Nächstes Auswärtsspiel am Dienstag beim HSC 2000 Coburg

Gelingt der Turnaround in Oberfranken?

30.05.2022

Nach dem ernüchternden 30:31 in Dessau – und dem erst zehn Sekunden vor Schluss sichergestellten Auswärtssieg des ASV-Hamm Westfalen in Emsdetten mit demselben Ergebnis – hat unsere HSG Nordhorn-Lingen schon am Dienstagabend die Gelegenheit, die eigene Serie von Auswärtsniederlagen zu beenden. In der HUK Coburg arena ist der der dortige HSC 2000 Gastgeber für das Team von Trainer Daniel Kubeš. Anwurf ist um 19:30 Uhr. Und damit in den Gegner-Check:

Coburg steht nach einem überzeugenden 31:26-Auswärtssieg bei Eintracht Hagen am Freitagabend nun auf Platz 11 der Tabelle – und zwar punktgleich mit der Mannschaft des Dessau-Roßlauer HV, die zeitgleich mit dem knappen Heimsieg gegen ihr-wisst-schon-wen den endgültigen Klassenerhalt feierte.

In Hagen waren die Coburger (fast) durchgängig in Führung und lagen auch zur Halbzeit schon mit fünf Toren Vorsprung vorn. Sieben Minuten vor Schluss brachte ein gewisser Philipp Vorlicek den Gastgeber zwar nochmal auf einen Treffer heran, doch nach einer Auszeit zogen die Oberfranken wieder davon. Am Ende hatte der serbische Linksaußen Milos Grozdanic, dessen Vertrag übrigens nicht verlängert wird, die meisten Treffer für sein Team erzielt (8/2; insg. 152/83) – vor dem Hagener Pouya Norouzi, der erst vor der Saison von Coburg nach Südwestfalen gewechselt war (und dort seitdem schon fast 200-mal erfolgreich war).

Florian Billek ist Rekord-Torschütze der Coburger. Der Rechtsaußen ist die Konstante im Spiel seiner Mannschaft und hat seit 2014 fast 1.600 Treffer für den HSC erzielt. In dieser Saison sind es insgesamt 142/17. Er warf am Freitagabend weitere sieben Tore. Dass er in dieser Saison verletzungsbedingt schon oft gefehlt hat, mag ein Grund dafür sein, dass sein Team bis fast zum Schluss um den Klassenerhalt bangen musste. Zudem steht Linkshänder Merlin Fuß – vor der Saison aus Hüttenberg gekommen – auch schon bei 120 Toren. Kapitän des Teams ist Andreas Schröder (93). Das Tor hütet – noch bis zum Ende der Saison – der Tscheche Jan Kulhanek, der gerade 41 Jahre alt geworden ist. In Hagen kam er auf 15 Paraden und eine Quote von 43 %.

Blick zurück:

Nach der vergangenen Saison hatten die Vestestädter (so heißen sie wegen ihrer „Veste Coburg“ genannten Burganlage) unser Team als Tabellenletzter in die Zweite Liga begleitet. Schon am 6. Spieltag kam es dann zum Wiedersehen, als Mitte Oktober das Hinspiel in der EmslandArena stattfand. Nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gewann die HSG Nordhorn-Lingen mit 29:26 (11:14). Georg Pöhle hatte achtmal getroffen, es folgten Weber (5/3) und Stegefelt (5), Buhrmester kam auf 13 Paraden.

Auf der Gegenseite war der Este Karl Toom, der nach der Saison in seine Heimat zurückkehrt, am erfolgreichsten (6 Tore, insg. 93). Der schon erwähnte Florian Billek und der schwedische Spielmacher Tobias Varvne (83) hatten gefehlt. Auch Letzterer geht im Sommer in sein Heimatland zurück. Alle bis dato genannten Spieler waren am Freitagabend in Hagen mit von der Partie. Nebenbei: Es stehen auch schon viele Neuzugänge für die Oberfranken fest, auf die wir an dieser Stelle jedoch nicht eingehen.

Zurück in die Saison: Nach der Pleite in Lingen wurde der tschechische Trainerkollege von Daniel Kubeš, Alois Mraz, von seinen Aufgaben entbunden. Der erst 33-jährige Däne Brian Ankersen, in der Vorsaison interimsweise und sehr erfolgreich schon in Bietigheim als Trainer im Einsatz, übernahm. Zunächst ging die Niederlagenserie für den HSC 2000 Coburg zwar weiter, doch ab Ende Oktober wurden vier Siege in Folge eingefahren und das Team stabilisierte sich. Zum Jahreswechsel standen die Gelb-Schwarzen dort, wo sie jetzt auch platziert sind, nämlich im (unteren) Mittelfeld der Tabelle. Im Jahr 2022 gab es für Coburg zwar schon drei Unentschieden, doch gelangen dem Team bis dato noch keine zwei Siege nacheinander – und das bleibt hoffentlich auch am Dienstagabend so.

Übrigens: Mitte März sollte ja das Rückspiel zwischen der HSG und dem HSC in Coburg stattfinden, als zu viele Corona-Fälle beim Gastgeber die Austragung verhinderten. Weil auch die nächste Partie unserer Jungs gegen die Eulen aus demselben Grund verlegt werden musste, hatte unser Team nach zuvor sieben Siegen in Folge (!) vier Wochen nicht mehr gespielt, als mit der Pleite in Bietigheim Ende März der „Niedergang“ begann. In den zehn Partien gab es seitdem nur noch drei Siege, die fünf HSG-Auswärtsspiele gingen allesamt an die gegnerische Mannschaft.

Doch was nützt es? Irgendwann werden wir den Bock schon wieder umstoßen – und warum nicht am Dienstagabend in Coburg? Ihr letztes Heimspiel haben die Gelb-Schwarzen auch verloren (-6 gegen Dessau), und nun ist es an der HSG Nordhorn-Lingen, ihre eigene Saison doch noch zu einem versöhnlichen Ende zu bringen. Wir sind ab 19:30 Uhr auf sportdeutschland.tv auf jeden Fall dabei!