Nächster Gegner mit großem Namen: HSG am Samstag beim TV Großwallstadt

10.12.2021

Schon in unserem Gegner-Check-Vorbericht zum Spiel gegen den aktuellen Zweitliga-Tabellenführer hieß es: In den 80er-Jahren war der VfL Gummersbach neben Essen und Großwallstadt die stärkste Mannschaft in Deutschland. Und um ebendiesen TV Großwallstadt geht es heute. Denn bei den Unterfranken findet die nächste Partie unseres Teams statt (SA, 19:30 Uhr), das als HSG Nordhorn ja auch eine durchaus glanzvolle Vergangenheit hat – doch nicht so ruhmreich wie ...

... die Geschichte des ersten Deutschen Handballmeisters TV Großwallstadt! Nach der ersten Deutschen Meisterschaft in der gerade eingeführten eingleisigen Handball-Bundesliga zur Saison 1977/78 folgten bis 1990 fünf weitere Meisterschaften sowie je vier Pokalsiege und internationale Titel. Highlight: Im Jahr 1980 wurden sie Meister, Pokalsieger und Europacupsieger der Landesmeister und schufen damit Historisches. Der wohl bekannteste Spieler aus dieser Zeit ist Kurt Klühspies, Weltmeister von 1978, mit fast 500 Spielen und über 1.500 Toren für die Blau-Weißen. Ab den 90er Jahren ging es langsam, aber stetig abwärts. Sportlich lief es immer weniger rund, und hinzu kamen finanzielle Schwierigkeiten.

Nach der Saison 2012/13 stieg der TVG erstmals in die 2. Liga ab – übrigens gemeinsam mit TuSEM Essen. Der andere langjährige Meisterschafts-Konkurrent aus Gummersbach hielt die Klasse (noch) mit einem Punkt Vorsprung. Im Mai 2015 erhielt der Club dann keine Lizenz mehr für die Zweite Bundesliga und ging als Zwangsabsteiger sogar in die Drittklassigkeit. Die TV Großwallstadt GmbH wurde gegründet, mit welcher der Verein einen Neuanfang startete. 

In der dortigen Staffel Ost folgte 2018 der Wiederaufstieg in die Zweite Liga, aus der es jedoch am Ende der Saison wieder abwärts ging. Während die HSG Nordhorn-Lingen 2019 in die Erste Liga aufstieg, trat der TV Großwallstadt zum zweiten Mal den Gang in die Drittklassigkeit an. Während dieser Spielzeit endete das vorletzte Aufeinandertreffen der beiden Teams Remis (Oktober 2018 in Großwallstadt). Für den Ausgleich Sekunden vor Schluss „rächte“ sich die HSG im Rückspiel (März 2019 in Nordhorn), das die Roten am Ende deutlich mit +8 gewannen. Pavel Mickal hatte sechsmal, Georg Pöhle siebenmal getroffen.

Am Ende der (später abgebrochenen) Saison 2019/20 stieg Großwallstadt mit dem neuen und immer noch amtierenden Trainer Ralf Bader abermals in die Zweite Liga auf. Dort wurde die im Sommer abgelaufene Spielzeit 20/21 auf dem hervorragenden sechsten Rang abgeschlossen und der TVG als Überraschungsmannschaft der Saison gefeiert. Insbesondere die Nachverpflichtung des Griechen Savvas Savvas im Oktober 2020 (zuletzt Minden) trug zum guten Abschneiden bei, der noch 189 Tore warf. Auffällig: In der Heimtabelle lag der TVG auf dem drittletzten, in der Auswärtstabelle hingegen auf dem dritten Rang.

Im Sommer mussten jedoch wichtige Leistungsträger verabschiedet werden, was ein Grund dafür sein mag, dass der Start in die laufende Saison 21/22 misslang. Erst am fünften Spieltag konnten die ersten Punkte eingefahren werden – ausgerechnet beim starken Aufsteiger Hagen (+1). Eisenach wurde anschließend deutlich besiegt, in Ferndorf gab es ein Unentschieden, bevor auch Großwallstadt von Corona in die Quarantäne und zu Spielverlegungen gezwungen wurde. Danach setzte es Niederlagen in Emsdetten und zu Hause gegen Rimpar.

Ende November rissen die Blau-Weißen das Ruder dann wieder herum, besiegten Dormagen deutlich und gewannen auch gegen Rostock. Nach dem dritten (Heim-)Sieg in Folge gegen Aue verloren die Unterfranken am letzten Samstag beim Spitzenteam in Hüttenberg erstmals wieder, bevor das Nachholspiel am Dienstag in Dessau ungefährdet mit +7 gewonnen wurde. Damit hat Großwallstadt nach seiner Corona-Zwangspause 8:2 Punkte geholt.

Der schon erwähnte Savvas Savvas (24, Foto) war in Dessau aus dem Rückraum einmal mehr treffsicherster Schütze des TVG (11/2) und führt aktuell die Torschützenliste der Zweiten Liga an (107/13). Tom Jansen (23) von der anderen Rückraumseite steht im Torjäger-Ranking dicht hinter im (81/10). Stammkeeper ist Jan-Steffen Minerva, dessen Vertragsverlängerung am Donnerstag dieser Woche bekanntgegeben wurde.

Das Spiel am Samstagabend findet in der Untermainhalle in der Großwallstädter Nachbargemeinde Elsenfeld statt. Der Ort liegt eine knappe Stunde südwestlich von Frankfurt, gehört jedoch schon zum Bundesland Bayern. Die Entfernung nach Nordhorn betrögt gut 400 km. Bei der Partie werden 250 Zuschauer zugelassen sein, sie wird wie immer auf www.sportdeutschland.tv übertragen.

Die Mannschaft unserer HSG Nordhorn-Lingen macht sich am Samstagvormittag auf zum Spiel beim Tabellen-Zehnten, der keinen Hehl daraus macht, bald wieder in der Ersten Liga spielen zu wollen. Wir sind gespannt, schicken gute Energie mit in den Süden und drücken fest dafür die Daumen, dass unsere Jungs den Rückschlag gegen Eisenach wieder wettmachen können!