Ab dem 1. Juli hat die HSG Nordhorn-Lingen einen neuen Mitarbeiter, der für Öffentlichkeitsarbeit, PR und Social Media zuständig sein wird: Sören Menke, den viele Sportbegeisterte im Emsland und in der Grafschaft unter anderem aus dem Fernsehen kennen (ems TV), verstärkt das Team hinter dem Team nun mit viel Erfahrung und Expertise.
Bevor wir ihn euch im Interview vorstellen, lest zunächst das Statement von Geschäftsführer Matthias Stroot zum Engagement von Sören Menke bei der HSG Nordhorn-Lingen: „Wir arbeiten weiter daran, uns auf allen Ebenen weiter zu professionalisieren. Der digitale Bereich und der Content in den verschiedenen Sozialen Netzwerken ist auch für uns ein immer stärker wachsendes Segment und immens wichtig. Deshalb gehen wir jetzt mit Sören den nächsten Schritt. Er bringt aus seinem bisherigen Berufsleben viel Erfahrung mit und vereint mit seiner neuen Tätigkeit bei uns alle Aspekte aus den Bereichen Journalismus und Marketing, die wir gesucht haben."
Hallo Sören, lass uns zeitlich ganz hinten beginnen: Wie kam es konkret zur Anstellung in unserem Verein ab dem 1. Juli?
„Im letzten Herbst gab es diesbezüglich einen ersten Kontakt mit Matthias Stroot. Das fiel in eine Zeit, in der es bei ems TV keine Sportsendung mehr gab, die immer mein ‚Baby' gewesen war. Mit der HSG passte es also ganz gut, doch ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich bin ems TV sehr dankbar, durfte mich dort nach meinen Wünschen entwickeln und habe über die Jahre viele gute Freunde gefunden. Doch irgendwann war die Entscheidung für die HSG gefallen. Mit den Vereinsverantwortlichen hatte ich sehr gute Gespräche, hauptsächlich mit Matthias Stroot und Andreas Aldekamp."
Was sieht deine „Stellenbeschreibung" bei der HSG denn genau vor?
„Ich werde das Social-Media-Management übernehmen und möchte alle Kanäle der HSG weiter ausbauen. Dazu gehören Homepage und Business-App sowie die Sozialen Netzwerke wie Facebook, Instagram und LinkedIn. Es gilt, Emotionen rüberzubringen, denn die machen den Sport aus. Dafür habe ich mir viel Video-Content vorgenommen, wozu Produktionen für die Partner der HSG zählen, genauso wie Background-Geschichten rund um die Mannschaft. Ich möchte näher ans Team rücken. Das ist eine richtig coole Truppe, und ich will auch von abseits der Platte berichten. Eigene Ideen umzusetzen – darauf freue ich mich."
Wie beurteilst du den aktuellen Stand in den Bereichen, für die du verantwortlich sein wirst?
„Der Status Quo ist gut. Matthias Lindenthal hat gute Arbeit geleistet und mir auch einiges gezeigt, in das ich mich nun weiter ‚reinfuchsen' werde. Ich werde mit anderer Hardware und Software zu tun haben als zuletzt, und u. a. gilt es für mich zunächst, das Equipment zu sichten und gegebenenfalls aufzurüsten. Ich möchte viele Dinge anschieben und an einigen Stellschrauben drehen, um mit ein bisschen ‚Kniff' noch etwas mehr herauszuholen. Dabei möchte ich auch von meiner jahrelangen Erfahrung profitieren. Die HSG will sich weiter professionalisieren und ich freue mich darauf, ein Teil davon zu sein."
Super, dann lass uns noch über deinen bisherigen Werdegang sprechen. Leg gern mal los!
„Ich bin Jahrgang 84 und im kleinen Ort Venne bei Ostercappeln (Landkreis OS) aufgewachsen. Realschule, Höhere Handelsschule, Lehre als Industriekaufmann abgebrochen – und erstmal jobben, hauptsächlich in der Gastronomie. 2008 fing ich dann an, neben dem Jobben für die Tageszeitung zu schreiben. Von Anfang an ging es dabei immer um Sport, das lag mir sehr."
Von der Zeitung ging's für dich dann direkt weiter zum Fernsehen, richtig?
„Ja. 2011 hatte sich der Regionalsender os1.tv gegründet, und der Bereich Sport war dort vakant. Ich machte dort ein Praktikum, das mir, auch dank der tollen Mitarbeiter, superviel Spaß gemacht hat. Dann wurde mir ein zweijähriges Volontariat bei ev1.tv angeboten. Erst fragte ich mich: ‚Lingen – was soll ich da denn?', doch gleich beim Kennenlernen fand ich den Sender und die damalige Crew toll. Mein Aufgabenbereich mit viel Sport war total spannend, insbesondere Fußball ist in Emsland und Grafschaft ja sehr populär. Ich habe als Videojournalist selbst gefilmt und auch vor der Kamera agiert – beides tue ich bis heute gern. 2014 wurde ich dann Redakteur – für Sport und Nachrichten. In einem kleinen Team musst du ‚alles' können. Wir haben uns immer als ‚Ein-Mann-Band' bezeichnet, an unseren Spielberichten im Fußball oder Handball war in der Regel kein Zweiter beteiligt."
Und dann bist du bei ev1.tv auch noch aufgestiegen ...
„2017 wurde ich Leiter der Sportredaktion. In den ersten Jahren lief alles supergut. Zu den Highlights gehören die Aufstiege des SV Meppen 2017 und der HSG 2019. Als die Mannschaft mit Trainer Bültmann nach dem entscheidenden Spiel in Aue morgens um 4 Uhr am Euregium ankam, habe ich direkt Interviews mit einigen freudestrahlenden Spielern geführt. Das bleibt für mich so unvergessen wie die Aufstiegsfeier am alten Rathaus in Lingen. Doch Fernsehen ist gerade bei jungen Leuten nicht mehr so attraktiv. Und Corona war für uns bei ems TV, wie der Sender inzwischen hieß, dann richtig blöd. Der regionale Sport im Amateurbereich ruhte, die Berichterstattung brach weg und wir hatten mit der Zeit auch einen personellen Aderlass. Die Zeiten wurden schwieriger."
Und diese Entwicklung trug dazu bei, dass du nun Teil unseres Vereins wird – wir sprachen ja anfangs darüber. Und damit sind wir wieder beim Handball und der HSG ...
„Ja, ich stamme zwar aus einer Tischtennisfamilie – meine Eltern waren aktiv und ich selbst war früher auch ganz erfolgreich. Doch ich interessiere mich für fast jeden Sport und habe natürlich auch im Handball z. B. die großen Turniere verfolgt. Auf die HSG traf ich dann über den Job. Ich habe schon die ganz jungen Alex Terwolbeck und Luca de Boer interviewt, Heiner Bültmann kennengelernt – und nach und nach auch den ‚Rest'. 2020 war ich bei der Abschiedsshow für die Spieler Verjans, Smit, Heiny und Wiese als Moderator im Euregium dabei und habe inzwischen auch schon zweimal als Hallensprecher ausgeholfen."
Damit sind wir schon bei der letzten Frage: Wofür interessierst du dich – außer für Sport?
„Musik. Ich bin ein Konzertgänger und war erst kürzlich beim Vainstream Rockfest in Münster. Außerdem engagiere ich mich für die Musikkultur in der Stadt Lingen. Der Verein Beatschicht e.V. wurde 2012 ohne kommerzielle Ausrichtung ins Leben gerufen. Seitdem organisiert eine Handvoll Leute Hip-Hop-Partys und Konzerte in Lingen. Ich gehöre seit einigen Jahren zum Team, das ausschließlich aus Freunden besteht. Ansonsten treibe ich selbst auch gern Sport, z. B. Tischtennis oder auch Tennis – allerdings schon länger nicht mehr im Verein, denn bei den Spielen am Wochenende habe ich ja immer gearbeitet."
Lieber Sören, wir heißen dich in der HSG-Familie herzlich willkommen, sind mit allen Fans der Roten gespannt auf den von dir produzierten „Content" und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit! (Interview: Bernd Liene)
