In der vergangenen Saison siegte unsere HSG Nordhorn-Lingen am letzten Spieltag beim VfL Lübeck-Schwartau. Und ein solch gelungenes Ende der Saison 22/23 streben die Männer von Daniel Kubes natürlich wieder an. Nach dem furiosen +10-Erfolg gegen Dormagen und der anschließenden stimmungsvollen Feier inklusive Verabschiedungen am Sonntag geht die – bei gut zwei Stunden Fahrzeit verhältnismäßig kurze – Reise am Mittwoch nach Hagen südlich von Dortmund. Die dortige auf Tabellenplatz 10 geführte Eintracht ist Gastgeber unserer HSG – und damit zum letzten Mal rein in den Gegner-Check-Vorbericht:
Hagen war im Sommer 2021 aufgestiegen, hatte eine ganz phänomenale Hinrunde gespielt und war auch wegen zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle dann doch noch auf Rang 7 zurückgefallen – einen Punkt hinter der HSG. Nichtsdestotrotz: Ein großartiges Ergebnis für den Aufsteiger! In der nun ablaufenden Saison standen die Grün-Gelben zum Jahreswechsel nur auf Rang 15, die Abstiegsränge befanden sich in bedrohlicher Nähe.
Am letzten Spieltag der Hinrunde gastierte die Truppe von Stefan Neff dann Anfang Februar im Euregium – seinerzeit nur zwei Tage nach dem HSG-Legendenspiel. Legendär war das Duell dann zwar nicht, doch aus der Sicht unserer Mannschaft auf jeden Fall sehr erfolgreich. Denn die Roten gewannen gegen einen starken Gegner mit 28:26.
Rückraumspieler Philipp Vorlicek (von 2017-21 bei der HSG) war nur dabei statt mittendrin gewesen, eine Knieverletzung hatte ihn außer Gefecht gesetzt. Sein Pendant und Nachfolger auf der Position im rechten Rückraum bei Nordhorn-Lingen, Johannes Wasielewski, hatte fünf Treffer zum Sieg beigesteuert, genauso wie Tarek Marschall und Samuel Lindberg. Auf der Gegenseite hatte der Wochen zuvor noch für den Iran bei der WM aktive Pouya Norouzi sogar siebenmal getroffen.
Seit dem sich kurz darauf anschließenden Beginn der Rückrunde läuft es besser für die Eintracht, die sich kontinuierlich nach oben arbeitete. In den vergangenen neun Partien ging das Team sogar achtmal als Sieger vom Parkett. In der Rückrundentabelle liegt Hagen auf Rang 7 (HSG: 6). Und die bisherige Krönung dieser guten Serie erlebten die Grün-Gelben dann am letzten Samstag in Balingen: Beim Meister und Aufsteiger gewannen sie mit sage und schreibe 34:27. Schon zur Halbzeit hatten sie mit +5 geführt und die Gallier nicht mehr näher als zwei Tore herankommen lassen. Party-Crashing pur!
Sportdirektor, Trainer sowie auch Top-Torschütze Valentin Spohn (Rückraum links, 9 Treffer) ließen sich auf der Vereins-Homepage natürlich mit sehr zufriedenen und teilweise zurecht begeisterten Statements zitieren. Neben Spohn verdienten sich Torwart-Oldie Tobias Mahncke sowie der kroatische Linksaußen Josip Jukic die Bestnoten. Abwehrchef Alexander Becker sowie die schon erwähnten Philipp Vorlicek und Pouya Norouzi waren mit je vier Toren beteiligt.
Der Iraner (Rückraum links, 186/2) führt die interne Torschützenliste an, er hat die drittmeisten Feldtore der Liga erzielt. Es folgen Rechtsaußen Pierre Busch (140/25), Spohn (134) sowie Kapitän und Mittelmann Valentin Schmidt (110/44). Linkshänder Vorlicek hat im Winter verletzungsbedingt zehn Spiele verpasst und kommt deshalb „nur" auf 96 Tore. Gleichwohl: Was die Anzahl der selbst erzielten Treffer angeht, steht Hagen knapp hinter Dessau und Bietigheim auf Rang 3. Umgekehrt haben nur die Absteiger aus Würzburg und Konstanz mehr Gegentore kassiert.
Sie's drum: Summa summarum ergibt sich in der bereinigten Gesamttabelle Platz 10 für die Eintracht – mit einem ausgeglichenen Punktekonto (35:35). Doch das wird wohl nicht so bleiben, denn unentschieden gespielt hat das Team als einziges in der Liga bislang noch nicht. Sicher ist: Heiß hergehen wird es noch einmal in der Ischelandhalle, die nun Krollmann-Arena heißt. Dafür, dass unsere HSG noch einmal selbst zum Partycrasher wird, drücken wir fest die Daumen!
PS: Als wir beim für die TIGA-Club-Mitglieder öffentlichen Training am Montag mit Daniel Kubes sprachen, zeigte er sich fest entschlossen. Auch um mit einem guten Gefühl in die Sommerpause zu gehen, gelte es, mit seiner Mannschaft das Spiel in Hagen zu gewinnen. Also dann: Auf geht's, Jungs!
