeistertrainer von 2007 Heiner Brand prägte wie kein anderer die Geschichte des Vereins: Er war mehr als 20 Jahre als Spieler und anschließend sechs Jahre als Trainer aktiv.

In den 80er-Jahren war der VfL Gummersbach neben Essen und Großwallstadt die stärkste Mannschaft in Deutschland. Diese Teams machten den deutschen Meister fast ausschließlich unter sich aus. Ende der 90er wurden erstmals enorme finanzielle Probleme des VfL bekannt. Von da an konnte ein drohendes finanzielles Ende des Vereins mehrmals nur knapp verhindert werden. Nichtsdestotrotz erreichte der VfL eine finanzielle Konsolidierung und konnte vor gut zehn Jahren – insbesondere international – auch wieder Titelgewinne feiern.

In diese Zeit fallen auch die letzten Bundesligaspiele gegen unsere HSG. Am 7.2.2009 hieß es im Euregium 28:28. Im Kader der Nordhorner standen u. a. Katsigiannis, Weinhold, Glandorf, Machulla, Verjans und ein gewisser Pavel Mickal. Danach gab es noch zwei Pokalduelle (2009 und 2011), die beide knapp an Gummersbach gingen. Übrigens treffen beide Teams am 14.12. im diesjährigen Pokal-Achtelfinale wieder aufeinander, der VfL hat Heimrecht.

Seit den 10er-Jahren unseres Jahrhunderts zogen wieder dunklere Wolken am Gummersbacher Himmel auf, und nachdem es 2017 und 18 schon sehr knapp gewesen war, stieg der VfL am letzten Spieltag der Saison 2018/19 in einem wahren Herzschlagfinale erstmals aus der Handball-Bundesliga ab. Als die folgende Spielzeit 19/20 abgebrochen wurde, lagen die Oberbergischen auf Platz 4. Nach Beendigung seiner aktiven Karriere bei Paris St. Germain übernahm im Sommer 2020 der Isländer Guðjón Valur Sigurðsson das Traineramt bei den Oberbergischen. Der ehemalige Weltklassespieler hatte u. a. auch für Barcelona, Kiel und nicht zuletzt den VfL Gummersbach gespielt.

Mit neuem Coach landete das Team in der abgelaufenen Saison auf dem undankbaren dritten Rang – jeweils einen Punkt hinter den Aufsteigern aus Hamburg und N-Lübbecke, der Viertplatzierte lag 13 Minuspunkte zurück. Die klare Zielvorgabe für 2021/22 konnte nur heißen, wieder oben mitzuspielen und wenn möglich den Wiederaufstieg zu schaffen.

Vor der Saison gab es dann einige personelle Veränderungen. Mehrere Abgänge wurden qualitativ gut ersetzt – unter den internationalen Neuzugängen waren der Tscheche Zeman, die Keeper Ivanisevic (Serbien) und Nagy (Ungarn), der Pole Dzalakiewicz sowie der Isländer Styrmisson. Ole Pregler kam aus Melsungen, der Portugiese da Rocha Viana stieß aus der eigenen Handball-Akademie (!) zum Zweitligateam. Diese bildet seit 2005 junge Handballtalente aus. Fast alle der hier aufgezählten Gummersbacher Neuen haben eingeschlagen und gehören inzwischen zum Stamm der Mannschaft.

In der VfL-Torschützenliste liegt Rückraumshooter und Linkshänder Janko Bozovic vorn (74/26) – und nicht nur da. Der Österreicher ist vier Monate älter als unser Robert Weber, der übrigens am heutigen Donnerstag hat, und (fast) Topscorer der Liga. Anfang November standen die beiden „Altstars“ übrigens noch gemeinsam für Rot-Weiß-Rot auf der Platte. Apropos: Der Gummersbacher Jungprofi Julian Köster debütierte kürzlich für die deutsche Nationalmannschaft. In dieser Spielzeit steht der Rückraumlinke bei 38 Zweitligatreffern. Der schon erwähnte Styrmisson kommt als Linksaußen bislang auf 53/6 Tore, ihm gegenüber ist Rechtsaußen Lukas Blohme nicht minder gefährlich (48).

In der laufenden Saison konnten bislang alle Spiele bis auf zwei gewonnen werden. Darunter war z. B. vor der diesjährigen Zweitliga-Rekordkulisse von fast 4.000 Zuschauern ein klarer Erfolg gegen Essen. Die erste (knappe) Niederlage hatte es am 8. Spieltag beim starken Neuling in Rostock gegeben. Beim anderen Aufsteiger Eintracht Hagen setzte es Mitte November dann die zweite Schlappe – das 36:40 aus VfL-Sicht ist das bisher torreichste Spiel dieser Zweitligasaison. Die Blau-Weißen sind also für einige Superlative gut! 

Last but not least kam Gummersbach am Sonntag wieder in die Spur und gewann sein letztes Spiel gegen Aue deutlich mit 37:23 – eine kleine Machtdemonstration. Trainer Sigurðsson lobte besonders seinen Spieler Dzialakiewicz, der wie Köster fünfmal traf. Je vier Treffer erzielten Vidarsson, Santos, Blohme und Styrmisson, während der zuletzt etwas angeschlagene Bozovic diesmal geschont wurde und gar nicht zum Einsatz kam. Übrigens: Hüttenberg und Hagen trennten sich unentschieden, sodass wir nun sagen können: Wir sind gespannt auf das Duell des Tabellen-Zweiten (HSG) gegen den Ersten (Gummersbach) – mehr Spitzspiel geht nicht!

P. S.:

Ihr habt es mitbekommen – Luca de Boer hat seinen Vertrag bei der HSG um zwei Jahre verlängert. Darüber freuen wir uns natürlich sehr! Den Artikel dazu findet ihr auch auf unserer Homepage.

Und noch ein P. P. S.: 

Die HSG Nordhorn-Lingen verlost in Kooperation mit den Firmen stanoc Software und Schulte Bauunternehmen ein schnittiges 125er Motorrad (KSRmoto 125 in weiß). Gespendet wurde das Motorrad vom Haselünner Bauunternehmen Schulte und von der HSG bei der letzten Spendenaktion Anfang des Jahres ersteigert. Anschließend wurde das Motorrad von allen HSG-Spielern handsigniert.

Nun wird es für den guten Zweck verlost. Die Lose können ab dem Spiel am Samstag in der Emslandarena und am 5. Dezember bis zur Halbzeitpause der Partie gegen Eisenach erworben werden – Preis: 1 €. Zwischen den Spielen sind Lose in der HSG-Geschäftsstelle an der Lingener Straße in Nordhorn käuflich zu erwerben. Das Siegerlos wird live in der Halbzeit des Spiels am 5. Dezember gezogen!

Die Arbeit des Kinderhospiz Löwenherz möchte wir mit dieser Verlosung unterstützen und den gesamten Erlös spenden. 
Jedes Los zählt, also unterstützt die Aktion gern. Auch größere Abnahmemengen für die MitarbeiterInnen unserer treuen Partner als Geschenk in der Nikolaustüte sind natürlich möglich. – Im wahrsten Sinne des Wortes, eine rasante Aktion für den wirklich guten Zweck!