Nach dem, bis zur Schlusssekunde spannenden, 31:31-Unentschieden beim HC Elbflorenz erwartet die HSG Nordhorn-Lingen, die ihre vergangenen fünf Heimspiele gewonnen hat, nun einen weiteren Hochkaräter der 2. HBL. Nachdem die Partie gegen GWD Minden krankheitsbedingt auf den 27. Mai verlegt worden ist, spielt das Team von Mark Bult diesen Freitag erstmals in diesem Jahr zu Hause. Gegner ist der TV 05/07 Hüttenberg aus Mittelhessen. Der Traditionsclub spielt eine hervorragende Saison und gilt als einer der ersten Verfolger auf die beiden Aufstiegsplätze. Für die HSG, die aktuell auf Platz 6 steht, gilt es dagegen sich im oberen Tabellendrittel festzusetzen und den Abstand auf Coburg und Dessau zu vergrößern.
Die Mannschaft des TV Hüttenberg, der sich selbst als Ausbildungsverein definiert, hat ein gutes Tempospiel und verteilt die Verantwortung auf eine Reihe von gefährlichen Schützen. Niklas Theiß gehört mit 72 Toren zu einen der erfolgreichsten. Seine Qualität ist auch im benachbarten Wetzlar nicht unentdeckt geblieben, weshalb der 21-Jährige vor Kurzem mit einem Doppelspielrecht ausgestattet wurde und ab 25/26 fest zu den Grün-Weißen ins Handball-Oberhaus wechseln wird. Mit 79 Toren, davon 43 Siebenmeter-Tore, wird er noch vom 22-jährigen Tristan Kirschner übertroffen. Der Rechtsaußen wird seine Profikarriere im Sommer aus beruflichen Gründen beenden. Zu beachten sind zudem Spielmacher Paul Kompenhans und der tschechische WM-Teilnehmer und Kreisläufer Vit Reichl, der als Einziger in der Mannschaft aus seinen 20ern raus ist.
Bei der HSG sind die Topscorer beide Linkshänder. Frieder Bandlow führt die clubinterne Statistik mit 86 Toren an, dicht gefolgt von Maximilian Lux mit 82.
Und damit zum Hinspiel: Björn Zintel, der übrigens ab 2018 selbst zwei Jahre lang für das Team aus der 11.000-Einwohner-Stadt aufgelaufen war, und Co. Mussten die Rückreise mit einer deutlichen 21:26-Niederlage antreten. 21 Tore sind bis heute die wenigsten, die die HSG in dieser Saison geworfen hat. Daran nicht ganz unbeteiligt war TVH-Keeper Simon Böhne, der 23 Bälle parierte und damit auf eine Haltequote von über 52% kam. und Quote von über 52 %.Der 24-Jährige Böhne, der sich den Platz im Tor mit Yahav Shamir teilt, wurde kurz darauf zum Spieler des Monats September in der 2. HBL gewählt. Die Gesamtstatistik weist in 18 Begegnungen 13 Siege für Nordhorn-Lingen aus, dreimal behielt Hüttenberg die Oberhand.
Der TV Hüttenberg ist im Kalenderjahr 2025 bislang mit einer perfekten Punkteausbeute. Gegen Hamm siegte der TVH mit 34:31, bevor eine Woche später die Begegnung in Balingen krankheitsbedingt verschoben werden musste. Dem TVH standen wegen zahlreicher Erkrankungen nicht mehr genügend Akteure zur Verfügung. Am letzten Samstag gegen Dessau gelang den Mittelhessen dann ein knapper, viel umjubelter 25:24-Sieg, bei dem der Schlusstreffer zwei Sekunden vor der Schlusssirene fiel. Damit baute die Mannschaft von Ex-Nationalspieler Stefan Kneer, der seinen Vertrag schon bis 2027 verlängert hat, ihr Punktekonto zuhause auf überragende 19:1 Punkte aus. Auswärts stehen vier TVH-Siegen fünf Niederlagen gegenüber (8:10 Punkte).
Nach einem 13. und 12. Platz in den Abschlusstabellen der letzten und vorletzten Saison spielt der TVH, der zuletzt 2018 Teil der DAIKIN HBL war, diesmal also eine hervorragende Saison. Damit sind die Mittelhessen nach 19 gespielten Partien mehr als im Soll, was das Saisonziel eines einstelligen Tabellenplatzes angeht.Das „Original aus Mittelhessen" ist mit seiner sehr jungen Truppe in absoluter Schlagdistanz zu Spitzenreiter BHC. Die Mannschaft ist eingespielt und baut auf eine Stärke, die sie von den anderen Teams der 2. HBL unterscheidet.
Denn der TVH verteidigt schon traditionell fast ausschließlich in einer sehr offensiven 3:2:1-Deckung und wechselt nur gelegentlich in die 6:0-Abwehr. Damit hat das Team die wenigsten Gegentore der Liga; durchschnittlich sind es nur 27 pro Partie. Nordhorn-Lingen steht bei 28,4.
Kader-Situation:
Dominik Kalafut, der vergangene Freitag erfolgreich aufgrund einer Fußverletzung operiert wurde, wird in dieser Saison leider nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen können. Als Ersatz konnte in der Winterpause der erstligaerfahrene Stefan Bauer verpflichtet werden, der am Freitag sein erstes Heimspiel für die HSG bestreiten wird. Sein Vertrag geht bis Saisonende. Auf Rückraum Rechts ist die Personaldecke mit Frieder Bandlow als einzigen Linkshänder im Rückraum weiterhin ausgedünnt. Lucas Firnhaber wird nach einer Kreuzbandverletzung, die er sich Ende November im Training zugezogen hat, der HSG bis Saisonende fehlen.
Das sagt Ivan Budalic zum Spiel:
Der TVH beweist schon die ganze Saison über seine herausragende Qualität, vor allem die offensive Abwehr hat einige Mannschaften schon vor große Probleme gestellt, mitunter uns im Hinspiel. Deshalb erfordert der TVH von der ersten bis zur letzten Sekunde hundertprozentige Konzentration und Disziplin. Sie bestrafen Fehler sehr schnell und effizient, daher müssen wir unsere Fehler auf ein Minimum reduzieren. Ebenso müssen wir unsere Torchancen gut nutzen und dürfen ihren Torhütern nicht erlauben, ins Spiel zu kommen. Uns ist bewusst, dass da am Freitag ein echter Brocken auf uns wartet, aber wir haben noch Einiges aus dem Hinspiel, was wir wiedergutmachen müssen und außerdem spielen zuhause, was immer ein Faktor ist. Es ist unser erstes Heimspiel im Jahr 2025 und ich bin mir sicher, dass wir mit der Unterstützung unserer Fans die beiden Punkte zuhause behalten werden!
Spielinfos:
Anpfiff der Partie des 21. Spieltags ist um 20:00 Uhr in der EmslandArena in Lingen. Einige Tickets sind im Ticketshop noch verfügbar, oder auch Abends vor Ort an der Abendkasse, dann allerdings mit Aufschlag. Auf alle Stehplatzkarten gibt es aufgrund der Valentinstagsaktion 65% Rabatt, weshalb diese für das Spiel nur 5€ kosten. Wer am Freitagabend nicht live vor Ort mit dabei sein kann, kann die Partie im Dyn Livestream verfolgen. Streamstart ist um 19:45 Uhr.