Natürlich war HSG-Trainer Mark Bult nach dem 30:34 gegen den HC Elbflorenz enttäuscht. Zunächst gab er in der Pressekonferenz Gründe für die Niederlage an – in einer Partie, in die sein Team gut „reingekommen" sei. Nach dem 9:9 habe die HSG „nicht mehr so konsequent" gespielt und angefangen, teilweise auch leichte Bälle zu verwerfen. Und mit Blick auf den im Spielverlauf anwachsenden Vorsprung der Gäste sagte er, dass seine Mannschaft eben auch „mental noch nicht auf demselben Level" sei wie der Gegner aus Dresden, der schon seit Jahren in sehr ähnlicher Besetzung zusammenspiele.
Auf die Frage, was den HSG-Fans Mut machen könne, bat er einmal mehr um Geduld für seine neu formierte Truppe. „Es ist ein Prozess – sportlich und mental", sagte er und fügte als positiven Aspekt hinzu, dass sein Team bis zum Schluss nicht aufgegeben, Chancen kreiert und darum gekämpft habe, den Rückstand zu verkürzen.
Zum Spielverlauf: Bei der HSG lief dieselbe Startformation wie zuletzt auf, bei Elbflorenz war der türkische Rückraumschütze Pehlivan wieder dabei, der zuletzt verletzt gefehlt hatte. Bis zur 17. Minute (9:9) war es eine Partie auf Augenhöhe mit Topspiel-Charakter. Keine Mannschaft konnte sich mit zwei Toren absetzen. Schon früh auffällig war das funktionierende Tempospiel der Gäste, die für ihre Treffer mit rasanten Gegenstößen, über die schnelle Mitte und erstklassigem Rückzug schlichtweg weniger Zeit und Aufwand benötigten als die HSG. Lösungen fanden die Rot-Weißen um Lux, Jaeger und Marschall bis dato trotzdem. Doch dann kippte die Partie in Richtung der Sachsen. Diese legten einen 4:0-Lauf hin, welcher besonders unglücklich war, da sowohl die Abwehr oder der Torhüter immer eine Hand am Ball hatte. Die Konsequenz war die erste Auszeit der HSG in der 20. Minute. Die Gäste behielten weiter das Tempo. Angeführt von Doruk Pehlivan, der im Innenblock sowie als Rückraumschütze durchgehend überzeugte, führten sie beim 11:15 zum ersten Mal mit vier Toren Vorsprung (23.). Zur Halbzeit hieß es 16:19.
Als Budalic in der 34. Minute überragend parierte und Marschall im Gegenzug erfolgreich zum 18:20 war, erreichte der Geräuschpegel in der EmslandArena seinen Tageshöchstwert. Doch kurz darauf gelangen den Gästen wieder vier Treffer in Serie (19:25, 40.) – begünstigt unter anderem von ihrer Überzahl und einem vergebenen Siebenmeter der HSG. Die Siebenmeter-Quote der HSG lag bei 50%. Drei von sechs HSG-Strafwürfen fanden heute nicht den Weg ins Ziel, dagegen waren die Zeitstrafen (vier gegenüber fünf) kein Grund für die Niederlage.
Mit zwei Toren in wenigen Sekunden stellte das Team um Coach Haber auf 21:28 (46.), was eine Vorentscheidung bedeutete. Immerhin zeigten die Rot-Weißen das, was ihr Trainer später lobend erwähnen sollte: Sie blieben „dran". Immer wieder war es Ivan Budalic, der in dieser Spielphase einige frei Bälle wegnahm. Nach Abpfiff hatte er acht Paraden mit einer 33%-Haltequote verbucht. Dank ihm heiß es nach 60 Minuten Spielzeit auch nur 34:30, ein Resultat welches auch noch deutlich höher hätte ausfallen können. Die Gäste bejubelten ihren Auswärtssieg und die allermeisten der 2.104 Zuschauer applaudierten den Verlierern.
Der erfolgreichste Torschütze der Partie war Doruk Pehlivan vom HC Elbflorenz mit neun Toren aus vierzehn Versuchen. Tarek Marschall überzeugte auf der Gegenseite mit acht Toren und einer 80%igen Trefferquote.
Als Nächstes gastiert die Nordhorn-Lingen beim TV 05/07 Hüttenberg. Anwurf zu der Begegnung des 4. Spieltags ist am kommenden Samstag, dem 28. September um 18 Uhr.
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