HSG eröffnet Zweitligasaison beim TV Hüttenberg

Erstes Meisterschaftsspiel am Samstag um 19:30 Uhr im "Handkäs-Palast"

02.09.2022

Zunächst wieder eine Quizfrage vorab: Wer oder was ist Rollo, das Maskottchen des TVH? Die Auflösung gibt’s weiter unten. Tja, nun also Hüttenberg. Die 11.000-Einwohner-Gemeinde – nahe Wetzlar in Mittelhessen gelegen – ist im Handball durchaus eine große Nummer. Die Blau-Weiß-Roten spielten lange Jahre in der 1. Liga und ihr bekanntester Spieler „ever“ war Horst Spengler, Kapitän der deutschen Weltmeister von 1978.

Nach einem Abstieg 2018 ist das Team wieder fester Bestandteil der Zweiten Liga. Erreicht wurden die Plätze 10, 15 (mit Markus Stegefelt), 13 und zuletzt sogar Rang 4, was in Mittelhessen als „fantastisch“ gefeiert wurde. Mit 46:30 Punkten lag der TVH gleichauf mit unserer HSG (5.). Dabei gingen beide Partien der vergangenen Saison an unser Team. Dem 34:30-Heimsieg Ende September in der EmslandArena folgte im Rückspiel ein 26:24-Auswärtserfolg im Sportzentrum Hüttenberg. Ende Februar zählten Pöhle (7/1) sowie die unsere beiden Keeper Ravensbergen (9 Paraden) und Buhrmester (11) zu den Garanten des Erfolgs.

Nach einer gleichwohl starken zweiten Halbserie des TVH verließen im Sommer drei Spieler den Club, darunter der erfahrene Christian Rompf (Karriereende) – und mit Dominik Mappes der MVP (Most Valuable Player) der Liga. Nach der Rückkehr zu seinem Heimatverein vor einem Jahr zog es den Kapitän und absoluten Leader zum VfL Gummersbach.

Unter den Neuzugängen sind mit Linksaußen Jannik Hofmann (von den Eulen Ludwigshafen) und dem Gummersbacher Kapitän Timm Schneider zwei Rückkehrer, die schon früher lange das blau-weiß-rote Trikot getragen haben. Hinzu kommen mit David Kuntscher und Paul Kompenhans zwei junge Spieler von der MT Melsungen – und nicht zuletzt der Schweizer Nationalkeeper Leonard Grazioli (von der HSG Wetzlar verpflichtet, Zweitspielrecht für Hüttenberg). 

Der vormalige Co-Trainer Johannes Wohlrab brachte als Chefcoach den Erfolg zurück zum TVH. Als einer der Gründe heißt es, dass der Berufsschullehrer die Hüttenberger „DNA“ wiederherstellte. Das bedeutet, dass der oft sehr emotionale Coach in der 3:2:1-Abwehr decken lässt, was für viele Angriffsreihen durchaus ungewohnt ist. Sein Vertrag wurde übrigens bereits bis 2024 verlängert, sein Co-Trainer ist Ex-Nationalspieler Stefan Kneer.

Sehr positiv spricht übrigens Markus Stegefelt von seiner Zeit in Hessen und insbesondere von Trainer Wohlrab. Die beiden sind bis heute befreundet, regelmäßig in Kontakt und haben sich noch zuletzt im Sommerurlaub gesehen. Wie das kommt? Unser Schwede lief vor seinem Wechsel zur HSG 2020 zwei Jahre für Hüttenberg auf (und erzielte in dieser Zeit nebenbei sehr respektable 250 Tore für den TVH). Auch die relativ kleine Halle (Kapazität 1.450 Zuschauer), die er oft als wahren Hexenkessel erlebte, hat Markus in guter Erinnerung.

Die Saisonvorbereitung des TV Hüttenberg verlief ansprechend, bevor es am Samstagabend im ersten Pflichtspiel gegen den ThSV Eisenach ging, den Tabellen-3. der abgelaufenen Saison. Dieses Pokalspiel war nichts für schwache Nerven und endete nach zweimaliger 2x5-minütiger Verlängerung mit 40:39 für den TVH – nach 60 Minuten hatte es 32:32 gestanden. Auf der vereinseigenen Homepage ist sogar vom „vermeintlich größten Handballkrimi“ der letzten Jahre die Rede. Garanten des Sieges waren die Neuzugänge Grazioli im Tor, der in der Verlängerung zum „Helden“ wurde, sowie die Rückraumspieler David Kuntscher (8 Tore) und Ian Weber (7/2). Der schon erwähnte Routinier Timm Schneider fehlte verletzt, Jannik Hofmann war ebenfalls nicht dabei.

Fehlt noch die Auflösung unseres Eingangsrätsels: Hüttenberg wird gern als Hessens Handkäse-Hauptstadt und die Halle als „Handkäs-Palast“ bezeichnet – und auch das TVH-Maskottchen Rollo ist tatsächlich ein runder Handkäse! Also dann, es ist angerichtet und wir freuen uns sehr auf das Spiel am Samstagabend!