Freitag, 19 Uhr im Euregium: Zweitligaauftakt gegen Aufsteiger EHV Aue

Maximilian Lux trifft auf seinen Ex-Verein

31.08.2023

Welche Erkenntnisse haben wir aus der erfolgreich erledigten Pokalaufgabe in Vinnhorst ziehen können: Erstens: Die Abwehr packt weiter zu und steht gewohnt sicher. Zweitens: Wie auch schon in einigen Vorbereitungsspielen ging es im Angriff häufig schnell: Viele Tempogegenstöße wurden über die Außen ins Ziel gebracht – und auch die „zweite Welle" mit weiteren Angreifern rollte gegen eine noch nicht richtig formierte Abwehr oft in sehr gelungener Weise. Nicht zuletzt wurden auch Gegentore mehrmals in Sekundenschnelle beantwortet. So war's auch beim 25:26 aus unserer Sicht, als Vinnhorst zwar erstmals in der zweiten Halbzeit in Führung ging, doch direkt den Ausgleich fing – und die HSG legte innerhalb kürzester Zeit noch drei weitere Tore nach. Das war die Vorentscheidung.

Drittens: Wie in den Tests gegen Essen und Minden gelangen 35+x Tore – in der abgelaufenen Saison hatte nur ein Team weniger Treffer erzielt als die defensivstarke HSG. Viertens: Unsere Keeper hielten drei von vier 7-Meter – auch das macht eindeutig Lust auf mehr. Und fünftens: Die Fans erledigten einen ganz ausgezeichneten „Job". Sie waren so zahlreich wie laut in Vinnhorst vertreten und trugen ihren Teil zum Erfolg bei. Rote Wand, Äppler Crew und Co. sind also in guter Frühform!

Und damit rein in den Gegner-Check des Erzgebirgischen Handballvereins (EHV) Aue: Die Sachsen sind nach einem Jahr in der 3. Liga direkt wieder da. Sie gewannen nicht nur die 3. Liga Ost (46:2 Punkte), sondern auch die Aufstiegsrunde (14:2) souverän. Bester Torschütze der Blau-Weißen in der Saison 2022/23 war ein gewisser Maximilian Lux. Unser neuer Rechtsaußen – vor zwei Wochen 28 Jahre alt geworden und zuletzt in Vinnhorst elfmal erfolgreich – spielte drei Jahre für den EHV.

Aue ist ein Zweitliga-Urgestein, denn: Vor dem Abstieg 2022 spielte der Club – mit der Ausnahme eines Jahres – dreißig Jahre lang in der Zweiten Liga. Doch zurückblicken wollen wir nur kurz auf die letzten beiden Duelle mit unserer HSG: Im Oktober 2021 gewannen die Roten im Euregium nach einer Aufholjagd mit 33:31 (14:16). Maier hütete erstmals das Tor und Stegefelt, Possehl und Torbrügge erzielten jeweils fünf Treffer. Anfang März 2022 kam es dann in Aue zum bisher letzten Zusammentreffen: Die HSG gewann knapp mit 23:22 (Matchwinner: Ravensbergen und Weber; auf der Gegenseite traf Lux siebenmal). Nordhorn-Lingen feierte seinerzeit den siebten Sieg in Folge. Dass es danach leider längst nicht mehr so rund lief, ist eine andere Geschichte.

Zurück zum EHV, der seit diesem Jahr auch von einer Kooperation mit dem SC DHfK Leipzig profitiert: Zu den etablierten Kräften im Team von Trainer Stephan „Apollo" Just (44; seit 2022) zählen der isländische Torwart Petursson, der rumänische Spielmacher Paraschiv und der tschechische Rückraumschütze Mubenzem. Apropos: Im Kader stehen insgesamt vier Spieler aus dem Heimatland unseres Trainers Daniel Kubes – die Grenze ist nur eine halbe Stunde entfernt. Der langjährige Kapitän Roch hat seine Auer Karriere im Sommer beendet. Nach dem nun ebenfalls nicht mehr im Auer Trikot spielenden Maximilian Lux war Elias Gansau (Rückraum links) in der Vorsaison bester Torschütze des Teams.

Zu Beginn der – eher durchwachsenen – Vorbereitung standen noch keine Neuverpflichtungen fest, doch dann tat sich kürzlich doch noch etwas: Der Serbe Vignjevic kam zur Verstärkung des Mittelblocks aus Minden und der portugiesische Rechtsaußen Pereira von der Reserve der Füchse Berlin.

In der 1. DHB-Pokalrunde bekam der EHV es zu Hause mit der SG BBM Bietigheim zu tun, führte zur Halbzeit mit 18:16 und war bis zum 27:27 (47.) gut im Spiel, bevor der favorisierte Ligakonkurrent doch noch davonzog und das Spiel drehte. Der schon erwähnte Elias Gansau wurde – leicht angeschlagen – nur defensiv eingesetzt. Staffan Peter, 20-jähriger Rechtsaußen und Anfang des Jahres aus Leipzig gekommen, war erfolgreichster Werfer (8/4).

Der EHV Aue hat den Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben, die HSG Nordhorn-Lingen verfolgt zweifellos andere Ambitionen und ist sicherlich favorisiert. Klar ist: Für die nötige Konzentration wird Daniel Kubes schon sorgen, zur Stimmung im Euregium kann jeder von uns beitragen. Also dann, wir freuen uns auf den Saisonbeginn und sehen uns in der Halle!