Hüttenberger Handkäse schmeckt der HSG

Nordhorn-Lingen gewinnt Auswärtsauftakt mit 29:25

04.09.2022

Eine gute, dominante Partie der HSG, ein souveräner Sieg und jubelnde Spieler in Rot nach der Schlusssirene – ein wunderbarer Auftakt in die Zweitligasaison 2022/23 gelingt unseren Jungs beim Tabellen-Vierten der Vorsaison, dem TV Hüttenberg. Und das trotz ständiger Unterzahl und drei Roter Karten. Herzlichen Glückwunsch! Doch der Reihe nach:

Vor dem Spielbericht ein Blick in die Aufgebote: Unsere HSG trat wie zuletzt mit 13 Spielern an, d. h. außer unseren vier bekanntermaßen verletzt fehlenden Akteuren waren alle dabei. Drei Spieler mehr hatte der TV Hüttenberg heute im Kader – allein Neuzugang und Rückkehrer Timm Schneider fehlte wie zuletzt beim furiosen 40:39-Pokalsieg nach doppelter Verlängerung gegen Eisenach. 

Und damit rein in die Partie, die gleich gut losgeht: Buhrmi kommt direkt für einen 7-Meter ins Tor und hält, Fernández erzielt das erste Tor für Rot. Auch Ravensbergen, der zunächst zwischen den Pfosten beginnt, hält seine ersten beiden Bälle. Pöhle erhöht und erhält direkt eine Zeitstrafe – davon wird noch öfter die Rede sein ...

Beim Stand von 1:4 für die HSG – Fernández hat schon zwei Treffer – nimmt TVH-Coach Wohlrab schon seine erste Auszeit (8.). Unser in der ersten Halbzeit sehr auffälliger und variabler Spanier stellt als Einläufer vom Kreis auf 2:5 und beim Stand von 3:7 erhält der Hüttenberger Trainer die Gelbe Karte. Apropos Karten, da war ja etwas: Nach 18 Minuten hat die HSG schon vier Zeitstrafen bekommen. Simović steht schon kurz vor Rot und das Spiel nach mehr als acht torlosen HSG-Minuten und zwei Empty-Net-Goals nur noch 6:7.

Wir dürfen es vorwegnehmen: So knapp wird es im Folgenden nicht mehr werden. Im Gegenteil: Mit einem +4-Lauf stellen unsere Jungs das Resultat auf 6:12 (26.) – und das trotz der zwischenzeitlichen Roten Karte für den bulligen Simović, auf die es die Gastgeber regelrecht angelegt hatten. 

Wie dem auch sei: Die HSG kann den Vorsprung halten und Fernández erzielt mit seinem fünften Tor Sekunden vor dem Pausensignal das 8:14. Ravensbergen steht bei 7 Paraden, Buhrmester hat alle drei 7-Meter gehalten. Und der berüchtigte Handkäs-Palast ist kein Hexenkessel. Gut für die HSG: Hier brodelt heute nichts, und dafür ist Nordhorn-Lingen verantwortlich. Unter den Zuschauern ist übrigens auch der MVP der vergangenen Zweitliga-Saison, der Ur-Hüttenberger Dominik Mappes, welcher nach seiner Rückkehr zu seinem Heimatverein 2021 inzwischen für Erstliga-Aufsteiger Gummersbach angreift.

Weiter geht’s: Nach der Pause spielt wieder Sander Visser für den Mitte der ersten Halbzeit ins Spiel gekommenen Julian Ranftl. Unser Team verteidigt den Vorsprung – und muss die nächste Dezimierung hinnehmen. Schon vor der Pause stand fünf HSG-Zeitstrafen nur eine einzige auf Seiten des TVH gegenüber. Und nun erhält der Ex-Hüttenberger Stegefelt nach einem vermeintlichen Griff an den Hals des Gegners direkt die Rote Karte – eine harte Entscheidung (39.). Und beim Stand von 14:17 ist der TVH wieder auf drei Tore herangerückt. Vorweg: Knapper wird es nicht mehr!

Die Schiedsrichter erhitzen jedoch auch auf der anderen Seite die Gemüter: Als es 14:18 steht, gibt’s eine Zeitstrafe gegen die Bank der Gastgeber (41.). Gleichwohl: Die Roten bleiben konzentriert, spielen weiter mit voller Körperlichkeit gegen die junge Hüttenberger Mannschaft und kaufen den Gastgebern regelrecht den Schneid ab. 

Mitte der zweiten Halbzeit wechseln beide Teams den Torhüter. Und während unser Linksaußen Jaime Fernández, der heute durchspielt, nun weniger auffällig agiert, spielt sich ein anderer „Jungspund“ zunehmend in den Vordergrund und sorgt mit seinen Toren für die Wahrung des HSG-Vorsprungs: Tarek Marschall. Als es 17:23 steht (49.), ist es Daniel Kubeš, der die Auszeit nimmt. In der nächsten Aktion stellt der ebenfalls immer stärker werdende Possehl per Kempa-Tor auf +7. Es folgt direkt die Gegen-Auszeit durch den TVH, der noch nicht aufgibt.

Die Gastgeber kommen nun mit dem siebten Feldspieler und verteidigen nicht mehr in dem ohnehin ungewohnten (und für Hüttenberg typischen) 3:2:1, sondern noch offensiver: Sie stellen eine 3:3-Deckung. Beeindrucken lassen sich unsere Jungs davon jedoch nicht. De Boer, Possehl und Marschall treffen und lassen keinen Zweifel am Sieg mehr aufkommen. Dass kurz vor Schluss auch noch Pöhle mit Rot vom Feld muss (acht HSG-Zeitstrafen gegenüber drei beim TVH), fällt nicht mehr entscheidend ins Gewicht. 

Unsere HSG Nordhorn-Lingen hat gewonnen – dominant, souverän, mit starken Torhütern (Buhrmester 9/3, Ravensbergen 8 Paraden), einer äußerst griffigen Abwehr und sehr variabel und deutlich effektiver als zuletzt im Angriff. In der Torschützenliste ist es tatsächlich Tarek Marschall, der sich an die Spitze setzt (6), vor Fernández (5/1) und Possehl (5) sowie de Boer (4).

Und wir Fans freuen uns sehr über den Sieg und auf das erste Heimspiel am kommenden Samstagabend im Euregium gegen den TV Großwallstadt. Die Mainfranken besiegten heute den hochgehandelten ThSV Eisenach knapp mit 27:26. Darauf – und noch auf einiges mehr – gehen wir in unserem Vorbericht ein, den ihr wie immer ab Freitagmorgen auf diesem Kanal lesen könnt. Also dann!