Die HSG Nordhorn-Lingen präsentiert sich aktuell so gut wie noch nie und hat den Aufwärtsschwung auch über die Länderspielpause hinweg mitnehmen können. Gegen den TuS Ferndorf soll nun der dritte Heimsieg nacheinander eingefahren werden – doch das dürfte gar nicht so einfach werden, denn das Team ist bislang die Überraschungsmannschaft der Saison.
Zwischen Ferndorf und Nordhorn liegen circa 250 Kilometer, der Ort gehört zu Kreuztal im Siegerland. Mit rund 4.000 Einwohnern ist Ferndorf der kleinste Standort in der 2. Handball-Bundesliga.
Der TuS blickt auf eine lange Tradition zurück, denn der Verein wurde schon 1888 gegründet. Sein Aushängeschild sind zweifellos die Handballer, die aktuell ihre achte Saison in der 2. HBL bestreiten. Nach dem Abstieg 2022 und dem knapp verpassten Wiederaufstieg 2023 setzten sich die Rot-Weißen im Sommer 2024 souverän und komplett ungeschlagen durch. Damit ist der TuS wieder Teil der 2. HBL geworden, in welcher er aktuell einen ganz hervorragenden fünften Tabellenplatz einnimmt (14:8 Punkte). Mit bereits sechs Punkten, die der TuS auswärts geholt hat, steht dieser in der Auswärtstabelle sogar auf dem zweiten Tabellenplatz.
Die Mannschaft von Trainer Ceven Klatt, der vor Ferndorf unter anderem bei den Wölfen Würzburg, sowie den Eulen Ludwigshafen unter Vertrag war, bringt auch nach vielen Spielen noch immer diese Euphorie und Leichtigkeit vom Aufstieg mit. Die Mannschaft hat sich kaum verändert, nur punktuell. Fast alle Leistungsträger blieben an Bord und brauchten keine Eingewöhnungszeit. Der 38-jährige Routinier Janko Kevic, der in der Deckung auf Außen steht, lenkt das TuS-Spiel von der Mittelposition. Mit 35 eigenen Treffern und 32 zusätzlichen Assists ist er durchschnittlich an über sechs TuS-Toren pro Spiel beteiligt. Fanger, der sowohl im linken Rückraum als auch auf Rückraum Mitte spielt, hat alle Mannschaften der Gummersbacher Handballakademie durchlaufen und wurde vom VfL sogar mit einem Profivertrag ausgestattet, bis er von sich aus den Wunsch geäußert hatte Gummersbach gegen Ferndorf und für mehr Spielzeit einzutauschen. Fanger hatte in den letzten drei Spielen nie unter fünf Tore für den TuS erzielt und zeichnet sich vor allem über seine Dynamik und Wurfgefahr aus dem Rückraum aus. Ein weiterer, wichtiger Bestandteil des Ferndorfer Rückraums ist Daniel Hideg, der als Erstligaaufsteiger mit Eisenach damals in die 3. Liga zum TuS Ferndorf gewechselt ist. Sowohl in der Deckung als auch im Angriff hat sich Hideg zum absoluten Führungsspieler entwickelt. Er verfügt über eine starke Präsenz und bringt vor allem Körperlichkeit auf die Platte. Hideg führt mit 43 Feldtoren und einer, bei der Anzahl, herausragenden Wurfeffektivität von über 64%, die Ferndorfer Torschützenliste an.
Während der TuS viel über den Rückraum und den Kreis zum Torerfolg kommt, sind es bei der HSG die Außenspieler, die stark von der breiten Spielanlage profitieren. Rechtsaußen Maximilian Lux hat mit 28 Toren die meisten Außen Tore der Liga erzielt. Insgesamt hat Lux, der die Woche über etwas angeschlagen war, sogar schon 52 Tore erzielt und ist damit der erfolgreichste Werfer der HSG. Lux hatte aufgrund der andauernden Schulterverletzung von Sander Visser bislang alleine auf Rechtsaußen gespielt, das Duo ist am Freitag aber erstmals in dieser Saison wieder komplett. Somit sind es nur noch Luka Sokolic und Luke Stricker, die Mark Bult aufgrund von Verletzungen nicht zu Verfügung stehen. Sokolic, hatte sich im ersten Saisonspiel am Knie verletzt und fehlt der HSG seitdem, bei Stricker ist es der Ellebogen, der noch weiter Probleme bereitet. Ob Ivan Budalic, der bereits gegen Lübeck fehlte, morgen einsatzfähig ist, ist noch fraglich.
Das letzte Mal, dass Nordhorn und Ferndorf sich in der 2. HBL gegenüberstanden war im April 2022. Damals siegte Ferndorf mit 25:20. Von zehn 2. HBL-Aufeinandertreffen gewann Nordhorn sechs, dreimal siegte Ferndorf und einmal trennten sich beide Mannschaften unentschieden.
Das sagt Tarek Marschall:
Ferndorf ist als Aufsteiger wirklich brutal in diese 2. HBL-Saison gestartet und hat ein tolles Mannschaftsfeeling innerhalb des Teams. Wir müssen da wirklich aufpassen, auch wenn wir im Flow sind, gut spielen und so langsam auch echt gut das Konzept umsetzen, da müssen wir unbedingt dranbleiben. Unser Auftreten am Freitag muss Ferndorf zeigen, dass sie als Aufsteiger zu uns in die Halle kommen und dass es dort nichts zu holen gibt. Das Euregium ist unser Wohnzimmer, da gibts nichts geschenkt und das wird Ferndorf auf dem Spielfeld auch zu spüren bekommen. Davon abgesehen freue ich mich persönlich aber auch auf das Wiedersehen mit Can Adanir und Valentino Duvancic. Ich habe mit beiden zusammengespielt und vor allem zu Can habe ich noch richtig guten Kontakt. Davon abgesehen ist er auch ein richtig guter Spieler. Er hilft Ferndorf im Tor wirklich sehr.
Fernab vom Sportlichen ist das morgige Spiel besonders. Es wird zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe ausgetragen. Des besonderen Anlasses entsprechend wird die HSG auch in schwarz-pinken Sondertrikots spielen, die im Anschluss an das Spiel online versteigert werden. Außerdem landen zwei Euro jedes Tickets im gleichen Spendentopf, dementsprechend nochmal der Aufruf das Euregium voll bis unters Dach zu machen! Alle Zuschauer und Zuschauerinnen haben die Möglichkeit ihren Becherpfand zu spenden, indem sie die Becher in die vorgesehenen Tonnen werfen. Als letzte tolle Aktion ist ein Spendenkonto errichtet worden, wo jeder und jede einen beliebigen Betrag einfach via PayPal, Lastschrift oder Visa spenden kann und damit automatisch im Lostopf um einen Ferienhaus Urlaub auf Rügen ist.
Anpfiff der Partie des 12. Spieltags zwischen der HSG Nordhorn-Lingen und dem TuS Ferndorf ist Freitag, dem 22. November um 20:00 Uhr. Für Kurzentschlossene gibt es noch Tickets online oder an der Abendkasse. Wer das Spiel nicht live vor Ort verfolgen kann, kann dies im Livestream bei Dyn tun. Übertragungsstart ist dort um 19:45 Uhr.
Alle Spendenaktionen zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe sind eine gemeinsame Aktion mit der Robeo Gruppe, ohne die die Umsetzung so nicht möglich gewesen wäre. Außerdem möchten wir uns bei den Sponsoren Sandmann Transporte, Grafschafter Volksbank, der ROBEO Gruppe, Kuhr+Kuhr Gebäudetechnik, Sparkasse, ela[container], Rönne Technik, Dr. med. Natascha Hanselle, KMS Handels GmbH, Urenco, Hagebauprofi Mayrose, Roman Opitz Allianz Hauptvertretung, Jan Bitter Getränke-Fachgroßhandel, REWE, Computer Service Wallmeyer, Balders + Heinze, GMP Projekte GmbH & Co KG, Lübbering Küchen, SPORT 2000 Nordhorn, RoSch Verwaltung, Rebode, Emländische Volksbank, Apotheke am Postdamm und Gollmar&Horenburg bedanken, die auf ihre Logopräsenz auf den Trikots morgen verzichten und damit wertvoll für die besondere Außenwirkung des Spiels sind.
