Die HSG Nordhorn-Lingen ging bei der Partie des 24. Spieltag gegen den ASV Hamm-Westfalen leer aus. Somit mussten Bult & Co die zweite Auswärtsniederlage in Folge hinnehmen und stehen nach ihrem zweiten Spiel innerhalb von sieben Tagen nur mit einem Punkt des Unentschiedens gegen Dessau, vergangenen Sonntag, dar. Am Tabellenplatz ändert die Niederlage jedoch nichts, da auch der erste Verfolger der HSG, der HSC 2000 Coburg, an diesem Spieltag punktlos blieb.
Hoch motiviert ist das Team um Kapitän Björn Zintel, für den es in seine alte Heimat ging, am Mittwochnachmittag in Richtung Hamm aufgebrochen. Der Mannschaft blieb aufgrund der englischen Woche nur der Dienstag, um sich vollends auf den ASV Hamm-Westfalen vorzubereiten. Und doch wollte man sich für die herbe Hinspiel-Niederlage revanchieren.
Mark Bult schickte dieselbe Startaufstellung, wie schon vor drei Tagen aufs Parkett. Diese bestand aus Ruddat, Marschall, Zintel, Bandlow, Lux, Sajenev und van der Merwe im Tor. Den Start verpasste die Starting-Seven allerdings komplett. Der Fehlwurf von Tarek Marschall im ersten Angriff des Spiels waren der Beginn für einen 5:0-Lauf der Heimmanschaft, der nur von einer der frühesten Auszeiten von Bult in dieser Saison unterbrochen werden konnte. Nach nicht einmal fünf gespielten Minuten drückte Bult den Buzzer. Daraufhin gelang Georg Pöhle dann auch der erste Treffer im Spiel. Ein darauffolgender Doppelpack von Jakub Sterba zum 7:1 bescherte dem ASV zum ersten Mal seine höchste Führung von sechs Toren Differenz. Das schien die Mannschaft dann auch erstmals so richtig wachzurütteln und die HSG legte mit einem 3:0-Lauf nach, bevor sich bis zum Ende der ersten Halbzeit ein ein offener Schlagabtausch ereignete. Sowohl van der Merwe, als auch Budalic, der eingewechselt wurde, waren kein Faktor, was sich auch bis Spielende so durchziehen sollte. Mit einem 18:15 Rückstand beendete die HSG die erste Halbzeit.
Die zweite Spielhälfte startete, wie die erste, wieder nicht optimal aus Gästesicht. Die Westfalen hatten bis zur 34. Minute ihren bis dato höchsten Vorsprung wieder hergestellt und führten mit 23:17. Und auch die Reaktion der HSG darauf war wie eine Kopie aus den ersten dreißig Minuten, denn es folgte der 3:0-Lauf. Erlingsson, Bandlow und Pöhle verkürzten auf 23:20 und Mark Bult stellte den Angriff um. Von nun an agierten seine Akteure im Sieben gegen Sechs, worauf die ASV-Defensive nicht gut eingestellt war. Der Abstand schmolz dahin, bis Maximilian Lux in der 44. Minute erstmals in diesem Spiel zum 27:27-Gleichstand traf. Zwei Minuten später war es Frieder Bandlow, der die erste, aber auch einzige Führung zum 28:29 erzielte. Danach war es vor allem die ASV-Abwehr, die sich besser auf das Überzahlspiel der HSG eingestellt hat, es deutlich besser verteidigte, technische Fehler provozierte und diese gekonnt für sich zu nutzen wusste. In dieser Phase waren es vor allem die beiden Außen Drosten und Sterba, die immer wieder zum Torerfolg kamen, sowie Ian Hüter, der über Durchbrüche und gute Einzelaktionen aus dem Rückraum erfolgreich war. Auch die letzte Auszeit von Bult in der 54. Minute, bei einem Vier-Tore-Rückstand konnte das Spiel nicht mehr kippen. Zur Schlusssirene stand ein 37:34-Endergebnis auf der Anzeigetafel und die HSG verpasste ihre Chance sich für die Zehn-Tore-Niederlage im Hinspiel zu revanchieren.
Ein Spiel der Defensive und der Torhüter war es auf beiden Seiten nicht. Der ASV kam insgesamt auf eine 17% Quote gehaltener Bälle, auf HSG-Seite waren es mit 23% nur unwesentlich mehr. Dagegen trafen zwei Feldspieler in dieser Partie zweistellig. Frieder Bandlow machte mit zehn Toren und einer hundertprozentigen Wurfquote sein bestes Saisonspiel und auch Florian Drosten, Linksaußen des ASV traf zehnfach.
Das Gute an der englischen Woche ist jedoch, dass nicht viel Zeit bleibt um sich zu ärgern, denn bereits in drei Tagen steht das nächste Spiel an. Die HSG empfängt zuhause, zu ihrem ersten Spiel im Nordhorner Euregium in 2025, den HBW Balingen-Weilstetten. Anpfiff der Partie am Samstagabend ist um 19:30 Uhr.