Mannschaft der Stunde am Sonntag zu Gast in der EmslandArena

HSG empfängt Eintracht Hagen – Anwurf ist um 17 Uhr

01.03.2024

Wie wollen wir's nennen, was unserer personell so gebeutelten Mannschaft zuletzt in Großwallstadt gelungen ist? Kehrtwende, Befreiungsschlag, Turnaround? Ganz egal, wir haben uns mit dem Team von Frank Schumann gefreut – nicht nur über das spektakulär hohe Ergebnis von 39:35 Toren, sondern auch über die Art und Weise, wie die HSG in Unterfranken auftrat. Hinten – z. B. mit neuen Innenblockspielern – kompakt und vorn variabel, überraschend und vor allen Dingen: Immer wieder schnell! Das hat Spaß gemacht!

Klar, so kann es weitergehen, doch dafür, dass es wieder richtig schwer wird, gibt es zwei Gründe: Die Personalsituation hat sich nicht verbessert, eher im Gegenteil. Auch der Einsatz Lucas Firnhaber, der in Großwallstadt zumindest zeitweise auf der Platte stand, ist wegen seiner Fingerverletzung mehr als fraglich. Zum zweiten kommt mit Eintracht Hagen eine Mannschaft nach Lingen, welche die letzten sieben Spiele allesamt gewonnen und sich damit bis auf Platz 4 der Zweitligatabelle vorgeschoben hat. Das klingt nach einer Menge Arbeit für – die nächste Formulierung probieren wir nach seinem gelungenen Debüt zum ersten Mal aus – Jakub Stryc und Co.

Auf zum Gegner-Check: Wusstet ihr, dass ...

... nicht einmal das an der Tabellenspitze schon enteilte Trio aus Potsdam, Bietigheim und Hamm zuletzt 14 Punkte in sieben Spielen holen konnte? Zwar schon mit sieben Zählern Abstand, ist die Eintracht damit erster „Verfolger" der drei Spitzenteams (28:16). Die letzte Niederlage datiert vom 3. Dezember in Essen. Auf den letzten (knappen) Hagener Sieg gegen die Eulen Ludwigshafen gehen wir weiter unten noch ein. Nebenbei: Unsere HSG rangiert mit ausgeglichenem Punktekonto auf Platz 8.

... dass die Grün-Gelben sich in der Wintervorbereitung auch gegen zwei Erstligisten sehr wacker geschlagen hatte (knappe Niederlagen in Melsungen und Lemgo), bevor sie dann auch in Lohne gegen Nordhorn-Lingen die Oberhand behielten. Anfang Februar hieß es im Testspiel am Ende 25:30 aus unserer Sicht. Nach der Partie wurde auf HSG-Seite unter anderem die mangelnde Wurfausbeute als Grund für die Niederlage ausgemacht. Als besten Spieler bei den Roten machten wir den Mann im blauen Trikot aus: Björn Buhrmester. Nebenbei: Das Meisterschafts-Hinspiel in Hagen hatte unser Team Anfang Oktober mit 38:33 gewonnen (Wasielewski 8, Marschall 7 Tore).

... dass der ehemalige HSG-Rückraumrechte Philipp Vorlicek – übrigens gut befreundet mit unserem vorhin erwähnten Keeper – im Sommer zu GWD Minden wechselt? Nach vier Jahren in Nordhorn-Lingen und dann drei in Hagen zieht es ihn zu seinem Ex-Kollegen Nils Torbrügge nach Ostwestfalen. Mit 81 Treffern liegt der 28-Jährige teamintern auf Platz 3 der Torschützenliste.

... dass der Linkshänder bei den erzielten Treffern noch von Rechtsaußen Pierre Busch (105/25) übertroffen wird? Seine 17 „Steals" sind zudem fast Ligaspitze. Schon fest steht, dass Linksaußen Hakon Styrmisson (82/12) – erst zu Saisonbeginn verpflichtet – die Eintracht im Sommer wieder verlassen wird. Einen über die Liga hinaus klangvollen Namen hat überdies der iranische Rückraumspieler Pouya Norouzi, der ebenfalls weiß, wo das Tor steht (75). In der Abwehr und am Kreis verweisen wir auf den erfahrenen Alexander Becker, der aus dem Team von Trainer Stefan Neff nicht wegzudenken ist. Kapitän ist Spielmacher Valentin Schmidt.

... dass Hagen die meisten Feldtore der Liga erzielt hat? 645 Treffer bedeuten in diesem Ranking die einsame Spitze. „Nur" 40 Treffer per 7-Meter sind jedoch der niedrigste Wert aller Teams – zum Vergleich: Die HSG kommt auf 585 Feldtore und 67 per Strafwurf. Interessant: Bei den technischen Fehlern liegen die beiden Teams mit sehr niedrigen Werten laut Statistik auf Platz 2 und 3.

Jetzt noch der angekündigte Blick zurück: Am Freitag vergangener Woche bezwangen die Südwestfalen in eigener Halle die Eulen Ludwigshafen mit 30:29. Schon bis zur Halbzeit hatte die Eintracht einen Minus-3-Rückstand in eine knappe Führung gedreht. Nach der Pause gerieten sie – trotz Roter Karte gegen Innenblocker und „Leitwolf" Pieczkowski – nicht mehr ins Hintertreffen und blieben zumeist knapp vorn. Zwei Minuten vor Schluss erhielt Becker beim Stand von 29:27 eine Zeitstrafe, doch Styrmisson gelang in Unterzahl der entscheidende Treffer zum 30:28, was kurz vor Schluss die Entscheidung war. Vorlicek und Styrmisson warfen die meisten Tore, ein Sonderlob erhielten Torwart Paske und der ins Spiel gekommene Rechtsaußen André Alves.

Also dann, wir sehen uns am Sonntag in der sicherlich wieder sehr gut gefüllten EmslandArena! Drücken wir unserem Team dafür die Daumen, dass ihm womöglich nochmals so ein Husarenstück gelingt wie zuvor. Auf geht's, Jungs!