Perfekter Heimspiel-Auftakt: HSG Nordhorn-Lingen bleibt in der Erfolgsspur

29:28-Sieg gegen Tabellendritten TV Hüttenberg

01.03.2025

Die HSG holte am 21. Spieltag ihren sechsten Heimsieg in Folge feierten und ist nun seit sieben Spielen ungeschlagen sind. Mit jetzt 24:16 Punkten manifestiert die HSG Nordhorn-Lingen ihren sechsten Rang und schiebt sich näher ans Spitzenquartett.  

Der Gast aus Mittelhessen konnte personell aus dem Vollen schöpfen. Bei der HSG waren die Langzeitverletzten Kalafut und Firnhaber nicht dabei und unterstützten ihr Team vom Seitenrand. Die erwartete Formation stand zur Verfügung. Die Startaufstellung bestand aus Budalic, Zintel, Pöhle, Sajenev, Lux, Jaeger und Bandlow in der Defensive. Im Angriff wechselte Erlingsson mit Pöhle. 

Die Partie war in der ersten Halbzeit absolut verteilt. Keine Mannschaft vermochte es, mit mehr als zwei Treffern in Führung zu gehen. Die HSG arbeitete gegen die offensive 3:2:1-Deckung der Gäste an, doch hatte Mühe, den TVH-Angriff richtig zu unterbinden. Komplett ins Tempospiel kamen die Rot-Weißen zwar nicht, doch allzu lange hielten sie sich mit ihren Positionsangriffen nicht auf und fanden immer wieder Lösungen. Über 2:1 und 3:5 ging es, bis Nordhorn-Lingen beim 7:6 wieder in Führung lag (11.). Dann übernahmen die Gäste das Ruder und stellten das Resultat sogar auf 11:13 (24.). 

Zu diesem Zeitpunkt spielte die HSG schon wieder mit Sieben gegen Sechs im Angriff. Dies hatte Mark Bult in seiner ersten Auszeit nach zwanzig Minuten angeordnet. Und tatsächlich trug diese Maßnahme Früchte. Mit einem 4:0-Lauf bis zur Pause drehte der Gastgeber das Zwischenergebnis und ging seinerseits mit zwei Toren in Führung. Dabei war der letzte Treffer, den Bandlow nach Kempa-Trick erzielte, der schönste. Der Linkshänder stand zu diesem Zeitpunkt schon bei fünf erfolgreichen Abschlüssen. Bei Hüttenberg war ihr bislang erfolgreichster Torschütze Niklas Theiß noch kein Faktor, der Rückraumlinke Leif Haack hatte vier Treffer auf dem Konto. 

Zu Beginn der zweiten Halbzeit agierte die HSG noch mit einem Spieler mehr im Angriff. Nach ca. zehn Minuten stellte Mark Bult wieder um, schickte den siebten Mann jedoch in der Crunchtime nochmals auf die Platte. Zunächst hatte sein Team Glück, als Hüttenberg das leere Tor zweimal verfehlte. Die HSG verpasste jedoch die Chance, mit vier Toren in Führung zu gehen. Im Gegenteil: Schon beim 16:16 kassierte der Gastgeber den Ausgleich (36.) und geriet nach Ballverlusten und Gegenstößen des TVH, der immer wieder über Tristan Kirschner Tempo machte, sowie dem ersten Treffer von Topscorer Theis sogar in Rückstand: 19:20 (46.). Die Partie drohte zu kippen. 

Doch die HSG-Spieler hatten noch zuzusetzen. Mithilfe der ersten und einzigen Hüttenberger Zeitstrafe und einer weiteren spektakulären und von den allermeisten der 2.622 Zuschauer bejubelten Budalic-Parade gelang eine 4:0-Serie. Es stand 23:20 und TVH-Trainer Stefan Kneer war zur Auszeit gezwungen (50.). Als Mika Sajenev vier Minuten später das 25:21 erzielte und der Gästecoach abermals den Timeout-Buzzer betätigte, wähnten sich womöglich schon einige HSG-Fans am Ziel. Doch Hüttenberg verteidigte nun noch offensiver und kam tatsächlich noch einmal auf ein Tor heran. Nach dem letzten Treffer der Gastgeber durch Erlingsson und erst in der Schlussminute war Aufatmen angesagt und in der EmslandArena durfte gefeiert werden. 

Der Rückraumrechte Frieder Bandlow (7/1), Kreisläufer Mika Sajenev (6) und der gut aufgelegte Ex-Hüttenberger Björn Zintel (5) warfen die meisten Tore für die HSG. Bei Hüttenberg waren Rechtsaußen Tristan Kirschner (6/2) sowie Spielmacher Paul Kompenhans (6) am Ende am erfolgreichsten. Das Duell der starken Torhüter zwischen Simon Böhne (13 Paraden, 32 %) und Ivan Budalic (12, 30 %) endete nahezu unentschieden. 

In der PK gratulierte Stefan Kneer der HSG zum Erfolg in einem sehr kämpferischen und taktischen Spiel. In zu vielen Phasen sei seine Mannschaft nicht konsequent genug gewesen und die HSG habe den knappen Erfolg am Ende verdient über die Zeit gerettet. Auch Mark Bult sprach von einem „sehr intensiven Abend". Seine Truppe habe „anders als andere Mannschaften" gegen „die beste Abwehr der Liga" spielen wollen und mit unterschiedlichen Formationen einiges versucht. Er lobte sein Team dafür, Geduld gehabt und viele Chancen herausgespielt zu haben, wenngleich sie sich das Leben durch vergebene Würfe selbst schwergemacht habe. Am Ende sei seine Mannschaft „cool geblieben" und habe auch dank der großartigen Unterstützung in der Halle gewonnen. Auf Nachfrage entkräftete er Aufstiegsambitionen der in der Tabelle nach oben blickenden HSG-Fans, verwies auf die Enge der „verrückten" Liga und sprach stattdessen von der „harten Arbeit" seines Teams, das immer besser eingespielt sei und auf jeden Fall viel Entwicklungspotenzial habe. 

Die nächste Partie der HSG Nordhorn-Lingen findet am Sonntag, 9. März, um 17 Uhr beim TV Großwallstadt statt. Die Unterfranken stehen im Tabellenmittelfeld der 2. HBL. Nach einer zweiwöchigen Länderspielpause geht es dann am Sonntag, 23. März, mit einem Heimspiel weiter. Gegner wird dann um 17 Uhr in der EmslandArena das Team vom Dessau-Roßlauer HV sein.