HSG am Donnerstag zum letzten Auswärtsspiel des Jahres beim TSV Bayer Dormagen

Auch die Wiesel trotzen personellen Problemen

21.12.2021

Bevor sich Daniel Kubeš ausdrücklich und herzlich bei den Fans seiner Mannschaft für die Unterstützung bedankte und – mit Blick auf die verminderte Zuschauerzahl am 2. Weihnachtstag – schon einmal frohe Festtage wünschte, hatte er nach dem Sieg gegen den Dessau-Roßlauer HV von der schwierigsten Woche gesprochen, die er als Trainer bei der HSG erlebt habe. Grund dafür waren natürlich die Corona-Fälle in seinem Team, die das Mitwirken von gleich vier wichtigen Akteuren am Sonntagabend verhindert hatten.

In der kurzen Zeit bis zum Match am Donnerstag um 19:30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter von Dormagen (Entfernung von Nordhorn: knapp 200 km) dürfte sich die Personalsituation bei unseren Roten kaum entspannt haben. Nichtsdestotrotz: Wenn die Jungs um den am Sonntag überragenden Julian Possehl wieder ähnlich performen, sind zwei weitere HSG-Punkte auf jeden Fall drin, um den Anschluss an die Spitze zu halten und vielleicht sogar auf einen Aufstiegsplatz zu springen.

Und damit kommen wir zu unserem Gegner, zu dem wir euch hier einige Infos geben: Die Wiesel, wie sie sich selbst nennen, spielten bis 2011 – zwischenzeitlich als Dormagener HC Rheinland – tatsächlich einige Jahre in der 1. Liga, bevor es sogar zweimal in die 3. Liga ging. Seit 2018 ist das Team wieder zweitklassig. 

Ein knappes Jahr später – im Juni 2019 – endete das letzte Meisterschaftsspiel zwischen der HSG und dem TSV Bayer Dormagen 22:22. Eine Woche zuvor hatte die HSG den Aufstieg in die Erste Liga perfekt gemacht, nun stieg vor 3.500 Zuschauern im Euregium eine große Party. Nebenbei: Für Dormagen bedeutete der Punkt seinerzeit den Klassenerhalt, der mit dem seit Anfang 2019 amtierenden serbischen Trainer Dusko Bilanovic erreicht worden war.

Die vergangenen beiden Partien der Roten gegen die Blauen fanden jeweils in der Vorbereitung statt: 2020 besiegten die Wiesel unser Team in einem Test mit 26:24. Während unser Team knapp zwölf Monate später wieder in die Zweite Liga abstieg, landete Dormagen ebendort auf dem 7. Tabellenplatz – die beste Platzierung für die Wiesel seit dem Wiederaufstieg und eine der positiven Liga-Überraschungen.

Die meisten Tore 20/21 hatte Benjamin Richter geworfen (kein neuer Vertrag; berufliche Gründe, will sportlich kürzertreten => doch Achtung: siehe unten), vor André Meuser und Ian Hüter. Neben Richter wurden im Sommer sieben weitere Spieler verabschiedet, u. a. schmerzte der Weggang von Kreisläufer Wilhelm nach Rostock. Als einziger Sommer-Neuzugang wurde zunächst der Pole Biernacki vorgestellt, es folgte noch der Slowene Zurga. Außerdem erweiterten wie in den Vorjahren junge Spieler aus dem hervorragenden eigenen Nachwuchs den Kader (die A-Jugend wurde im Sommer Deutscher Vize-Meister).

Im August dieses Jahres gewann die HSG ihr erstes Spiel nach den „Ferien“ deutlich mit 31:21 gegen Dormagen. Erfolgreichster Torschütze beim Saison-Aufgalopp – allererstes Spiel für Wasielewski und Fontaine – war Pavel Mickal gewesen (5). Wochen später begann die laufende Spielzeit, die für den TSV Bayer bis dato alles andere als gut läuft. Das vom verletzten Linksaußen Reuland ausgegebene Saisonziel („Wir wollen so früh wie möglich von den gefährlichen Plätzen weg“) ist nicht erreicht worden. Übrigens: Nach seinem Kreuzbandriss steht das erste Saisonspiel von Reuland unmittelbar bevor – ganz vielleicht sogar schon am Donnerstag gegen die HSG.

Zurück zur laufenden Spielzeit der Wiesel, in welcher das Team – bei erst 15 ausgetragenen Matches – mit sieben Punkten auf Platz 19 rangiert: Die ersten beiden Heimspiele (Bietigheim, Rimpar) konnten gewonnen werden, es folgten bis Ende Oktober fünf Niederlagen in Folge. Vor dem Spiel bei Lübeck-Schwartau hatte Dormagen wegen vieler Verletzter sogar um eine freiwillige Verlegung gebeten, welcher der VfL nicht zustimmte. Danach konnten zwei Spiele wegen Corona-Fällen beim Gegner nicht stattfinden.

Mit dem Finnen Klama vom Bergischen HC wurde Mitte November auf der Torhüterposition nachgerüstet. Gleichwohl holte der TSV in den folgenden sieben Partien nur noch drei Unentschieden. Der Dormagener Bitte, das Heimspiel gegen Essen Anfang Dezember wegen personeller Probleme um drei Tage zu verschieben, wurde vom Gegner TuSEM entsprochen – es endete Remis.

Hier – wie auch danach in Dresden und Aue – wieder mit dabei: Benjamin Richter, Topscorer aus der Vorsaison (siehe oben). Der 30-Jährige war erst im Sommer verabschiedet worden. Da sich sein neuer Drittliga-Verein bereits in der Winterpause befindet, konnte er für drei Wochen (= fünf Spiele) wieder verpflichtet werden – wie auch mit Oliver Dasburg ein weiterer Spieler eines anderen Drittligisten. Nicht nur auf die beiden sind wir am Donnerstagabend gespannt. Topscorer der laufenden Wiesel-Saison sind André Meuser (61) und der Kroate Grbavac (64/21).

Beim letzten Spiel in Aue am Samstagabend hatten die Gäste kurz vor Schluss noch mit zwei Toren geführt, die Sachsen glichen erst vier Sekunden vor Schluss aus. Meuser hatte siebenmal getroffen, der gerade erst 18 gewordene und zum Spiel nachgereiste Sören Steinhaus aus der schon erwähnten starken A-Jugend fünfmal.

Das sind die blanken Zahlen und Fakten – entscheidend is‘ am Donnerstagabend auf der Platte. Wir drücken unseren Jungs fest die Daumen – das Spiel gibt’s wie immer live auf sportdeutschland.tv. Auf geht's!