Kampfbetontes Spiel in Ludwigshafen endet in Niederlage

Die HSG verliert am 26. Spieltag mit 24:23 (12:12) gegen die Eulen Ludwigshafen

08.04.2025

Die Auswärtspartie am Montagabend bei den Eulen Ludwigshafen war durch und durch von Emotionalität geprägt. Die Eulen Ludwigshafen standen zu dem Zeitpunkt auf dem ersten Abstiegsplatz und wollten alles daransetzen, diesen nach mit einem Punktegewinn zu verlassen. Wer also auf einen handballerischen Leckerbissen oder ein Offensiv-Feuerwerk gehofft hatte, war in diesem Spiel falsch. Die Zuschauer bekamen 24 Tore in der ersten und 23 Tore in der zweiten Halbzeit zu sehen, was zum einen an mangelnder Chancenverwertung aber auch an dreizehn, beziehungsweise zwölf Paraden der Keeper lag. Die letzte Parade von von Eulen-Keeper Mats Grupe war allerdings die Wichtigste, denn sie war spielentscheidend. In der letzten Spielsekunde hatte Frieder Bandlow die Chance auf den 24:24-Ausgleich, sein Wurf wurde allerdings von Grupe pariert, der damit am doppelten Punktgewinn für sein Team festhielt. Die HSG dagegen musste zum dritten Mal in Folge ihre Rückreise ohne Punkte im Gepäck antreten. Tabellarisch ändert die Niederlage allerdings nichts am sechsten Platz der HSG. Für die Eulen ist das Erhoffte eingetreten, sie verließen nach Abschluss des 26. Spieltags die Abstiegsränge und stehen nun auf dem dreizehnten Tabellenplatz. 

 

Im Gegensatz zu den letzten beiden verlorenen Auswärtsspielen war die, bereits am Sonntag angereiste, HSG dieses Mal von Anfang an voll da. Bis zur neunten Spielminute hatte das Team von Mark Bult sich beim 1:4 einen Drei-Tore-Vorsprung herausgearbeitet. Zu dem Zeitpunkt hatte van der Merwe auch schon vier Paraden auf dem Konto. Doch es gelang den in Schwarz spielenden Gästen nicht, den Vorsprung auszubauen. Ballverluste und einige verworfene freie Bälle, auch nach Tempogegenstoß oder vom Siebenmeterstrich, ließen die anfangs verunsichert wirkenden Eulen zurück ins Spiel kommen. Dabei übernahm der 22-jährige Nicolas Waldvogel die Rolle des Ludwigshafener Schlüsselspielers Mex Raguse, der angeschlagen schon frühzeitig auf der Bank Platz nahm. Bis zur Pause gelangen dem Schweizer vier Tore aus dem linken Rückraum, bis zum Schlusspfiff waren es sechs. Die 19. Spielminute brachte erstmals die Führung für die Gastgeber. Mit einem 3:1-Lauf durch Schaller, Waldvogel und Schwarzer stellten die Eulen auf 8:7 und konnten ihren Vorsprung bis zur 26. Minute sogar auf weitere drei Tore ausbauen (12:9). Doch die HSG hielt dagegen, ließ ab dem Zeitpunkt keine weiteren Eulen-Tore mehr zu und kam selbst durch Bandlow und einem Doppelschlag von Bauer selbst noch dreimal zum Torerfolg, was das Unentschieden zur Halbzeitpause brachte. Als die Teams also das Spielfeld in Richtung Kabinen verließen, stand ein 12:12-Halbzeitergebnis auf der Anzeigetafel. Bis hierhin hatten Pöhle und Bandlow jeweils drei Treffer erzielt, van der Merwe hatte nach seiner starken Anfangsphase nur noch einen weiteren Ball zu fassen bekommen. 

Die zweite Hälfte begann zwar mit einem Treffer für Nordhorn-Lingen durch Marschall, doch dann übernahmen in der, emotional intensiv geführten Partie, die kein handballerischer Leckerbissen war, die Eulen die Führung. Die, in der zweiten Hälfte dreimal in Überzahl spielende, HSG glich immer wieder aus und ging nach drei Vierteln der Spielzeit ihrerseits wieder in Front. Erlingsson war vom Siebenmeterstrich erfolgreich (18:19, 46.). Die knappe Führung behielt das Team von Kapitän Björn Zintel bis zum 20:21, bevor es in die Crunchtime ging. Genau zehn Minuten waren noch auf der Uhr. 

Angeführt vom, immer stärker werdenden, Grupe im Tor – der am Ende auf eine 41%ige Haltequote kommen sollte – sowie von Abwehrchef Frederic Stüber, der auch am gegnerischen Kreis kaum zu halten war, drehten die Eulen die Partie in der Friedrich-Ebert-Halle wieder in ihre Richtung. Trainer Mark Bult ließ nichts unversucht. Nach seiner letzten Auszeit schickte er sein Team ins Sieben gegen Sechs. Das allerdings verteidigten die Gastgeber überraschend souverän und hatte damit nicht den Effekt, den sich Bult erhofft hatte. Waldvogel traf fünf Minuten vor Abpfiff, gefolgt von Trost in der 59. Minute, der zum Zwei-Tore-Vorsprung (24:22) einnetzte. Sajenev wurde beim Sieben gegen Sechs als zweiter Kreisläufer gefunden und vierzig Sekunden später zum 24:23. Wohlrab nahm die Auszeit und doch kam die HSG nach einem Ballverlust der Eulen nochmal in Ballbesitz und zum Abschluss. Aber sowohl der Wurf von Georg Pöhle, als auch der von Frieder Bandlow fanden seinen Weg nicht ins Tor. Somit verlor die HSG Nordhorn-Lingen zum Abschluss des 26. Spieltags gegen die Eulen Ludwigshafen und holte ihre dritte Auswärtsniederlage in Folge. 

Kreisläufer Stüber hatte siebenmal getroffen, bei den Gästen war Bandlow mit vier Toren der erfolgreichste Schütze. Van der Merwe stand am Ende bei guten elf Paraden und einer 33%igen Haltequote, Budalic parierte einen Siebenmeter.  

Danke an alle HSG-Fans, die uns am Montagabend bei diesem Auswärtsspiel unterstützt haben.  

 

Viel Zeit, um sich über die Auswärtsniederlage zu ärgern bleibt der HSG aber nicht. Am Freitagabend um 19 Uhr steht bereits die nächste Auswärtspartie im Spielplan. Gegner am 27. Spieltag ist der VfL Eintracht Hagen mit einer spannenden Ausgangslage für das kommende Spiel. Die Südwestfalen hatten bis zum vergangenen Wochenende fünf Siege nacheinander eingefahren und sich in der Tabelle deutlich nach oben gearbeitet. Nach der jüngsten Niederlage am Sonntag in Hüttenberg stehen sie mit 25:27 Zählern auf Rang Acht und können durch einen Sieg nach Pluspunkten mit der HSG, die ein Spiel weniger hat, gleichziehen.  

 

Der Nachbericht wird präsentiert von BE-MOBIL.