Gegner Coburg bietet nächstes Duell mit einem Tabellennachbarn

Für Jaeger, van der Merwe und Bauer geht es gegen das Ex-Team

23.05.2025

Die Erleichterung nach dem überzeugenden Auswärtssieg bei TuSEM Essen war am Sonntagabend bei allen zu spüren, die es mit der HSG Nordhorn-Lingen halten. Das verdiente und umjubelte 36:33 (16:18) im Ruhrpott vergrößerte den Vorsprung auf den Abstiegsplatz entscheidend und brachte den Rot-Weißen den 7. Tabellenplatz zurück. "Das Spiel in Essen war vor allem für den Kopf insofern sehr wichtig für uns, dass wir endlich wieder ein Erfolgserlebnis hatten, das nach den ganzen Niederlagen auch wieder auswärts und mit Blick auf die Tabelle, dass wir uns da etwas Luft verschafft haben. Wir sind mitten in der heißen Saisonphase, da unten wird es immer enger und uns fehlt nur noch ein Punkt, um endgültig den Klassenerhalt fix zu machen. Ab dann können wir auch wieder ein bisschen mehr nach oben gucken und zusehen, dass wir für die letzten Spiele noch das die beste Platzierung rausholen", so Maximilian Jaeger. Die etwas bessere Platzierung hat der HSC 2000 Coburg mit Platz 6. Die Oberfranken hatten zu ihrem 25-jährigen Bestehen am vergangenen Samstag die Eulen Ludwigshafen knapp besiegt und stehen nun bei 34:28 Punkten. Das sind drei Pluspunkte mehr als die HSG hat, welche aber noch das Nachholspiel gegen Minden am kommenden Dienstag zu bestreiten hat. 

Die Schwarz-Gelben gehören zu den ganz wenigen Mannschaften der 2. HBL, die nicht mehr auf- und absteigen können. Der, in der Vorsaison erzielte 6. Platz ist auch in dieser Saison wieder realistisch. Das Team von Trainer Anel Mahmutefendic spielt eine sehr konstante Saison mit wenig Ausreißern nach oben oder unten und belegte auch zur Zeit des Hinspiels den 6. Tabellenplatz. Dieses wurde Mitte Dezember in der Vestestadt ausgetragen und ging mit 33:28 an die Gäste aus Nordhorn. Beim damals ersten Auswärtssieg der Saison sind Marschall und Erlingsson mit jeweils sechs Toren die erfolgreichsten Torschützen gewesen. Eine deutliche HSG-Halbzeitführung, gefolgt von einer Schwächephase der Gäste, die zum Ausgleich in der zweiten Halbzeit führte, sowie ein starker Schlussspurt der Rot-Weißen, der im Sieg gipfelte, beschreiben diese Partie in Kurzform. Damit hatte das Team von Trainer Mark Bult die Trendwende geschafft, sowie die Coburger Siegesserie von fünf Siegen in Folge gegen die HSG unterbrochen. Jaeger, für den es die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte war, ist das Spiel ebenso gut in Erinnerung geblieben: "Im Hinspiel haben wir das in Coburg echt gut gemacht. Da sind wir super cool geblieben, hatten eine überragende Einstellung, waren sehr gut vorbereitet und Mark hatte sich auch taktisch etwas überlegt, was super funktioniert hat. Wir werden sehen, ob wir nochmal etwas vorbereitet haben, womit wir Coburg überraschen werden." 

Nur eines der letzten sechs Spiele hat das Team von Trainer Anel Mahmutefendic, der früher gemeinsam mit Mark Bult für die niederländische Nationalmannschaft spielte, verloren. Diese Niederlage ereignete sich beim letzten HSC-Auswärtsspiel in Dresden, bei dem der HSC das Spiel bereits in der ersten Halbzeit herschenkte. Ohne eine einzige Führung ging es mit 35:28 (22:14) an den HC Elbflorenz. Coburgs Auswärtsbilanz gibt in dieser Saison vier Siege bei 15 Spielen her. Sieben Auswärtssiege waren es noch letzte Saison, unter denen auch ein Erfolg in Lingen mitverbucht ist. Im Oktober 2023 verpasste der HSC der HSG mit dem 27:36 die deutlichste Heimniederlage der Saison.  

Im Team des HSC 2000 gibt es einige interessante Spieler. Rechtsaußen Florian Billek ist der dienstälteste Spieler. Er trägt seit 2014 das gelb-schwarze Trikot und ist inzwischen eine Institution. Neben ihm sticht Janis Valkovskis hervor. Kein Spieler der Liga wirft so häufig auf das Tor wie der 20-jährige Lette, der sich in seiner persönlich besten Verfassung seiner noch jungen Karriere befindet. Der Rückraumrechte steht bei 164, aus dem Feld erzielten, Treffern womit er ligaweit auf Platz drei steht. In Szene gesetzt wird er häufig vom zwei Meter großen Spielmacher Mikael Helmersson. Der, unter Bob Hanning spielende italienische Nationalspieler hat ebenfalls schon die 100-Tore-Marke in dieser Saison knacken können. Das gilt auch für Rückraumspieler Merlin Fuß, der zum „2. HBL-Spieler des Monats April" gekürt wurde und zuletzt gegen die Eulen achtmal traf. Fuß, der das Kapitänsamt innehat, wird nach dieser Saison Teamkamerad von Georg Pöhle und Stefan Bauer in Balingen. Die Abwehr hält der Pole Bartłomiej Bis zusammen, der als Kreisläufer auch bereits 83-mal erfolgreich war. Dieser ist ebenfalls für seine Nation vertreten und gehört seit 2020 regelmäßig zum polnischen A-Nationalmannschaftsaufgebot. Seit Februar dagegen nicht mehr dabei ist Maximilian Jaegers Zwillingsbruder Felix, der seine professionelle Handballkarriere beendet hat. 

Laut Statistik wirft der HSC 2000 die meisten Siebenmeter-Tore der Liga. Hier zeichnet sich vor allem Linksaußen Jesper Schmidt aus, der auch am letzten Samstag sechs Strafwürfe verwandelte. Kristian van der Merwes Nachfolger zwischen den Pfosten, der Grieche Petros Boukovinas, hat sich gut in Coburg eingefunden. Er hat nach Ambrosius und van der Merwe die drittmeisten Paraden der 2. HBL. Auch in Sachen Haltequote sind die Keeper von der HSG und dem HSC inklusive Ivan Budalic und Fabian Apfel ligaweit ganz vorn mit dabei.  

Mit dem HSC kommt außerdem die fairste Mannschaft der Liga nach Nordhorn. Keine Mannschaft bekommt so wenige Zeitstrafen wie Coburg. 84 sind der mit Abstand niedrigste Wert. Nordhorn-Lingen kommt bei einem Spiel weniger auf 113. Im Schnitt spielt der kommende Gegner also weniger als fünfeinhalb Minuten pro Spiel in Unterzahl, während es bei der HSG nochmal gute zwei Minuten mehr sind.  

Ganz aktuell hat der Verein zusätzlich verkündet, dass der Vertrag mit Geschäftsführer Jan Gorr langfristig verlängert wurde. Er ist seit 2013 im Verein, arbeitete auch lange erfolgreich als Cheftrainer und wird am Samstag in Nordhorn vermutlich wieder mit dabei sein.  
 

Kader-Infos:  
Zu den Verletzten Dominik Kalafut und Lucas Firnhaber haben sich bedauerlicherweise weitere Spieler gesellt. Rechtsaußen Sander Visser hat sein letztes Spiel am 28. Spieltag bestritten, bevor er wegen seiner andauernden Schulterprobleme erneut operiert wurde. Er wird bis Saisonende nicht mehr eingreifen können. Hinzu kommt Spielmacher Björn Zintel, der in dieser Saison ebenfalls nicht mehr mit eingreifen wird.  Außerdem wurde Ivan Budalic bis auf Weiteres vom Training und dem Spielbetrieb ausgeschlossen. Diese Entscheidung wurde im Rahmen disziplinarischer Maßnahmen getroffen, um die Einhaltung der Teamrichtlinien zu gewährleisten.  

 

Das sagt Maximilian Jaeger zu der Partie:  
Jetzt haben wir einige Spiele in kürzester Zeit vor uns und wenn wir die gut spielen können wir da in der Tabelle nochmal ordentlich was bewirken. Für Kristian und mich ist es am Samstag ein besonderes Spiel. Gegen den Ex-Verein möchte man natürlich immer gewinnen und als direktes Tabellennachbarschafts-Duell noch umso mehr. Es ist so ein kleines Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Coburg und uns und ich würde am Saisonende echt gerne über meinem Ex-Verein in der Tabelle stehen. Wir müssen uns auf jeden Fall auf etwas gefasst machen: Der formstärkste Spieler der Coburger ist Merlin Fuß, der das Spiel schon echt an sich zieht. Mit Knauer und Fuß können sogar zwei Linkshänder zusammen im Rückraum spielen, was eine Besonderheit ist und in der Liga selten vorkommt. Die Quote von Coburgs Strafwürfen ist super gut, deswegen sollten wir es in der Deckung am besten nicht dazu kommen lassen und taktisch eher darauf gehen, dass sie über Außen werfen. Denn diese sind diese Saison eine Schwachstelle, was die Abschlussquote angeht. Ansonsten stellt der HSC im Sechs gegen Sechs eine überragende Deckung mit super Torhütern dahinter. Um die zu umgehen, wäre ein ordentliches Tempospiel eine Option.  

 

Zuschauer-Infos:  
Das Euregium öffnet um eine Stunde vor Spielbeginn um 18:30 Uhr. Karten gibt es, dank der Saison-Endspurt Aktion bereits ab fünf Euro, sowohl im Ticket-Shop sowie in der Geschäftsstelle als auch vor Ort an der Abendkasse. Am Samstag ist das erste Heimspiel, welches unter dem Motto "ALLE IN ROT" steht, dementsprechend freuen wir uns sehr, wenn alle Zuschauer und Zuschauerinnen in Trikots oder roter Kleidung erscheinen. Wer die Partie nicht im Euregium verfolgen kann, sei auf den Dyn Livestream verwiesen, der um 19:15 Uhr beginnt. Außerdem wird die Partie zusätzlich im kostenlosen YouTube Livestream auf dem Kanal von Dyn übertragen und bietet somit allen ohne Dyn-Abo die Möglichkeit die Partie zu verfolgen.