HSG am Freitag gegen Elbflorenz und alten Bekannten

Julian Possehl will mit Dresden in Nordhorn gewinnen

16.05.2024

Anfang Dezember war es vor der Dresdner BallsportArena teilweise spiegelglatt. Und gehörig ins Rutschen geriet seinerzeit auch unsere HSG Nordhorn-Lingen im Verlauf ihrer Hinrundenpartie beim HC Elbflorenz, das die Gastgeber am Ende recht deutlich mit 28:21 gewannen. Und so strahlte nach dem Spiel ein Mann, der bis zum Sommer fünf Jahre lang für unsere Mannschaft aufgelaufen war: Julian Possehl.

Wie am 1. Advent in der sächsischen Landeshauptstadt werden sicherlich auch am Freitag (Anwurf: 19 Uhr) in Nordhorn wieder einige HSG-Fans ihr rot-weißes Trikot mit der Nummer 48 überstreifen. Denn natürlich hat Julian – Ostwestfale, Linkshänder, Familienvater und guter Typ – im Emsland und in der Grafschaft noch viele Fans und Freunde, zu denen unter anderem Björn Buhrmester gehört. Wollen wir doch mal sehen, wer am Freitagabend ein Strahlen im Gesicht hat! Julian beantwortete uns auf jeden Fall gern ein paar Fragen. Lest selbst:

Hi Julian, wie ist das Wetter in Dresden? Und wie geht es dir und deiner Familie mit Frau und Tochter inzwischen?

„Frühsommerlich und warm (lacht). In Dresden fühlen wir uns wirklich wohl, es ist eine tolle Stadt. Und mit dem Verein ist es genauso, er hat super Strukturen, ist sehr professionell und gleichzeitig familiär geführt. Wie die HSG – beides Vereine, wo man sich nur wohlfühlen kann."

Und sportlich läuft es ja auch sehr gut. Nach Platz 16 in der letzten Saison steht ihr aktuell auf Rang 6.

„Ja, gerade in letzter Zeit sind wir voll auf dem aufsteigenden Ast. Wir arbeiten hart und gern, haben eine Menge Spaß und sind eine richtige Einheit. Dazu macht Trainer André Haber einen Top-Job, nicht nur rein sportlich und taktisch. Er will seine Handballspieler verstehen, bringt auch Psychologie in seine Arbeit mit ein. Mit ihm sind wir mittlerweile stabil, erfolgreich und hungrig auf mehr."

Du selbst hast in der letzten Partie fünfmal getroffen. Doch zu deinem ersten Jahr in Dresden gehörten Höhen und Tiefen, oder?

„Das stimmt leider, mehrmals wurde ich durch ärgerliche Kleinigkeiten zurückgeworfen. Und wie viele meiner Mitspieler war ich zuletzt auch noch krank. Beim vorletzten Spiel hatten wir zum Beispiel gar keinen Linkshänder im Rückraum. Auf jeden Fall schaue ich nach vorn – auf die letzten drei Partien, die wir unbedingt gewinnen wollen, und auf die nächste Saison, wo wir wieder angreifen werden."

Und wie schaust du auf das Spiel in Nordhorn am Freitagabend?

„Das ist natürlich etwas Besonderes. Ich bin ja zum ersten Mal wieder in alter, heimischer Halle. Doch so viel möchte ich vorher gar nicht daran denken. Umso mehr freue ich mich auf viele bekannte Gesichter nach dem Spiel."

Und wie beurteilst du die Situation bei der HSG insgesamt?

„Natürlich ist die Mannschaft hinter den Erwartungen geblieben – so wie Elbflorenz ein Jahr vorher. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass es für die HSG nach dem Umbruch im Sommer wieder nach vorn geht."

Julian, vielen Dank – wir wünschen dir am Freitag ein gutes Spiel!

Und damit rein in den Gegner-Check, mit dem wir euch noch ein bisschen Wissenswertes wissen lassen – über die „Tiger" des HC Elbflorenz, wie sie sich selbst gern nennen. Wusstet ihr, ...

... dass der HCE zur neuen Saison Timo Löser aus Dessau verpflichtet hat? Der Rückraumshooter ist der mit Abstand beste Feldtorschütze der Liga. Dafür wechselt mit Nils Kretschmer der dienstälteste Dresdner im Sommer (zurück) nach Großwallstadt. Nebenbei: Der Mann hat in Sachen Streetwear weit über 400.000 Follower bei Instagram ...

... dass Kapitän und Spielmacher Sebastian Greß auch schon seit 2016 im Verein ist? Bester Torschütze der Männer in Schwarz-Gold ist übrigens Linksaußen Lukas Wucherpfennig (167/88). Er liegt aktuell auf Rang 7 der besten Liga-Scorer (Platz 4 bei den Siebenmetern). Zum Vergleich: Maxi Lux steht bei ebenfalls starken 152/63. Auf Wucherpfennig folgt vereinsintern Ivar Stavast (ebenfalls Rückraum Mitte, 116). Der Niederländer ist wie Ediz Aktas, Doruk Pehlivan (beide Türkei) und Mindaugas Dumcius (Litauen) aktueller Nationalspieler seines Landes. Letzterer teilt sich die Position im rechten Rückraum mit Julian Possehl. Im Tor steht mit Marino Mallwitz ein Könner seines Fachs, 281 Paraden bedeuten ligaweit Platz 4.

... dass ersatzgeschwächte „Tiger" am vergangenen Spieltag mit 30:25 gegen die Eulen Ludwigshafen gewannen? Bis weit in die zweite Halbzeit hinein war die Partie sehr ausgeglichen gewesen. Wucherpfennig (6/5) sowie Possehl und Stavast (je 5) hießen am Ende die erfolgreichsten Schützen. Im Tor war die Mallwitz-Vertretung Marius Noack einer der Garanten des Sieges – nicht zuletzt durch zwei selbst erzielte Treffer. Damit hat Elbflorenz von den vergangenen elf Partien nur zwei verloren und sich auf Position 6 der Tabelle vorgeschoben. Zur Erinnerung: Nach ihren beiden Siegen gegen Hüttenberg und in Essen rangiert unsere HSG vor dem anstehenden drittletzten Saisonspiel mittlerweile auf Platz 10.

Also dann, wir freuen uns auf das vorletzte Heimspiel. Nach dem Auswärtsmatch in Vinnhorst am SO, den 26. Mai, steht dann noch der Saison-Kehraus am SA, 1. Juni, gegen Minden auf dem Programm. Doch so weit sind wir noch nicht – erst einmal sehen wir uns am Freitag im Euregium! Auf geht's! PS: Einlaufkinder sind diesmal die E-Junioren von Vorwärts Nordhorn (HCE) und der SG Darme-Schepsdorf (HSG).