Nachholspiel gegen Aufstiegsaspiranten GWD Minden

Traditionsverein aus Ostwestfalen gastiert am Dienstag um 19:30 Uhr in der EmslandArena

26.05.2025

Die eigentliche Spielansetzung zwischen der HSG Nordhorn-Lingen und GWD Minden am 15. Februar musste aufgrund von zu vielen Krankheitsfällen innerhalb beider Mannschaften verschoben werden. Daher treffen beide Teams nun gute drei Monate später aufeinander und sehen sich so kurz vor dem Saisonende mit einer englischen Woche konfrontiert. Für die Gäste aus dem Mühlenkreis, die als Saisonziel nicht weniger als den Aufstieg vor Augen haben, bedeutet das drei Spiele in neun Tagen. Noch stressiger ist es bei der HSG, die dieselbe Anzahl an Spielen in nur sieben Tagen absolvieren muss. 

Mit dem 35:32-Sieg gegen Coburg im ersten der drei Spiele hat die HSG endgültig die allerletzten Zweifel beseitigt. Seit Samstag ist klar, dass die Rot-Weißen, die mit den dazugewonnenen Zählern ihren 7. Tabellenplatz festigten, auch in der kommenden Saison zur 2. HBL gehören werden. Trainer Mark Bult kündigte anschließend an, die noch zu vergebenden sechs Punkte allesamt unbedingt holen zu wollen. Dabei stehen in dieser gefühlt engsten Liga aller Zeiten noch drei Partien gegen Teams an, für die es jeweils noch um sehr viel geht. Den Anfang macht am Dienstagabend ein Top-Team  aus Ostwestfalen, welches auf den Aufstieg hofft, während die darauffolgenden Gegner TuS N-Lübbecke und TSV Bayer Dormagen mitten im Kampf um den Klassenerhalt stecken.  

Mit GWD Minden kommt morgen ein Aufstiegskandidat in die EmslandArena, der dank einer sehr soliden Saison realistische Chancen hat, nach zwei Jahren im Unterhaus zusammen mit dem BHC in die DAIKIN HBL zurückzukehren. Laut aktuellem Tableau und mit Erinnerung an die deutliche Zehn-Tore-Niederlage im Hinspiel scheint die Favoritenrolle bei den Gästen zu liegen. Doch was heißt das schon in dieser Saison, in der die 2. HBL so eng und knapp wie nie zuvor zu sein scheint? Hinzu kommt, dass die HSG zuhause gegen die Top-Teams in dieser Saison hervorragend gespielt hat. Für Hüttenberg und Balingen gab es in diesem Jahr bei der HSG nichts zu holen und auch gegen die beste Mannschaft der Liga, dem Spitzenreiter BHC zeigte man sich spielerisch von seiner besten Seite.  

Als sich die HSG und GWD am 2. Spieltag zum ersten Mal in dieser Saison gegenüberstanden, kristallisierte sich schnell heraus, dass Minden an diesem Tag und mit dieser Leistung kaum zu bezwingen war. Die HSG war spielerisch deutlich unterlegen und kam zu keinem Zeitpunkt der Begegnung als Sieger in Frage. Dementsprechend deutlich endete die Partie dann auch mit einem 35:25 (18:13) für den Deutschen Meister der Jahre 1971 und 1977, der seinerzeit noch Grün-Weiß Dankersen hieß. U21-Weltmeister Florian Kranzmann mit acht Toren sowie Torwart Malte Semisch mit 15 Paraden und einer 39%igen Haltequote gehörten Mitte September zu den Garanten des Erfolgs. 

Zuletzt war GWD aber leicht ins Stocken geraten. Gegen die direkte Aufstiegskonkurrenz gab es für das Team des ehemaligen Nationalspielers Aaron Ziercke zwei am Ende recht deutliche Niederlagen zu Hause gegen Balingen und auswärts in Hüttenberg. Nichtsdestotrotz ist es mit Blick auf die Tabellensituation kaum verwunderlich, dass die Grün-Weißen in vielen Statistiken vordere Plätze einnehmen. 

So ist Anzahl der geworfenen Tore nach dem BHC die zweitbeste der Liga. Mehr als 31 Treffer pro Spiel stehen durchschnittlich zu Buche. Minden erzielt über eine sehr aktive und ballbezogene Abwehr immer wieder Ballgewinne. Die Zahl der Steals ist die mit Abstand beste aller Zweitligisten, zum Beispiel durch Rechtsaußen Max Staar und den erstligaerfahrenen Alexander Weck, der ligaweit auch die meisten Blocks aufweist. Den Ballgewinnen entsprechend, machen die Grün-Weißen viele einfache Tore über den Tempogegenstoß und führen auch hier die Statistik an. Umso wichtiger wird es für die HSG sein, selbst in ihr Tempospiel zu gelangen und die Fehler in der Offensive auf ein Minimum zu reduzieren.   

Mit Malte Semisch und Kristian van der Merwe treffen zwei der besten Torhüter der Liga aufeinander. Das beweisen sowohl die Zahl der Paraden als auch die Quote der gehaltenen Würfe, die bei beiden klar über 30% liegt. Alexander Weck, der letzte Saison noch das BHC-Trikot getragen hat, stand vor dem 32. Spieltag bei 152 Toren und 120 Assists. Das bedeutet für den Rückraumspieler mehr als zehn direkte Torbeteiligungen pro Spiel. Sein Handball Performance Index ist der beste aller Akteure in der 2. HBL. Neben Florian Kranzmann gehören zudem der torgefährliche Spielmacher Ian Weber und der wurfgewaltige Rückraumrechte Philipp Vorlicek zu den Schlüsselspielern von GWD. Der Linkshänder war in den Jahren 2017-21 für die HSG aktiv. 

31 Parteien zwischen der HSG und GWD haben bislang stattgefunden, die meisten davon in der höchsten deutschen Spielklasse. 18-mal ging Nordhorn-Lingen als Sieger von der Platte, zehnmal siegten die Dankerser. Neben der Mannschaft wird sicherlich auch Geschäftsführer Nils Torbrügge, der sich in seinen anderthalb Jahren, bis Sommer 2022, bei der HSG viele Freunde gemacht hat, am Dienstag in der EmslandArena sein.  

 

Kader-Infos:   
Zu den Verletzten Dominik Kalafut und Lucas Firnhaber haben sich bedauerlicherweise weitere Spieler gesellt. Rechtsaußen Sander Visser wird aufgrund einer Schulteroperation bis Saisonende nicht mehr eingreifen können. Hinzu kommt Spielmacher Björn Zintel, der in dieser Saison ebenfalls kein Spiel mehr bestreiten wird.  Außerdem wurde Ivan Budalic bis auf Weiteres vom Training und dem Spielbetrieb ausgeschlossen. Diese Entscheidung wurde im Rahmen disziplinarischer Maßnahmen getroffen, um die Einhaltung der Teamrichtlinien zu gewährleisten.   

 

Zuschauer-Infos:   
Die EmslandArena öffnet um eine Stunde vor Spielbeginn um 18:30 Uhr. Karten gibt es, dank der Saison-Endspurt Aktion bereits ab fünf Euro, sowohl im Ticket-Shop sowie in der Geschäftsstelle als auch vor Ort an der Abendkasse. Am Samstag ist das erste Heimspiel, welches unter dem Motto "ALLE IN ROT" steht, dementsprechend freuen wir uns sehr, wenn alle Zuschauer und Zuschauerinnen in Trikots oder roter Kleidung erscheinen. Außerdem ist ein besonderer Sponsor mit vor Ort. Veltins präsentiert den nachgeholten 19. Spieltag als "Sponsor of the day" und wird nach Spielende am Ausgang Getränkeflaschen vom VELTINS Helles Lager verteilen.  

Wer die Partie nicht im Euregium verfolgen kann, um 19:15 Uhr startet der Dyn Livestream.