Meisterschaft geht weiter

HSG am Sonntag im Euregium gegen Eintracht Hagen

04.02.2023

Meisterschaft geht weiter: HSG am Sonntag im Euregium gegen Eintracht Hagen

Nach dem Legendenspiel ist vor dem Jahresauftakt in der 2. Liga

Wenn dieser Text erscheint, dann liegt das HSG-Legendenspiel gerade hinter uns – bestimmt hatten wir im Euregium eine großartige Zeit zusammen. Und so soll es am Sonntag auch wieder sein, wenn der VfL Eintracht Hagen zum letzten Vorrundenspieltag nach Nordhorn kommt. Anwurf gegen den Tabellen-16. ist um 17 Uhr. Schauen wir also rein in die Performance der Grün-Gelben und loten aus, wie die Chancen unserer Mannschaft stehen, von Rang 6 aus wieder ein bisschen höher im Ranking der 2. Liga zu klettern. Und damit rein in den Gegner-Check-Vorbericht:

In der vergangenen Spielzeit 2021/22 spielte Eintracht Hagen als Aufsteiger eine phänomenale Hinrunde. Kurz vor Weihnachten lag das Team von Trainer Stefan Neff auf Rang 2 – und damit direkt vor unserer HSG. Es folgten dann zwar noch zwei Niederlagen, doch natürlich waren die Westfalen mit dem Abschneiden bis dahin mehr als zufrieden. In den 19 Spielen der Rückrunde konnten dann jedoch nur noch insgesamt 16 Punkte eingefahren werden – viele personelle Schwächungen und Ausfälle hatten maßgeblichen Anteil daran. Am Ende stand dennoch ein für den Aufsteiger höchst respektabler 7. Tabellenplatz.

Und die Spiele der Eintracht gegen die HSG? Das waren in der letzten Saison absolute Krimis, die jeweils erst per Buzzer-Beater in der letzten Sekunde entschieden wurden. Markus Stegefelt hatte im Hinspiel in Hagen den entscheidenden und umjubelten Siegtreffer erzielt. Anfang Mai revanchierte sich der Aufsteiger dann in der EmslandArena: Obwohl Georg Pöhle erst vier Sekunden vor Schluss den Ausgleich erzielt hatte, traf Hagen noch zum 30:31. Schockstarre. Die Generalprobe im Testspiel vor Rückrundenbeginn Ende Januar 2022 gewann dann wieder die HSG.

Apropos Rückrunde: Die beginnt am FR, den 10.2., mit dem Heimspiel gegen Hüttenberg. Die Partie gegen Hagen schließt noch die Vorrunde ab – die WM hatte für diese Verschiebungen gesorgt. Und wie läuft es zurzeit für Eintracht Hagen? Zwölf Punkte aus 17 Matches (darunter nur sieben zu Hause; noch ein Nachholspiel) lassen Luft nach oben, doch die Begründung für die ausbaufähige Performance ist dieselbe wie in der schon beschriebenen Rückrunde zuvor: Die Ausfallliste war teilweise sehr lang, wenngleich Besserung schon eingetreten bzw. in Sicht ist. Insgesamt acht Akteure hatten oder haben mit Verletzungen zu kämpfen – ein Phänomen, das also leider nicht nur in Nordhorn und Lingen gut bekannt ist. Doch nun sind Spieler zurückgekommen oder kurz davor, und ab November ist die Punktebilanz auch schon positiv.

Im alten Jahr hatte es zuletzt eine -5-Niederlage gegen Ligaprimus Balingen gegeben. Davor siegten die Grün-Gelben mit 33:31 in Würzburg – „wahrscheinlich das krasseste Spiel meiner Karriere", sagte anschließend einer der Beteiligten. 7:17 hatte Hagen kurz vor der Pause noch zurückgelegen, um am Ende doch noch zu gewinnen. Bereits Mitte der zweiten Halbzeit war die Partie gedreht.

Mit dabei war natürlich auch Philipp Vorlicek. Unser ehemaliger wurfgewaltiger Linkshänder war vor 1½ nach Hagen gewechselt und hatte dort in der seiner ersten Saison gleich 188 Treffer erzielt – allesamt aus dem Feld, was nach Savvas Savvas den zweitbesten Wert aller Zweitligaspieler bedeutete. Sein Teamkollege Pouya Norouzi beendete die vergangene Spielzeit mit 209/27 erzielten Toren auf Rang 6 der Torschützenliste. Und in dieser Saison?

Intern ist Rechtsaußen Pierre Busch mit 70/18 Toren bis dato am treffsichersten. Er war vor der Saison aus Großwallstadt gekommen und erhielt von seinem Trainer ein Extralob für eine starke Hinrunde. Es folgen der schon erwähnte iranische WM-Teilnehmer Pouya Norouzi (66/2; Vertrag gerade verlängert), Rückraumspieler Valentin Spohn (59) und Philipp Vorlicek (57). Kapitän und Spielmacher ist Valentin Schmidt, als Abwehrchef war zuletzt Tilman Pröhl zu bezeichnen, nach seinem langfristigen Ausfall hat Alexander Becker jedoch in der Vorbereitung sein Comeback gefeiert.

In der Vorbereitung auf die Rückrunde gab es zunächst einen +3-Sieg beim TuS Ferndorf – der letztjährige Absteiger führt aktuell seine Drittligatabelle an. Bei TuSEM Essen unterlag die Eintracht dann zwar mit 21:24, doch Trainer Neff zeigte sich gerade mit der Defensive zufrieden. Immerhin war der schon erwähnte Alexander Becker wieder dabei, und die Zahl der Gegentore lag deutlich niedriger als in der Meisterschaft (Ø 31). Immer noch fehlten hier jedoch sieben Akteure, sodass den Grün-Gelben am Ende die Luft ausging. Am vergangenen Samstag stand dann noch eine echte Herausforderung an: Erstliga-Aufsteiger ASV Hamm-Westfalen war in Hagen zu Gast – und der Zweitligist behielt tatsächlich mit 35:33 (15:16) die Oberhand.

Viel Aussagekraft haben diese Ergebnisse für Sonntag wohl nicht, und dasselbe gilt sicherlich auch für die Testspielresultate unserer HSG: 32:28 in Dormagen, 29:29 in Wilhelmshaven (3. Liga) und 38:21 gegen den Drittligisten Aurich. Wie auch immer: Wir freuen uns sehr auf die Zweitligapartie gegen Eintracht Hagen und werden unser Team wie immer tatkräftig unterstützen!