Ist Dresden wieder ein gutes Pflaster für unsere HSG?

Nordhorn-Lingen am Sonntag um 17 Uhr zu Gast beim HC Elbflorenz

17.09.2022

Nach der enttäuschenden Heimniederlage gegen Großwallstadt führt die nächste Auswärtsfahrt unserer Jungs am Wochenende 600 Kilometer in Richtung Osten. In der sächsischen Landeshauptstadt empfängt der HC Elbflorenz am Sonntagnachmittag in der BallsportArena um 17 Uhr die HSG Nordhorn-Lingen. 

Und damit rein in den Gegner-Check ...

Vorab, die heutige Quizfrage lautet: Was sind die offiziellen und durchaus ungewöhnlichen Trikotfarben der Sachsen? Lest erstmal selbst: Dresden, das „Florenz an der Elbe“, spielt seit 2017 in der 2. Handball-Bundesliga. Dort hieß es zunächst dreimal „Abstiegskampf“, bevor es in der Tabelle nach oben ging. Die Spielzeit 20/21 wurde auf einem starken vierten Rang abgeschlossen, was den HC automatisch zu einem Mitfavoriten auf den Aufstieg machte. Die vergangene Saison wurde dann jedoch „nur“ auf dem neunten Platz beendet.

Dass es nicht höher hinaus ging, lag auch an den beiden Niederlagen gegen unsere HSG. Das Hinspiel in Dresden war dabei ein wahrer Krimi – den Nils Torbrügge mit seinem Siegtreffer zum 27:26 in der Schlusssekunde für seine Farben entschied. Erinnert ihr euch? Der bis dahin beste Torschütze Georg Pöhle hatte – vor den Augen des großartigen Fanclubs vom BSV Grün-Weiß Finsterwalde – kurz nach der Pause die Rote Karte gesehen. Für zwei Punkte reichte es am Ende dennoch.

Genauso wie im Rückspiel Anfang April im Euregium: Im packenden Duell zweier personell gebeutelter Teams hatten am Ende wieder die Jungs in Rot das bessere Ende für sich und siegten 30:28. Toon Leenders hatte aushilfsweise im Kader gestanden, die beiden Außen Weber und Seidel zusammen 17 Treffer erzielt.

Und die aktuelle Spielzeit? Die hat bei dem in Schwarz und Gold spielenden HC Elbflorenz so begonnen wie bei unserer HSG: Mit einem Sieg und einer Niederlage – doch dazu gleich. Erstmal werfen wir einen Blick aufs Personalkarussell, das sich in Dresden vor der Saison jedoch fast gar nicht gedreht hat. Für den langjährigen Kapitän, den 36-jährigen Keeper Mario Huhnstock, dessen Vertrag nicht verlängert wurde, kam mit Marino Mallwitz hochkarätiger Ersatz. Dieser Torwart hielt 2021/22 für die Rimpar Wölfe 347 Bälle (darunter sagenhafte 41 Siebenmeter), so viele wie niemand sonst in der Liga. Allein, was seine Quote angeht, wurde er noch von einem gewissen Bart Ravensbergen übertroffen.

Kreisläufer Henning Quade beendete seine Karriere. Auf der anderen Seite verpflichtete der HC noch den griechischen Nationalspieler und Liga-MVP Christodoulos Mylonas aus Athen für den linken Rückraum. Ansonsten ist der Club mit einem eingespielten Team in die neue Saison gegangen, inklusive Spielmacher, Neu-Kapitän und Topscorer Sebastian Greß (zuletzt 166 Tore), dessen Vertrag im Winter gleich um vier Jahre verlängert worden ist. Sehr zu beachten ist zudem u. a. der in der vergangenen Saison lange wegen einer Knieverletzung fehlende Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig.

Die ersten drei Pflichtspiele für die Mannschaft von Trainer Rico Göde fielen wie folgt aus: Im DHB-Pokal zog der HC zum ersten Mal überhaupt in die 2. Runde ein – und zwar mit einem klaren 31:21-Heimsieg gegen Dormagen. Am 1. Spieltag der Meisterschaft ging es dann gegen die ehemaligen Kollegen von Keeper Mallwitz, die nun als Wölfe Würzburg firmieren. Nach einem zwischenzeitlichen 10-Tore-Vorsprung (23:13; 36.) kam der Gast (mit Jonas Maier im Tor) heran und hatte sogar die Chance zum Ausgleich, ehe Elbflorenz am Ende ein 34:32 ins Ziel rettete. Bezahlt wurde der Sieg noch mit der Verletzung von Rückraumspieler und Innenblocker Nils Kretschmer, der auch gegen unsere HSG fehlen wird.

In Bietigheim war es am vergangenen Sonntag dann wieder knapp, und diesmal zogen die Sachsen den Kürzeren. Ohne Sebastian Greß, bei dem Nachwuchs angekündigt war, verlor der HC Elbflorenz mit 31:33. Lukas Wucherpfennig traf neunmal (fünf 7-Meter) bei einer Quote von 100 %, er steht bereits bei 15 Treffern und liegt in der Torschützenliste der 2. Liga (fast) ganz vorn. Teamintern folgen der Niederländer Stavast sowie der Litauer Dumcius. Übrigens: Auf der HC-Homepage hieß es nach der Partie in Bietigheim: „Defensive bleibt Achillesferse“ und „die Abwehr bleibt ein Thema“. Wir dürfen gespannt sein, wie die HSG, bei der es zuletzt ja genau umgekehrt war, damit zurechtkommen wird.

Die Daumen sind auf jeden Fall gedrückt, und das gilt nicht nur für uns: Wie im Vorjahr dürfen sich die Jungs in Rot – und allen voran unser Spieler mit der Nr. 94 – auf Unterstützung aus Finsterwalde freuen. Denn wieder hat sich eine größere Gruppe von Handballfans des BSV Grün-Weiß, die ihren ehemaligen Schützling Georg Pöhle und seine Mannschaftskollegen anfeuern wollen, angekündigt. Dafür sagen wir schon im Voraus von Herzen DANKE, wünschen ihnen und allen, die es mit der HSG Nordhorn-Lingen halten, einen gelungenen Handball-Sonntag und sagen: Auf geht’s!