Für Luca de Boer geht es in der 4. Liga weiter

HSG Varel freut sich auf prominenten Neuzugang

12.05.2024

Dass unser Kreisläufer und Innenblocker Luca de Boer die HSG Nordhorn-Lingen nach 14 Jahren im Sommer verlassen wird, um die Prioritäten in seinem Leben etwas anders zu verteilen, ist seit Längerem bekannt. Nun können wir vermelden, wie es handballerisch für ihn weitergeht: Luca wird ab der neuen Saison für den Viertligisten HSG Varel aktiv sein. Das Team hat sich bereits für die dann neu bestehende Regionalliga qualifiziert.

Gemeinsam. Friesisch. So lautet das Motto der Mannschaft aus der Stadt am Jadebusen, südlich von Wilhelmshaven. Dominik Kalafut ist dort aufgewachsen und hat bei der heimischen HSG das Handballspielen gelernt. Wir kommen noch auf ihn zu sprechen ...

Zurück zu Luca de Boer: In Schüttorf geboren, spielt der 31-Jährige schon seit 2010 im roten Trikot. Die HBL-Statistik, die in der 2. Liga bis 2011 zurückreicht, weist bis dato 452 Partien und 640 Tore für ihn aus. Darunter fällt natürlich auch die Zeit in der 1. Liga nach dem Aufstieg im Jahr 2019. Sein für die Defensive unersetzlicher Einsatz im Innenblock ist statistisch nicht erfasst, doch kann kaum hoch genug eingeschätzt werden – unsere Nr. 19 wird eine Lücke hinterlassen.

Im letzten Herbst hatte er eine Schulterverletzung erlitten, war erfolgreich operiert worden und nach seiner Reha Mitte März wieder auf die Platte zurückgekehrt. Seit er beim Sieg gegen Hüttenberg wieder unglücklich auf der betroffenen Schulter gelandet war, ist er abermals zum Zuschauen gezwungen. Doch untätig ist er natürlich nicht: In Absprache mit dem Ärzteteam um Dr. Domnick bringt er seine Schulter aktuell wieder auf Kurs, um auf jeden Fall noch einmal ins Geschehen auf dem Spielfeld eingreifen zu können. Dafür arbeitet er hart und unterstützt sein Team so lange von „neben der Platte". Das war beim Sieg in Essen der Fall, und auch beim Training ist er nach Möglichkeit in der Halle, wenngleich er seine Schulterübungen natürlich für sich absolviert.

Der Kontakt zur HSG Varel besteht schon länger. Denn dort ist mit Louis Kamp ein sehr enger Freund von Luca aktiv, mit dem er als Teenager schon in Emsdetten zusammengespielt hat. Inzwischen ist er auch schon gut mit den meisten anderen seiner zukünftigen Mannschaftskameraden bekannt. Zu ihnen zählen mit Lukas Kalafut der ältere Bruder unseres Kreisläufers Dominik sowie mit Renke Bitter der jüngere Bruder des Ex-Nationaltorwarts Johannes. Und in der Halle in Altjührden hat Luca schon als 17-Jähriger mit Nordhorn-Lingen gespielt, als die HSG Varel 2010 selbst noch zweitklassig war.

Natürlich ist Handball nicht der einzige Grund für den Umzug Richtung Norden. Mittlerweile lebt Luca mit Freundin Vera in Oldenburg – eine knappe halbe Stunde von Varel entfernt. In Oldenburg, wo mehrere Vareler Spieler wohnen, möchte er sein Lehramtsstudium (Sport u. Deutsch) nicht nur wieder aufnehmen, sondern in naher Zukunft auch abschließen, um dann bald – am liebsten in der Grundschule – unterrichten zu können.

Und wie sieht Luca die aktuelle Situation bei unserer HSG? „Die Performance in Essen war ‚Hammer'", sagt er und fügt hinzu: „Es hat sich wieder gezeigt, dass die Mannschaft noch enger zusammenrückt, wenn wichtige Spieler fehlen. Super gemacht haben das zum Beispiel Georg als Organisator der Abwehr, oder Wasie, für den der Innenblock ja ganz neu war."

Und die Niederlagen zuvor? „Als wir so viel verloren haben, hat sich jeder im Training unfassbar reingehauen. Keiner – gerade die Spieler, die den Verein verlassen – will sich sagen lassen, dass er sich nicht mehr richtig angestrengt hat." Und dann hat es gegen Hüttenberg und Essen ja auch wieder geklappt! Nun gilt es, für die letzten drei Partien noch einmal die Kräfte zu bündeln, um noch weitere Siege unter Trainer Schumann zu holen – am liebsten mit tatkräftiger Unterstützung von Luca de Boer. Mit Blick auf sein neues Handballleben nach dem Sommer sagt er übrigens: „Ich freue mich schon drauf!"

Und wir wünschen ihm schon jetzt und hier von Herzen alles Gute! Daran, dass wir Luca in Nordhorn und Lingen des Öfteren wiedersehen, haben wir ohnehin keine Zweifel.