Die Partie des 20. Spieltags zwischen dem Tabellenfünften und -sechsten endete mit dem 31:31-Remis und der Punkteteilung. Damit rissen an diesem Abend beide Siegesserien, allerdings ist es nun die Serie aus fünf, für Dresden und sechs Spielen für die HSG ohne Niederlage.
Die aktuelle Situation hatte es erfordert und es gleichzeitig war es ein taktisch erfolgreicher Kniff: Bult begann das Spiel von Anfang an im Sieben gegen Sechs mit Lux, Jaeger, Erlingsson, Bandlow, Pöhle und den beiden Kreisläufern Sajenev und Bauer. Obwohl der Gastgeber das erste Tor erzielte, gehörte die Anfangsphase der HSG, die beim 1:3 und 3:5 jeweils mit zwei Treffern Vorsprung führte. Während dieser Anfangsphase spielte Dresden schnell, doch das Angriffsspiel von Nordhorn-Lingen war sogar noch temporeicher. Bis zur zehnten Minute drehte der HCE allerdings auf und somit drehte sich auch der Spielstand zum 7:5 für die Gastgeber. In der darauffolgenden Minute passierte allerdings etwas, womit keiner gerechnet hatte. Es gab die Zwangsunterbrechung von rund zwanzig Minuten, da Pehlivan so unglücklich nach einem Wurfversuch gelandet war, dass eine der LED-Glasplatten, aus denen der Boden in der BallsportARENA besteht, beschädigt wurde und diese erst einmal ausgetauscht werden musste.
Nach der Zwangspause, bestand der Vorsprung der Tiger auch weiterhin erstmal aus zwei Toren, bis die HSG ab der 15. Minute einen 3:1-Lauf startete. Zweimal netzte Pöhle ein, einmal Erlingsson, was die HSG wieder in Front brachte. Das war allerdings nicht von langer Dauer. In den folgenden Minuten bis hin zum Halbzeitpfiff ereignete sich ein Schlagabtausch, bei welchem keines der Teams sich mit mehr als einem Tor absetzen konnten. Das Signal zur Halbzeitpause ertönte bei einem 19:19 Zwischenstand.
Die zweite Halbzeit wurde abermals von den Gastgebern, dieses Mal von Oliver Seidler zum 20:19, eröffnet. Ein darauffolgender 4:1-Lauf brachte die HSG jedoch wieder mit zwei in Führung. Bis zur 40. Minute erhöhte Stefan Bauer über ein Tor vom Kreis sogar erstmals auf drei Tore Differenz. Der Torhüterwechsel auf Nordhorner Seite hatte sich ausgezahlt, als Ivan Budalic nach drei verwandelten Strafwürfen den ersten zu fassen bekam. Mark Bult hielt auch in der zweiten Halbzeit am Spielsystem mit dem zweiten Kreisläufer fest, was phasenweise aber schwieriger wurde. Dresden ergriff mehrfach die Chance nach technischen Fehlern den Wurf aufs leere Tor zu nehmen, war damit allerdings nur zweimal erfolgreich. Die HSG war ab der 36. Minute permanent in Führung, bis es sich in Richtung Crunchtime allerdings wieder zuspitzte. In der 48. Minute betrug der Vorsprung nur noch einen Treffer Unterschied, als der Niederländer Stavast auf 28:29 stellte.
In den darauffolgenden fünf Minuten schafften es weder die Rot-Weißen, noch die Schwarzen einzunetzen. Immer wieder waren es Marino Mallwitz und Ivan Budalic, die sich mit starken Paraden in den Vordergrund drängten, bis wieder Stavast in der 53. Minute zum 29:29-Ausgleich traf. In den verbliebenen Minuten der Crunchtime waren es auf HSG-Seite Sajenev und Zintel, die nochmal trafen und auf HCE-Seite Pehlivan und Löser, bis es Sekunden vor Schluss nochmal zu einer spannenden letzten Szene kam. Den Dresdenern blieb beim Stand von 31:31 noch ein letzter Wurf von gut zehn Metern über den Block. Löser trat an, konnte den Block auch überwinden, aber es war Ivan Budalic, der die richtige Ecke dichtmachte und am Punktgewinn für die HSG Nordhorn-Lingen festhielt.
Am Ende stand der Kroate wie sein Gegenüber Mallwitz bei neun Paraden, wobei Budalic mit 39 % die höhere Quote aufwies. Beide hatten maßgeblich dazu beigetragen, dass die Partie nach der torreichen ersten Hälfte in der zweiten Halbzeit nur 12:12 ausgegangen war. Beste Torschützen waren beim HCE Dierberg mit sieben Toren und Löser mit sechs, Bandlow und Lux waren auf HSG-Seite sechsmal erfolgreich.
Im Interview offenbarte Maximilian Lux nach dem Spiel gemischte Gefühle. Ein Punkt in Dresden sei super, doch sein Team habe mit Blick auf den Spielverlauf die Chance gehabt, mehr mitzunehmen. Positiv bewertete der Rechtsaußen die Sieben gegen Sechs Performance der HSG, die den Gegner offensichtlich überrascht habe, und sprach von einem „guten taktischen Kniff". Zusammenfassend nannte er das Remis „ein faires Ergebnis".
Weiter geht es für die HSG mit dem nächsten Spiel gegen eines der Top-Teams der 2. HBL. Am kommenden Freitag gastiert der TV Hüttenberg in der Lingener EmslandArena. Anwurf ist wieder um 20 Uhr.