In der Crunchtime unterlegen – GWD Minden gewinnt Nachholspiel gegen die HSG mit 31:34 (16:15)

Das zweite Spiel innerhalb einer Woche bleibt für die Mannschaft von Mark Bult punktlos

28.05.2025

Ein super Einsteigen ins Spiel zahlte sich am Ende nicht aus. Nach 15 Minuten hatten die Gastgeber mit fünf Toren in Führung gelegen, zur Halbzeit betrug dieser Vorsprung noch ein Tor. Doch nach einer spannenden zweiten Halbzeit jubelten am Ende die Gäste, die damit nun punktgleich mit dem TV Hüttenberg sind, der mit dem besseren Torverhältnis auf dem zweiten Aufstiegsplatz steht. Die HSG Nordhorn-Lingen musste dagegen nach zuletzt zwei Siegen wieder eine Niederlage quittieren, verbleibt jedoch mit 33:31 Zählern auf dem siebten Platz, von welchem aus, sie weder mit Aufstieg noch mit dem Abstieg etwas zu tun hat.  

Die HSG begann mit van der Merwe, Lux, Bandlow, Pöhle, Sajenev und Erlingsson, dazu stand Linksaußen Jaeger wieder in der Startformation. Das erste Ausrufezeichen setzte zwar GWD-Keeper Semisch, doch ansonsten gehörte die Anfangsphase den Rot-Weißen. Die Abwehr verteidigte wie gewohnt aggressiv, kompakt und zudem immer mal wieder auch offensiv bei Unterzahl der Gegner. Das 6:3 (8.) konnte GWD noch mit zwei erfolgreichen Tempogegenstößen durch U21-Weltmeister Kranzmann kontern. Doch nach dem 7:6 gelang der HSG ein 4:0-Lauf, und so hieß es nach einer Viertelstunde 11:6. Der HSG-Isländer Erlingsson hatte schon fünfmal getroffen. 

Es folgten eine Zeitstrafe gegen Sajenev und eine Phase, in der die Ostwestfalen zunehmend Mittel gegen den Druck der Gastgeber fanden. Nach einem weiteren Erlingsson-Treffer sollte es neun Minuten dauern, bis die allermeisten der 2.647 Zuschauer wieder ein Tor bejubeln konnten. Während dieser Zeit landeten drei Versuche der Rot-Weißen am Aluminium, und Trainer Bult sollte hinterher mit der Wurfausbeute in dieser Phase hadern. Dann erzielte Erlingsson das 13:10 (25.) und van der Merwe hielt den zweiten von drei Siebenmetern. Dennoch waren es die Gäste, die sich Tor um Tor heranarbeiteten und mit zwei Treffern in der Schlussminute auf 15:14 verkürzten. Zu diesem Zeitpunkt stand der isländische Spielmacher der HSG schon bei acht Treffern und einer Quote von 100 %. 

Erlingsson eröffnete auch die zweite Hälfte, doch nun machten die Gäste, die sich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die DAIKIN HBL machen, nach und nach ernst. Nachdem Nordhorn-Lingen in Überzahl zweimal nacheinander das leere Tor verfehlt hatte, gingen die Grün-Weißen beim 19:20 erstmals in Führung (39.). Zu einem Faktor wurden nun auch die erstligaerfahrenen Referees, die sich immer häufiger den Unmut nicht nur der Zuschauer zuzogen. In der 42. Minute gab es schon den sechsten Siebenmeter für die Gäste. Diese ließen, angeführt von Topscorer Weck, Spielmacher Weber sowie Ex-HSG-Rückraumschütze Vorlicek, das Pendel mehr und mehr in ihre Richtung ausschlagen. 

Beim 25:24 führte die HSG zum letzten Mal, bevor GWD-Trainer Ziercke zur Auszeit bat. Minden stellte in Überzahl umgehend auf 25:26, und nun war es HSG-Coach Mark Bult, der den Time-Out-Buzzer betätigte. Von da an agierte seine Mannschaft in einer 7:6-Formation, die erst einen Tag zuvor trainiert worden war, nämlich mit vier Rückraumspielern und einem Kreisläufer. Hierfür lobte der Niederländer seine Mannschaft anschließend ausdrücklich. 

Zu einer Schlüsselszene kam dann es beim Spielstand von 26:27 in der 53. Minute: Bei einem Bandlow-Durchbruch entschieden die Schiedsrichter auf Schrittfehler, und somit zählte der Ausgleich nicht. Wegen der Reaktion von Trainer Bult auf diesen Pfiff wurde zudem eine Zeitstrafe gegen die HSG-Bank verhängt. Während dieser Szene „den Kopf verloren" und sich anschließend bei der Mannschaft dafür entschuldigt zu haben, räumte der Coach später in der Pressekonferenz ein. Jedoch sei es sehr schwer, sich angesichts eines solchen Spielverlaufs zurückzuhalten. Postwendend ging Minden mit zwei Toren in Front. Noch einmal sollten die Gastgeber nicht mehr ausgleichen, und spätestens nach einer Parade des ins Tor gerückten Grabitz beim Stand von 29:31 war die Partie entschieden. Am Ende hieß es 31:34, und es waren die rund fünfzig Gästefans, die ihre Mannschaft mit „Dankersen"-Sprechchören feierten. 

Die Statistik wies am Ende Elmar Erlingsson als erfolgreichsten Torschützen aus (11/2), auf HSG-Seite gefolgt von Frieder Bandlow (6). Bei GWD trafen die Rückraumschützen Weck (8/2) und Vorlicek (7) sowie Kreisläufer Bergner (6) am häufigsten, und bei den Torwarten lag Kristian van der Merwe mit insgesamt zwölf Paraden vorn (30 %).  

Schon am Freitagabend steht die nächste Partie auf dem Programm. Es geht für die HSG zum Mindener Lokalrivalen TuS N-Lübbecke. Nach dem Sieg der Eulen gegen Essen am Dienstagabend steht das Team um Ex-HSG-Akteur Lutz Heiny nur einen Punkt vor dem ersten Abstiegsplatz auf Platz 14 der 2. HBL. Anwurf in der MERKUR Arena in Lübbecke ist um 19 Uhr. 

 

Der Spielbericht wird präsentiert von BE-MOBIL.