I/II: Neun – Dreißig – Null: Torwart-Tore, Zeitstrafen und Unentschieden

HSG-Saisonrückblick für Fans und Freaks - Teil 1

27.06.2022

In der Regel sind Saisonrückblicke fein chronologisch geordnet, und auch wir wollen das – erst einmal – so halten. Dabei gibt’s die Hinrunde nur komprimiert, denn auf die Spiele unserer HSG bis Weihnachten hatten wir schon Anfang Januar ausführlich zurückgeblickt. Zu diesem Zeitpunkt stand unser Team nach 13 Siegen in 19 Partien auf Rang 2 der Tabelle, wenngleich die Konkurrenz weniger Spiele ausgetragen hatte.

Dabei war der Start in die Saison mit zwei Niederlagen in den ersten vier Partien eher holprig verlaufen. Doch spätestens mit dem Pokalsieg gegen Balingen Anfang Oktober ging es nach oben. Von den folgenden acht Partien gingen allein in Ludwigshafen die Punkte an den Gegner, als die Eulen per Buzzer-Beater gewannen. Dagegen siegten unsere Jungs z. B. gegen Bietigheim, in Dresden und in Ferndorf (jeweils ganz knapp), sowie gegen Rimpar und in Essen (jeweils sehr deutlich). Es folgte Ende November das -6 zu Hause gegen Gummersbach, woraufhin unsere auch von Corona gebeutelten Jungs im Dezember etwas „unbeständiger“ performten, als sich Siege und Niederlagen abwechselten.

Das letzte Spiel des Jahres am 2. Weihnachtstag gegen Lübeck-Schwartau wurde zum Auftakt einer Siegesserie, die bis in den Frühling hinein anhielt. Der knappe +1-Erfolg in Aue am 2. März war der siebte Sieg nacheinander. Der zweite Tabellenplatz schien in der seinerzeit Corona-bedingt „schiefen“ Tabelle zunehmend gefestigt, und Anfang März grüßte das Kubeš-Team sogar einige Tage von ganz oben, bevor Gummersbach mit Nachholspielen wieder den Platz an der Sonne einnahm. Es folgten eine Länderspielpause sowie die Absage des HSG-Rückspiels gegen die Eulen, sodass das Match am 30. März in Bietigheim vier spielfreie Wochen beendete.

Mit der schmerzhaften -7-Niederlage nahm das Unheil seinen Lauf, und irgendwann war die Negativspirale nicht mehr aufzuhalten. Nur noch in drei von sechs Heimspielen gab es zwei Punkte für die Roten, und inklusive des schon erwähnten Spiels in Bietigheim gingen sechs Auswärtsspiele nacheinander verloren. Diesem „Spuk“ wurde erst beim Saisonfinale in Lübeck ein Ende gemacht, als der verdiente Aufstieg der Konkurrenz aus Hamm jedoch bereits feststand.

Wie bei anderen Vereinen auch hatte sich das Personalkarussell bei der HSG seit Anfang des Jahres kräftig gedreht. Inwieweit das zur Performance in der Rückrunde beigetragen hat, kann abschließend kaum beurteilt werden. Neben einigen Vertragsverlängerungen wurde im Frühjahr auch bekanntgemacht, dass fünf teilweise langjährige Akteure den Verein verlassen werden – auch wir haben ausführlich darüber berichtet. Anfang Juni kam mit Jonas Patzel noch ein sechster Abgang hinzu. Auf der anderen Seite wurden Neuzugänge vorgestellt, die nicht nur neue Impulse, sondern die Mannschaft sportlich wieder nach vorn bringen sollen. Auch auf sie soll an dieser Stelle nicht noch einmal eingegangen werden. 

Stattdessen werfen wir gemeinsam einen Blick in Statistiken, Tabellen und Listen, die uns hoffentlich den ein oder anderen interessanten Fakt liefern können – von messerscharfen Informationen von großer Relevanz bis zum spezifischen Handball-Nerd-Wissen für Freaks.

Fangen wir mit der Zweitligatabelle an: Unsere HSG hat als Fünfter 1.042 Tore geworfen und liegt damit in diesem Ranking „nur“ auf Rang 13. Die „Uneinholbaren“ vom VfL Gummersbach (13 Punkte Vorsprung vor dem Zweiten Hamm) haben 1.218 und damit im Schnitt starke 32 Treffer erzielt. Auf der anderen Seite: Keine (!) Mannschaft hat insgesamt weniger Gegentore kassiert als die HSG – nämlich genau 1013 – und liegt damit vor Dormagen und Eisenach. Das ergibt einen durchschnittlichen Spielstand von 27,4 : 26,7 für Kubeš und Co.

Topscorer der Liga ist Fynn Hangstein vom Tabellendritten ThSV Eisenach. Der 22-jährige Rückraum-Shooter war vor der Saison aus Lemgo an die Wartburg gewechselt, traf in jedem (!) Spiel wenigstens zweimal und erzielte insgesamt 277 Tore, davon 104 per 7-Meter. Allein Savvas Savvas kam annähernd an diese Zahl heran (261/32 = die meisten Feldtore der Liga). Der Grieche wechselt zur neuen Saison von Fast-Absteiger Großwallstadt zum Aufsteiger Hamm-Westfalen.

Den zweiten Teil unseres Saisonrückblicks gibt es am Mittwoch - wir halten noch einiges für euch bereit!