HSG setzt Erfolgsserie gegen den TuSEM Essen fort

Acht 2. HBL-Duelle in Folge endeten für Nordhorn erfolgreich

07.12.2024

Doch nicht nur das Privat-Duell, zwischen Nordhorn und Essen läuft erfolgreich zu Gunsten der HSG. Mit dem Sieg am Freitagabend hat die Mannschaft von Mark Bult ihre Heimsieg-Serie auf vier Spiele in Folge erweitert und konnte auch tabellarisch wieder etwas gut machen. Mit dem 29:24-Erfolg hat sich die HSG Nordhorn-Lingen am Nikolausabend auf Rang 13 der 2. HBL vorgeschoben und zieht damit nicht nur an Essen, sondern auch an Großwallstadt vorbei. 13:15 Punkte sind die Zwischenbilanz nach dem 14. Spieltag. 

Die HSG startete mit van der Merwe, Jaeger, Lux, Sajenev, Zintel, Bandlow und Pöhle. Für Letzteren begann Marschall in der Offensive. Der erneut schwer am Knie verletzte Ex-Essener Lucas Firnhaber unterstützte sein Team vom Spielfeldrand aus. Auch Luke Stricker stand noch nicht wieder im Kader und war als Co-Kommentator für den Dyn Livestream im Einsatz. Gegner Essen bot dieselbe Formation auf wie beim jüngsten Sieg gegen Balingen. Der TuSEM gewann bislang sämtliche Heimspiele, unter anderem gegen die Top-Teams der Liga, wohingegen es auswärts noch nichts Zählbares gab. 

Die HSG startete gut ins Spiel. Kristian van der Merwe hielt direkt einen Siebenmeter gegen Nils Homscheid, den aktuell besten Strafwurfschützen der Liga, und war von Beginn an bestens in der Partie. Seine Vorderleute gingen schnell mit 6:2 in Front und TuSEM-Coach Haase bat bereits in der neunten Minute zur Auszeit. Wenn es nicht schon in dieser Phase einige technische Fehler zu viel gegeben hätte, dann wäre die Führung der Hausherren womöglich noch deutlicher gewesen. Essen kam auf ein Tor heran, doch in der 17. Minute war der alte Vier-Tore-Abstand zunächst wiederhergestellt (10:6). 

Torwart van der Merwe hatte zu diesem Zeitpunkt mehr Paraden als Gegentreffer auf dem Konto und auch schon zwei Tempogegenstoß-Treffer direkt vorbereitet. Doch spätestens, als der lange verletzte Spielmacher Max Neuhaus bei den Gästen ins Spiel kam, starteten sie endgültig zur Aufholjagd. In der 27. Minute glichen sie in Überzahl zum ersten Mal aus (12:12) und hatten danach sogar dreimal die Chance zur ersten Führung, die van der Merwe zu verhindern wusste. Pausenstand war damit 13:13. Frieder Bandlow hatte bis dahin fünf Tore erzielt, die beiden Außen Maximilian Jaeger und Maximilian Lux folgten in der Torschützenliste. 

Die zweite Halbzeit begann mit einem erfolgreichen Schlagwurf von Tarek Marschall. Dem ließ Mika Sajenev in Überzahl das erste Kreisläufertor folgen – weitere drei sollten ihm noch gelingen. Der 4:0-Lauf der Gastgeber gipfelte im 17:13 und schon wieder Daniel Haase früh dazu genötigt den Auszeit-Buzzer zu betätigen. Doch das verfehlte den gewünschten Effekt. Bandlow erhöhte von der Strafwurflinie auf 19:14 – zum ersten Mal führte der Gastgeber mit fünf Toren Vorsprung, welcher bis in die 42. Minute Bestand hatte. Die HSG gewann die eigene Unterzahl; machte zwei Tore, welche direkt mit TuSEM-Auszeit Nummer drei quittiert wurden (46.). 

Von nun an agierte der Gast im Angriff mit Sieben gegen Sechs. Auch Keeper Dennis Wipf bekam nun die Hand an den Ball, Essen verkürzte um zwei Treffer, doch konnte den Rückstand nicht auf weniger als drei Tore reduzieren. Auf der anderen Seite gelang es auch der HSG nicht, für eine Vorentscheidung zu sorgen. In dieser Phase war es Rechtsaußen Lux, der die Ruhe behielt und mit zwei wichtigen Toren die Weichen auf Sieg stellte (27:23, 53.). Sieben Treffer aus sieben Versuchen waren Die Bilanz der Nummer 10 nach Abpfiff.  

Keeper Wipf gelangen nochmal drei Paraden nacheinander, doch van der Merwe und die Abwehr vor ihm ließen die Gäste auf der Gegenseite nicht mehr herankommen. Elmar Erlingsson warf die letzten beiden Tore gegen eine offensive Essener Deckung. Bei der Schlusssirene stand ein 29:24-Endergebnis auf der Anzeigetafel und es folgten Standing Ovations der Handballfans im Euregium! 

Die Statistik wies zwei Linkshänder als die erfolgreichsten Schützen aus: Hinter Maximilian Lux folgte Frieder Bandlow (6/2). Bei Essen war der junge Rückraumschütze Felix Göttler am treffsichersten (6). Das Torwartduell ging mit 14 Paraden (37 %) an Kristian van der Merwe. 

Mark Bult sprach hinterher von „sehr viel Respekt", mit dem seine Mannschaft in die Partie gegangen sei – gegen einen Gegner, der sehr modernen Handball spiele und stets mit Leidenschaft kämpfe. In beide Halbzeiten sei sein Team gut hereingekommen, viele Tore seien jeweils gerade zu Beginn durch erfolgreiches Tempospiel gelungen. Die Essener Sieben-gegen-Sechs-Offensive habe seine Abwehr gut verteidigt, doch dann „haben wir uns das Leben auch selbst schwer gemacht", womit er auf einige ausgelassene Chancen in der zweiten Halbzeit anspielte. Zufrieden zeigte er sich mit der „breiten Spielanlage" seiner Mannschaft, in der die Außen „viel Verantwortung" übernähmen und nach holprigem Saisonstart immer besser ins Spiel fänden. 

Daniel Haase gratulierte fair zum „in der zweiten Halbzeit verdienten Sieg", wenngleich er mit der mehrmaligen Chance haderte, kurz vor der Pause in Führung zu gehen. Spielphasen wie ein 0:4-Lauf nach der Pause seien leider schon öfter vorgekommen. Gleichwohl sagte er, mit der Auswärtsniederlage leben zu können. Sein Team habe gefightet, und das Spiel sei für seine junge Mannschaft „ein Schritt nach vorn". Mit Blick auf vorherige Pleiten in fremden Hallen sagte er: „So dürfen sich Auswärtsniederlagen anfühlen." 

Für die Truppe von Mark Bult steht am kommenden Samstag, den 14. Dezember, das nächste schwere Auswärtsspiel auf dem Programm. Der HSC Coburg, Ex-Club von Kristian van der Merwe und Maximilian Jaeger, erwartet die HSG Nordhorn-Lingen. Anwurf in der HUK-Coburg arena ist um 19:30 Uhr. Die Oberfranken hatten vor diesem Wochenende ein ausgeglichenes Punktekonto. Seine Partie des 14. Spieltags trägt der HSC jedoch erst am Dienstag in Ludwigshafen aus.  

 

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