HSG besiegt TuS Ferndorf vor über 2.000 Zuschauern mit 33:27

Die HSG feiert den dritten Heimsieg in Serie

23.11.2024

Darüber, dass die Begegnung gegen Ferndorf zugunsten der Deutschen Krebshilfe stattfand, war vorher ausführlich berichtet worden. Nochmals ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen dieser wichtigen Aktion beigetragen haben – bzw. noch beitragen werden. Denn, die exklusiven, einmaligen Sondertrikots werden ab Montag über Ebay für den guten Zweck versteigert. 

Im Kader der Hausherren fehlte nochmals Keeper Ivan Budalic, für den wieder Florian Hemeltjen aus der Zweiten Mannschaft nachrückte. Gleiches galt für den 26-jährigen Hendrik Dasselaar, der nach einem Jahr in Bissendorf-Holte im Sommer wieder zur HSG zurückgekehrt war und eine zusätzliche Option für die Defensive bildete, da auch Luke Stricker noch nicht wieder einsatzfähig war. Sander Visser dagegen stand nach seiner langwierigen Schulterverletzung zum ersten Mal in dieser Spielzeit im Aufgebot. 

Die Startformation bestand heute aus van der Merwe, Lux, Bandlow, Sajenev, Jaeger, Zintel und Pöhle. Letzterer blieb zunächst auch in der Offensive auf der Platte. Die erste Hälfte ließ aus HSG-Sicht kaum Wünsche offen. Die Gäste erzielten zwar den ersten Treffer, doch sehr schnell übernahm Nordhorn-Lingen das Kommando und ging – durch Frieder Bandlow nach Kempa-Zuspiel von Björn Zintel – mit 6:4 in Führung. Beim 8:4 in der elften Minute nahm TuS-Coach Klatt schon seine erste Auszeit, doch die HSG blieb auf dem Gaspedal. Insbesondere van der Merwe und der überragend aufspielende Bandlow sorgten für einen 7:0-Lauf ihres Teams, sodass es bald sogar 12:4 hieß (18.). Siebenmal war er in den ersten dreißig Minuten erfolgreich und das mit einer perfekten Wurfquote. Erst in der 20. Minute beendeten die Gäste mehr als zehn torlose eigene Minuten vom Siebenmeter-Strich.  Der höchste Vorsprung, den sich die Hausherren erarbeitet hatten betrug neun Tore (16:7), doch die letzten beiden Tore in der ersten Halbzeit gehörten Ferndorf. Zum Pausenpfiff stand ein 17:10 auf der Anzeigetafel.  

Die zweite Hälfte begann wieder mit einem Treffer der Gäste, die sich im weiteren Verlauf mit dem Selbstbewusstsein eines Tabellen-Fünften nicht abschütteln lassen sollten. Daran, dass sich die HSG ihrer Sache lange nicht endgültig sicher sein konnte, hatte auch Keeper Wilde – kurz vor der Pause in den Kasten gerückt – seinen Anteil. Am Ende standen bei ihm zwölf Paraden zu Buche, die eine Quote von 39 % ergaben – dieselbe wie auf der Gegenseite bei van der Merwe mit 16 gehaltenen Bällen. 

In der Offensive gelang der HSG während dieser Phase nun nicht mehr so viel wie zuvor, und wenn die Abwehr samt van der Merwe nicht weiter stark agiert hätte, wäre Ferndorf womöglich schneller und näher herangekommen. Trotzdem kamen die Gäste bis zur 43. Minute erstmals auf vier Tore heran und schöpften Mitte der zweiten Halbzeit Hoffnung. Doch die HSG hielt dagegen, unter anderem auch in Person des eingewechselten und sofort sehr präsenten Elmar Erlingsson. Noch einmal gelang ein sehenswertes Kempa-Tor von Lux und Zintel, der vollendete. Ferndorf verkürzte den Rückstand nicht auf weniger als vier Treffer und beim 29:22 war sogar der Sieben-Tore-Vorsprung aus der Halbzeit wiederhergestellt (52.). 

In den letzten Minuten kamen dann unter dem großen Applaus der Zuschauer nicht nur Fynn Lügering und Hendrik Dasselaar in die Partie, sondern auch Sander Visser. Dem 25-jährigen Niederländer gelang auch direkt der Treffer von der Rechtsaußen-Position, welcher tosenden Jubel im Euregium und den lange nicht gehörten Thunderstruck-Jingle zur Folge hatte. Der Endstand am 12. Spieltag lautete 33:27 und damit feiert die HSG ihren höchsten 2. HBL-Sieg, nach dem 8-Tore-Sieg am ersten Spieltag.  

Vor 2.023 Handballfans, darunter auch eine deutlich vernehmbare Gruppe aus Ferndorf, war Frieder Bandlow der erfolgreichste Torschütze des Tages. Er erzielte neun Tore, darunter waren zwei Siebenmetertore. So oft wie in dieser Partie hatte der Rückraumspieler noch nicht für die HSG getroffen. Ihm folgten auf HSG-Seite die beiden Außenspieler Lux und Jaeger, bei den Gästen warf Topscorer Hideg die meisten Tore. 

In der Pressekonferenz gratulierte TuS-Coach Klatt fair zum „völlig verdienten Sieg". Sein Team habe gerade vor dem Seitenwechsel zu viele Chancen vergeben, Nordhorn ins Tempospiel kommen lassen und selbst stark gemacht. Zur Pause sei das Ziel ausgegeben worden, die zweite Halbzeit zu gewinnen – was im Übrigen auch knapp gelang. Dass seine Mannschaft – wie bereits in mehreren Spielen während der laufenden Saison – auch nach einem ähnlich hohen Rückstand noch einmal zurückgekommen sei, habe sie diesmal nicht geschafft: „Dafür waren wir heute nicht zielstrebig beziehungsweise nicht gut genug." 

„Sehr zufrieden" zeigte sich dagegen Mark Bult. „Wir haben von der ersten Minute an gezeigt, dass wir da sind", sagte der Trainer und lobte besonders seine Abwehr samt Torwart. So sei sein Team dann auch gut ins Tempospiel gekommen, was von Anfang trainiert worden sei und in den letzten Wochen immer besser „rauskomme". Die erste Halbzeit nannte er sogar „fantastisch" und hob das „breite Spiel" hervor, mit dem der Gegner „vor verschiedene Aufgaben gestellt" worden sei. Dass Ferndorf schon mehrmals deutliche Rückstände aufholen konnte, habe er seinen Jungs in der Pause extra nicht gesagt. Doch letztlich sei die Aufholjagd der Gäste dank der eigenen Defensive „und Kristian mit ein paar richtig wichtigen Paraden" abgewehrt worden. Namentlich nannte Bult auch noch Erlingsson, Visser und Bandlow, die ein Extralob ihres Trainers erhielten. 

Nun haben die HSG-Spieler zwei Tage Pause. Dann beginnt die Vorbereitung auf die Partie am Sonntag, den 1. Dezember, um 17 Uhr beim Bergischen HC. Die Begegnung beim Erstligaabsteiger und aktuellen Tabellenführer, der an diesem Wochenende freihat, weil sein Match gegen die Eulen vorgezogen worden ist, findet in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle statt. Dort wird es dann auch ein Wiedersehen mit Johannes Wasielewski geben, der seit dieser Saison für den BHC auf Torejagd geht. 

 

Der Nachbericht wird präsentiert von BE-MOBIL.