HSG brennt für Revanche gegen den ASV Hamm-Westfalen

Englische Woche Teil Eins: Am Mittwochabend geht’s gegen den Tabellenfünfzehnten

25.03.2025

Die Belastung ist hoch, der Spielplan gibt drei Spiele innerhalb von sieben Tagen vor, doch damit bietet sich auch gleichzeitig die Chance einiges an Punkten einzufahren. Vergangenen Sonntag ging es damit los, als die HSG einen Punkt gegen den Dessau-Roßlauer HV erringen konnte. Eine weitere Gelegenheit gibt es morgen gegen den ASV Hamm-Westfalen, der aktuell nur zwei Plätze Abstand auf die Abstiegsränge hat. Davon lässt sich allerdings niemand täuschen, denn die HSG, die auf Platz Sechs steht und den ASV trennen nur fünf Punkte. Außerdem ist man noch vom Hinspiel gewarnt, bei dem die Westfalen die Emsländer vor Heimpublikum mit zehn Toren Unterschied besiegten.  

Schauplatz der Begegnung am 24. Spieltag, gegen den letztjährigen Tabellendritten, ist die Hammer WESTPRESS Arena. Die Entfernung von Nordhorn dorthin beträgt rund 130 Kilometer und nicht wenige HSG-Fans haben ihr Kommen und die Unterstützung ihres Teams bereits angekündigt. Eine Reise in die eigene Vergangenheit wird die Auswärtsfahrt für Kapitän Björn Zintel. Der 29-Jährige war von 2015-18 sowie 2022-24 für die Westfalen aktiv, bevor er zur HSG Nordhorn-Lingen wechselte. Eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte ist es ebenfalls für unseren Winter-Neuzugang Stefan Bauer, der eineinhalb Jahre zusammen mit Zintel das Trikot der Westfalen trug und mit dem er in dieser Zeit auch ein Jahr in der "stärksten Liga der Welt", der DAIKIN HBL spielte.  

Vom Handball-Oberhaus ist die Mannschaft von Trainer und Ex-Nationalspieler Michael Hegemann zum jetzigen Stand in der Tabelle der 2. HBL weit entfernt. Mit 20:26 Punkten steht Hamm auf dem fünfzehnten Platz. Nichtsdestotrotz hätte Hamm mit zwei erfolgreichen Spielen auch die Chance wieder ins obere Tabellendrittel vorzurücken, was die Ausgeglichenheit der Liga einmal mehr deutlich macht. Von der HSG Nordhorn-Lingen auf Rang Sechs, die noch ein Spiel weniger bestritten hat, trennen die Westfalen nur fünf Pluspunkte. 

Nach dem 10. Spieltag Anfang November stand das Team um den zuletzt verletzt fehlenden Kapitän Fabian Huesmann noch aussichtsreich auf dem dritten Tabellenplatz. Zu dieser, bis dahin guten Serie, hatte auch der 35:25-Sieg gegen die HSG Mitte Oktober in Lingen beigetragen. Keeper Colodeti kam damals auf über 40% gehaltener Bälle, Linksaußen Ole Machner gelangen acht Treffer. Mit der Zehn-Tore-Niederlage hatten die Westfalen der HSG ihre höchste Saisonniederlage zugefügt; und dass vor Heimpublikum. Das dürfte die Motivation, sich dafür am morgigen Abend zu revanchieren, nur noch mehr steigern. Nach der deutlichen Niederlage im Oktober setzte bei der Mannschaft von Trainer Mark Bult aber die Trendwende ein und es ging sukzessive nach oben. Schon seit einiger Zeit hat sich die HSG nun in der Verfolgergruppe an die Top-Fünf etabliert.  

Das Gegenteil dagegen passierte bei dem Team von Michael Hegemann, denn in den neun Partien von Mitte November bis Mitte Februar ging der ASV achtmal als Verlierer vom Parkett und rutschte dadurch in die Abstiegszone. Der Turnaround gelang ihnen am 20. Spieltag, als der ASV knapp gegen den HBW Balingen-Weilstetten siegte und in der Folge noch weitere Punkte gegen Dessau-Roßlau und Ludwigshafen errang. Dazu beigetragen hatten auch die Winter-Nachverpflichtungen von Linksaußen Florian Drosten (MT Melsungen), Anton Preußner (Füchse Berlin II) für den rechten Rückraum und der Verstärkung im Tor mit dem dänischen Keeper Viktor Warrer (Follo HK). Nichtsdestotrotz gab es am Samstagabend wieder einen Dämpfer, denn die Partie beim TuS Ferndorf ging knapp mit 34:35 verloren. 

Als ein Grund für die jüngste Niederlage wurde die hohe Zahl von acht Zeitstrafen gegen den ASV angegeben. In dieser Statistik liegt Hamm tatsächlich mit 111 Hinausstellungen ligaweit auf dem ersten Platz. Damit spielt das Team um Kapitän Huesmann durchschnittlich rund zehn Minuten jedes Spiel in Unterzahl. Zum Vergleich, die HSG kommt bei einem Spiel weniger aktuell auf 86 Zeitstrafen, der Tabellenzweite Minden nur auf 60.  

Ohne Zeitstrafe und dafür mit einem hervorragenden Einstand ist dagegen der Neuzugang Drosten. Nach fünf Spielen im ASV-Trikot steht er bereits bei 28 Toren und war vergangenen Spieltag sogar der erfolgreichste Torschütze der gesamten Liga. Elf Tore verwandelte er gegen den TuS Ferndorf. Gefolgt von Rechtsaußen Jakub Sterba und dem 2,06 Meter großen Rückraum Linken Julius Meyer-Siebert, die sieben- und sechsfach trafen. Letzterer ist mit 94 Toren Hamms erfolgreichster Torschütze, sowie ihr bester Assistgeber. Im Schnitt ist er pro Spiel an 6,5 Toren direkt beteiligt.  

Zu den, in der 2. HBL, durchaus namhaften Schlüsselspielern gehören neben dem schon erwähnten Linksaußen Fabian Huesmann zudem Keeper Felix Hertlein, der in seiner Karriere auch schon drei Saisons in der Handball-Bundesliga gespielt hat, der ligaweit treffsicherste Kreisläufer Jonas Stüber und der israelische Spielmacher Yonatan Dayan.  

Die Qualitäten ihres starken Kreisläufers Stüber wissen die Westfalen gut zu nutzen und erzielen so mehr als ein Sechstel all ihrer Tore über den Kreis. Außerdem setzt Hegemann auf das Herausspielen und Nutzen treffsicherer Chancen, weshalb die Wurfeffizienz bei den Westfalen bei hochprozentigen 65% liegt. Ein Wert, mit dem sie in den Top-Fünf der Liga liegen, die HSG dagegen ist im Ligavergleich mit 60,7% nur auf Platz Fünfzehn. Dagegen schneidet die HSG bei der Haltequote der Torhüter mit dem Spitzenwert von 32% deutlich besser ab. 

Im 2. HBL-Direktvergleich führt der ASV. Neun Erfolgen der HSG Nordhorn-Lingen stehen ein Unentschieden und dreizehn Niederlagen gegenüber. Das 32:33 beim letzten Aufeinandertreffen in Hamm im November 2023 zählt dabei sicherlich zu den bittersten Pleiten der letzten Jahre. Ein Fünf-Tore-Vorsprung war kurz vor dem Ende noch gekippt, und die Gastgeber gewannen mit einem Siebenmeter nach der Schlusssirene. Die Heimstärke des ASV hält sich gegen die HSG schon seit einigen Saisons. Das letzte Mal, dass die Rot-Weißen die Westfalen in der heimischen WESTPRESS arena bezwingen konnten, war im November 2018. Umso größer ist die Motivation dieser Serie ein Ende zu bereiten und am Mittwochabend mit zwei Punkten im Gepäck nach Nordhorn zurückzukehren.  

Anwurf in der WESTPRESS Arena in Hamm ist am Mittwoch um 19 Uhr und für alle, die das Spiel am Bildschirm verfolgen möchten, startet der Dyn Livestream um 18:45 Uhr.