Hallo-Wach am Hallo?

HSG am Mittwochabend bei TuSEM Essen

15.11.2021

Nach dem souveränen 35:25 gegen die Rimpar Wölfe am Sonntag (Foto) folgen für unsere Mannschaft nun in kurzer Folge zwei Auswärtsspiele. Vor dem Spiel am Samstagabend beim aktuellen Zweitliga-Schlusslicht TuS Ferndorf steht bereits am Mittwoch das Duell der Erstliga-Absteiger in Essen an. Anwurf in der Sporthalle „Am Hallo“ ist um 19:30 Uhr (Achtung Geografie: Das Hallo ist eine ausgeprägte natürliche Erhebung im Essener Norden).

Zurück zum Handball – und davon gibt es in Essen eine ganze Menge! 

Und damit also zum Gegner, dem Turn- und Sportverein Essen-Margarethenhöhe – kurz TuSEM. Klar hat unsere HSG auch eine erfolgreiche Geschichte in der Handball-Bundesliga, die von TuSEM Essen ist damit jedoch nicht zu vergleichen. Das Team wurde in den 80ern dreimal Deutscher Meister und gewann bis 2005 mehrmals nationale und internationale Pokalwettbewerbe. Zu den unzähligen bekannten Namen im Essener Trikot zählen die Handball-Legenden Jochen Fraatz, Stefan Hecker und Alfreð Gíslason, Martin Schwalb und Oliver Roggisch oder auch – etwas aktueller – Julius Kühn und Patrick Wiencek. Das ist alles Geschichte …

2013 stieg TuSEM aus der Ersten Bundesliga ab und lieferte sich in der Zweiten Liga auch heiße Duelle mit unserem Team – hierbei gewann übrigens in zehn Spielen niemals die Auswärtsmannschaft. Ein Jahr nach der HSG kehrte Essen 2020 dann als Aufsteiger wieder in die Eliteklasse zurück. Und dort kam es dann endlich zu besagtem Auswärtssieg – und zwar auf der „richtigen“ Seite: Die HSG Nordhorn-Lingen gewann am 15. November 2020 mit 33:26 in Essen.

Im Rückspiel Ende März kam es dann fast noch besser. Unsere Überschrift lautete: „YES! Wahnsinn statt Kaffee und Kuchen!“. Und weiter: „Was für ein Fest! Fast unglaublich, was sich heute wieder in der EmslandArena abgespielt hat.“ Leider ohne Zuschauer. In Kurzform: Aus einem 1:0 machte Essen ein 1:7, bis zur Pause kam die HSG auf 7:10 heran. Dann: 9:13 – 13:13 – 14:16. Nun hieß es „7 auf einen Streich“ für unsere Jungs: 21:16, und am Ende 22:19. Die PK bestritt der vom Jubeln nach dem Spiel sichtlich „gezeichnete“ Daniel Kubeš im zerrissenen T-Shirt.

Wie ihr alle wisst: Zum Klassenerhalt reichte es am Ende für beide Teams leider nicht. Als 18. (HSG) und 19. (TuSEM) steigen beide Mannschaften wieder in die Zweite Liga ab, in welcher sie von Beginn an zu den Anwärtern auf den (Wieder-)Aufstieg gezählt wurden. Mit Kreisläufer Zechel verließ ein Leistungsträger den Club (=> Erlangen), ansonsten wurde der Kader zusammengehalten und ergänzt, z. B. mit dem neuen Kreisläufer Markus Dangers aus Konstanz.

Im Tor stehen mit dem Essener Urgestein Sebastian Bliß und Junioren-Nationalkeeper Lukas Diedrich zwei feste Größen, im letzten Spiel machte auch erstmals der dritte Keeper Arne Fuchs auf sich aufmerksam. Topscorer ist Eigengewächs und Linkaußen Noah Beyer (40/24), dessen Wechsel zum Bergischen HC nach der Saison bereits feststeht. Dieselbe Trefferzahl (40/1) weist aktuell Eloy Morante Maldonado (Rückraum Mitte) auf.

Natürlich könnten wir auch andere Spieler nennen, doch wir weisen noch auf zwei „jüngere Brüder“ im Essener Kader hin. Lucas Firnhaber ist der Bruder des Erlanger Nationalspielers Sebastian und hatte sich im Frühjahr auch aktiv an der Charity-Aktion zugunsten des Lingerner Kinderhospiz Löwenherz beteiligt. Und Malte Seidel hat einen Verwandten namens Lasse, der natürlich bei uns nicht ganz unbekannt ist. Last but not least: Trainiert wird TuSEM seit 2020 von Jamal Naji. Wie Noah Beyer wechselt auch er nach der Saison zum Erstligisten Bergischer HC.

Der TuSEM rangiert mit 13:7 Punkten knapp hinter unserer HSG (14:6) auf Rang 5 der Tabelle. Nach vier Siegen zu Saisonbeginn kam der Motor leicht ins Stottern, in Bietigheim (-9), gegen die Eulen (Remis) und beim Topspiel in Gummersbach (-6) wurden die ersten Punkte liegen gelassen. Zudem verlor Essen am Freitagabend zu Hause das Derby gegen den bärenstarken Aufsteiger aus Hagen knapp mit 28:29. Ein -4 zur Pause konnte zwar noch ausgeglichen, jedoch nicht mehr in etwas Zählbares umgewandelt werden. Umso mehr werden die vergleichsweise ausgeruhten Essener womöglich am Mittwoch brennen – doch was heißt das schon? Wir rechnen mit einem offenen und spannenden Spiel. Ihr auch?