Die Hiobsbotschaft für die HSG Nordhorn-Lingen und Jens Wiese kam nach der Diagnose Anfang der Woche. Der Rückraumshooter des 2-Städte-Teams erlitt am Sonntag im Spiel gegen den WHV einen Muskelbündelteilabriss in der Wade und wird längerfristig erst einmal ausfallen. Eine Tatsache, die die Aufgabe für das kommende Wochenende nicht leichter macht.
Aber bevor es an die Vorbereitung auf das Spiel bei der HG Saarlouis ging, galt es zunächst einmal das Spiel vom letzten Sonntag aus den Köpfen der Spieler zu bringen. Obwohl jeder Spieler weiß, dass es im Sport nun einmal Tage gibt, an denen einfach gar nichts zusammenpasst, saß der Stachel der Niederlage tief. Trainer Heiner Bültmann ließ dann auch keinen Zweifel an seinem Team aufkommen: “Wir wissen alle, dass wir am Sonntag weit von unserem gewohnten Niveau entfernt waren. Natürlich wiegt bei unserem schmalen Kader ein Ausfall wie der von Jens schwer, aber gerade dann müssen wir noch cleverer, disziplinierter und entschlossener auftreten. Das sind die Qualitäten, die uns auszeichnen, die wir am Sonntag allerdings nicht abrufen konnten. Das Spiel wurde detailliert analysiert und intensiv aufgearbeitet, um uns danach voll und ganz auf die Vorbereitung des Auswärtsspiels in Saarlouis zu widmen und wer die Mannschaft kennt, weiß, dass sie darauf brennt, wieder Ihr wahres Gesicht zu zeigen. “. So lief dann auch die weitere Vorbereitung in dieser Woche wie geplant und mit gewohnt akribischer Vorbereitung auf den kommenden Gegner. Dass die HSG Nordhorn-Lingen trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen zu ganz anderen Leistungen fähig ist, hat sie ja nicht zuletzt in den Spielen gegen Minden, den Bergischen HC, den ASV Hamm, den HC Erlangen oder in Coburg gezeigt, obwohl diese nicht immer vom Erfolg gekrönt waren. Das sollte man bei dem Ärger über die letzten Spiele nicht vergessen und genau da will das Team um Kapitän Nicky Verjans anknüpfen.
Allerdings trifft das 2-Städte-Team bei dem Vorhaben den Negativtrend zu beenden auf einen Gegner, der in dieser Saison zu den heimstärksten Teams der Liga gehört. Erst zweimal – gegen Coburg und Hamm - war die HG Saarlouis in eigener Halle unterlegen, die anderen sechs Begegnungen wurden siegreich gestaltet. In den letzten beiden Jahren landete man jeweils auf einem Abstiegsplatz, konnte aber von den Querelen um den HSV und im letzten Jahr vom Zwangsabstieg des TV Großwallstadt profitieren und in der Liga bleiben. So bekam man den Ruf der „Nichtabsteigbaren“. Um das in diesem Jahr zu verhindern, vollzog man zu Saisonbeginn einen Kurswechsel. Für den zum TuS N.-Lübbecke wechselnden Trainer Goran Suton wurde der Däne Heine Jensen verpflichtet, der zuvor 4 Jahre die deutsche Frauennationalmannschaft trainiert hatte. Auf dem Transfermarkt suchte man gezielt nach Verstärkungen und wurde mit vier Neuverpflichtungen fündig, dem neuen Spielmacher aus Spanien Ibai Meoki-Etxebeste, dem Linksaußen Martin Murawski, dem Saar-Talent Jerome Müller und holte mit Yann Polydore vom Erstligisten Balingen-Weilstetten einen Top-Linkshänder für den rechten Rückraum. Die bisherigen Leistungen in dieser Saison spiegeln sich derzeit mit Platz 13 und 16:22 Punkten in der Tabelle wieder, einem Platz mit Anschluss zum Mittelfeld. Im Angriff zählen insbesondere die Doppelbesetzung im rechten Rückraum mit Lars Weissgerber und Jerome Müller, der Linksaußen Martin Murawski und der Kreisläufer Peter Walz zu den Haupttorschützen der Saarländer.
Die HSG Nordhorn-Lingen, die einen Platz vor der HG Saarlouis in der Tabelle Platz 12 einnimmt, muss sich also auf einen harten Kampf in der Halle am Stadtgarten in Saarlouis einstellen. In den bisherigen 8 Partien zwischen den beiden Mannschaften hatte 6-mal die HSG Nordhorn-Lingen die Nase vorn. Und da will man am Samstagabend anknüpfen, auch wenn die Umstände den Saarländer eine leichte Favoritenrolle zugestehen.
Am Liveticker können die HSG Anhänger ab 19.30 Uhr wieder mitfiebern und dem Team die Daumen drücken.