Wenn am kommenden Freitagabend um 20 Uhr in Konstanz die zweite Saisonhälfte beginnt, wird die Partie für einen Akteur eine ganz besondere sein. Denn, Luka Sokolić gibt sein Pflichtspiel-Comeback! Der, im Sommer neu verpflichtete, gebürtige Kroate hatte nur acht Minuten Zweitliga-Luft schnuppern können, bevor er sich im ersten Saisonspiel – gegen die HSG Konstanz – schwer am Knie verletzte und daraufhin die gesamte Hinrunde verpasste. Nun gibt er gegen eben diese Mannschaft sein 2. HBL-Comeback auf dem Handball-Parkett.
Luka Sokolić war im Sommer von AEK Athen zur HSG gewechselt. Zuvor hatte der Abwehrspezialist fünf Jahre lang erfolgreich in der ersten französischen Liga gespielt. Vor seinem Engagement beim kroatischen Topclub Nexe war er auch schon in Schweden und Dänemark aktiv gewesen. Der 34-Jährige hat also reichlich Erfahrung mit nach Nordhorn und Lingen gebracht. Genau darauf setzte auch Mark Bult, der den Kroaten vor einem Jahr vom Wechsel zur HSG überzeugte. „Luka ist unglaublich schnell auf den Beinen, mit viel Kraft, Stärke und Beweglichkeit.", so beschrieb ihn damals Mark Bult.
Um unsere Nummer 51 nochmal gebührend vorzustellen, haben wir mit ihm unter anderem über seine Verletzung, die Zeit in der Reha, seine Rolle im Team und über die kroatische Nationalmannschaft gesprochen:
Was sagst du zur Leistung deiner Nationalmannschaft?
„Ich habe die Handball-WM genau verfolgt und nicht nur die Spiele der Kroaten gesehen. Auf jeden Fall sind in meiner Heimat alle sehr glücklich, denn keiner hat erwartet, dass die Mannschaft so weit kommt."
Kennst du einige der Spieler persönlich?
„Ja, ich kenne sogar die meisten – aus Spielen gegeneinander. Und mit einigen habe ich sogar zusammengespielt, unter anderem am Anfang meiner Karriere in Zagreb sogar mal mit Domagoj Duvnjak."
Seit Anfang des Jahres trainierst du wieder in der Halle mit und auch das letzte Testspiel hast du mitgespielt. Wie ist es denn gelaufen?
„Es war richtig gut. Ich fühle mich gesund und fit, spüre Vertrauen in mein Knie und war sehr glücklich, endlich wieder nicht nur zu trainieren, sondern auch spielen zu können. Natürlich brauche ich noch etwas Zeit, doch fürs erste Mal nach all den Monaten bin ich zufrieden. Es war ein gutes Gefühl, das Spiel wieder zu spüren, und die Routine wird mit der Zeit wiederkommen. Ich freue mich darauf, der Mannschaft und insbesondere den jungen Spielern zu helfen."
Die HSG-Fans haben dich bei den Heim- und auch bei einigen Auswärtsspielen in der Hinrunde immer am Spielfeldrand gesehen. Wie hast du denn die letzten Monate verbracht?
„Glücklicherweise war nach meiner Verletzung keine Operation nötig gewesen. Und so konnte ich schon im Oktober mit meiner Reha beginnen. Hierfür war ich dann zwei Monate lang unter der Woche bei „Körperbau" in Lemgo, wo auch schon anderen HSG-Spielern geholfen wurde beziehungsweise wird. Wir waren dort eine gute Gruppe, eine positive Gemeinschaft und ich bin sehr glücklich über den Verlauf der Reha."
Dass du von montags bis freitags nicht in Nordhorn warst, heißt natürlich auch, dass du deine Frau nur an den Wochenenden gesehen hast. Wie war das?
„Es war schon ein bisschen verrückt, dass Antonia genau in der Zeit fest nach Nordhorn gezogen ist, als meine Reha in Lemgo begann. Doch wir haben es gut gemeistert. Sie hat in der Zeit Deutsch gelernt und spricht die Sprache inzwischen sogar besser als ich (lacht)."
Hast du dich in den Wochen der Vorbereitung seit Anfang Januar im Mannschaftskreis nicht wie ein Neuzugang gefühlt?
„Irgendwie schon, denn nach der Sommervorbereitung und der Verletzung im ersten Spiel war ich wegen der Reha gar nicht vor Ort oder hatte nur individuell trainiert. Damit war ich ein bisschen außen vor. Doch inzwischen habe ich meine Mannschaftskollegen nochmal richtig kennengelernt, freue mich und genieße jedes Training."
Gehst du mit besonderen Gefühlen oder Bedenken in das Spiel gegen Konstanz am Freitag?
„Klar ist es ein besonderes Spiel für mich. Doch wenn es angefangen hat, werde ich an die Verletzung nicht mehr denken. Dafür hast du auf dem Handballfeld keine Zeit."
Lieber Luka, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für dein Comeback am Freitagabend und darüber hinaus!