Freitagabend in Ludwigshafen: Eulen im Check

19.10.2021

So, nach dem Erstliga-Absteiger ist vor dem Erstliga-Absteiger (und zudem sind wir ja selbst einer). Und damit direkt rein in den Gegner-Check unseres Kontrahenten im Auswärtsspiel am Freitag:

Überschrift vor dem letzten Duell mit den Eulen Ludwigshafen lautete „High Noon am Rhein“, weil das Spiel im Mai schon um 12 Uhr mittags losging – noch dazu in der „Eberthölle“. Geschadet hatte es uns nicht, denn nach dem 28:26-Sieg war für die HSG das rettende Ufer seinerzeit wieder in Sicht gewesen. Und Alex Terwolbeck hatte hinterher gesagt: „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht heute“, „es tut unheimlich gut“ und „das ist gut für die Seele“. Schöner Schnee von gestern.

„Vorgestern“, also im vorletzten Spiel gegen Ludwigshafen, im November 2020 hatte es auch einen HSG-Sieg gegeben. In Lingen hieß es am Ende +3 für das Kubeš-Team. Es lief also zuletzt gegen die Eulen. So nennt sich die 1. Mannschaft der TSG Friesenheim übrigens seit dem letztmaligen Aufstieg in die Erste Bundesliga 2017.

Nach vier Jahren „oben“ ging es für die Eulen jedoch im Sommer wieder „runter“ in Liga 2. Die Saison 20/21 wurde auf Platz 17 beendet – acht Punkte vor der HSG (18.) und drei hinter dem rettenden Ufer. Mehr als bei unserem Team gab es in Ludwigshafen anschließend personelle Wechsel: Die Keeper Tomovski und Škof sind nicht mehr dabei, Valiullin ging nach Hamburg und Spielmacher Mappes räumt jetzt die Zweite Liga (wieder) von Hüttenberg aus auf.

Dafür steht jetzt der Kroate Asanin im Tor, sein Vertreter ist der Slowene Urbič. Der erstligaerfahrene Stefan Salger kehrte als „Königstransfer“ aus Melsungen zurück, von den Füchsen Berlin kam der junge Enes Kescic. Abwehrchef und Mannschaftskapitän ist weiterhin Gunnar Dietrich (35), Frontmann im Angriff bleibt Hendrik Wagner (24), der in den ersten fünf Partien auch schon wieder 38 mal getroffen hat (siehe unten; 2020/21: 182 Tore). Wegen der erstmaligen Einladung Wagners zum Lehrgang der deutschen Nationalmannschaft wurde kürzlich das Spiel gegen Hamm verlegt. Sein Wechsel nach Wetzlar 2022 steht bereits fest.

Genau dort ist übrigens seit dieser Saison Ben Matschke als Trainer tätig – nach sechs Jahren auf der Bank der Eulen Ludwigshafen. In dessen große Fußstapfen ist Ceven Klatt (38) getreten, vormals Rimpar Wölfe. Mit Klatt am Spielfeldrand und Wagner auf der Platte kamen die Eulen nur sehr mittelmäßig in die Saison: Niederlagen zu Hause gegen Hüttenberg und in Dessau folgte der bis dato einzige (deutliche) Sieg gegen Großwallstadt. In Aue setzte es ein knappes -1, das Spiel gegen Hamm steht noch aus (s. o.). Am letzten Freitagabend kam es zum packenden Duell bei TuSEM Essen, das von allen Absteigern am besten gestartet ist.

24:24 (12:12) hieß es am Ende. Am Ende hatte Ludwigshafen mit dem letzten Angriff sogar noch die Chance zum Sieg, doch der Wurf ging vorbei. Der oben erwähnte Salger traf fünfmal, es folgen Rechtsaußen Falk, der sich auf der Eulen-HP zum HSG-Spiel äußert, und Top-Scorer Wagner (4/1, siehe oben). Letzterer setzte sich damit – trotz einem Spiel weniger – zumindest für einen Tag an die Spitze der Zweitliga-Torschützenliste (bevor er u. a. von Robert Weber wieder überholt wurde). Alles in allem immerhin der erste Auswärtspunkt für die Eulen, die nun bei 3:7 Punkten stehen und ganz sicher ganz viel Potenzial für mehr haben.

Also dann, Freitagabend, 19:30 Uhr, Friedrich-Ebert-Halle: Eulen Ludwigshafen (17.) gegen HSG Nordhorn-Lingen (6.). Die Live-Übertragung gibt’s wie gewohnt bei sportdeutschland.tv. Wir drücken die Daumen und schicken gute Energie – für den dritten Dreier in Folge. Hoffentlich!