Erster Auswärtssieg der Saison in Coburg

Die HSG gleicht nach dem 33:28-Sieg ihr Punktekonto aus

15.12.2024

Ein insgesamt sehr starkes Auswärtsspiel, welches nur eine Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit enthielt, krönt die HSG Nordhorn-Lingen mit einem 33:28-Erfolg beim HSC 2000 Coburg. Damit setzt das Team von Mark Bult seinen Aufwärtstrend fort, welcher durch nur eine Niederlage in den vergangenen acht Partien deutlich dokumentiert wird.  

Die HSG begann mit den Ex-Coburgern van der Merwe und Jaeger, darüber hinaus standen Bandlow, Sajenev, Lux, Pöhle und – etwas überraschend – Erlingsson in der Startformation. Letzterer sollte heute durchgehend als Spielmacher fungieren. Und die Partie fing direkt gut an für den Gast, denn kaum eine Minute war gespielt, da stand es schon 0:2. Das Tempo war in der Anfangsphase enorm hoch und die HSG stellte auf 2:5 (5.). Übrigens agierte das Team von Mark Bult diesmal von Anfang an offensiv auch im Sieben gegen Sechs. Auf jeder Seite folgte nun ein vergebener Siebenmeter, bevor Erlingsson einen Strafwurf versenkte und den HSC-Trainer zur ersten Auszeit animierte. Es hieß 2:6 (11.). 

Nordhorn-Lingen konnte den Vorsprung halten, überstand eine kurzzeitige doppelte Unterzahl und ging sogar mit fünf Treffern in Führung: 5:10 (18.). Abgeklärt und souverän – so präsentierte sich die HSG bis dahin. Nachdem in der Zwischenzeit beide Mannschaften schon ihren jeweils zweiten Siebenmeter vergeben hatten, kam Coburg auf drei Tore heran: 8:11 (22.). Sander Visser – für Lux auf der Platte, der nach Torwart-Kopftreffer auf der Strafbank saß – stellte den alten Abstand wieder her. 

Das Tempospiel funktionierte. Mehrmals gelang den Gästen ein Treffer über die schnelle Mitte und Tempogegenstöße wurden erfolgreich abgeschlossen, woran auch Max Jaeger aktiv beteiligt war. Beim Zwischenresultat von 9:14 betätigte Mark Bult den Auszeit-Buzzer (27.). „Die Abwehr – überragend", gab er seinen Jungs mit, und: „Wir machen sachlich und ordentlich so weiter." Kurz darauf erhöhte Visser sogar um einen weiteren Treffer, doch zur Pause waren es dann wieder fünf Tore Vorsprung. Nach einem bis dahin sehr starken und effizienten Auftritt der HSG hieß es 11:16. Nicht nur wegen seiner vier Tore hatte insbesondere Elmar Erlingsson einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. Torwart van der Merwe stand bei sieben Paraden und einer Quote von 39 % gehaltenen Bällen. 

Zu Beginn der zweiten Hälfte parierte HSC-Keeper Boukovinas gleich zweimal gegen Jaeger, bevor auf der Gegenseite auch der dritte Siebenmeter vergeben wurde. Dann traf auch Visser den Kopf des Keepers, die HSG erhielt die vierte Zeitstrafe. Coburg kam direkt auf 14:17 heran und Boukovinas zog nun nach Paraden mit van der Merwe gleich. Kurz darauf wurde zum ersten Mal ein Gelb-Schwarzer auf die Strafbank geschickt, und Jaeger stellte auf 14:18 (37.). Doch der Vorsprung schmolz schnell. Das 16:18 und 17:18 fingen sich die Rot-Weißen ins leere Tor, als Pöhle eine weitere Zeitstrafe verbüßte. Drei Gegentreffer in Folge veranlassten Mark Bult zur Auszeit (39.). „Ganz ruhig, Jungs", waren die ersten Worte an sein Team. 

Immer lauter wurde es dagegen nun in der Halle, das Heimpublikum war endgültig aufgewacht. 1.700 Zuschauer waren in der HUK-COBURG arena zugegen, darunter auch eine Gruppe von mehr als zwanzig mitgereisten HSG-Fans, die lautstark unterstützten. Sie alle sahen den ersten Ausgleich der Partie: 19:19 (41.). In Führung gingen die sehr heimstarken Gastgeber jedoch nicht, vielmehr traf die HSG zum 20:22, bevor es schon zur sechsten Zeitstrafe gegen sie kam. Doch diese wurde schadlos überstanden – und nicht nur das: Die Schwächephase der Gäste war nun beendet und Nordhorn-Lingen erhöhte mit einem 4:0-Lauf gar auf 21:26. Das oft zitierte Momentum war wieder ganz auf Seiten der HSG (50.). Folge war eine Auszeit des HSC. 

Nun agierten beide Teams mit einem Angreifer mehr, was sich zunächst für den HSC auszahlte, der wieder herankam. Per Kempa-Trick verkürzte der Gastgeber auf 25:28 (54.). Boukovinas parierte einen freien Ball, der HSC erzielte einen weiteren Treffer und einmal mehr geriet die HSG in Unterzahl. Jedoch spielunentscheidend, denn näher als auf diese zwei Tore ließ die HSG ihren Gegner nicht mehr heranrücken. Bandlow stellte in Überzahl auf 26:29, Sajenev erhöhte vom Kreis um noch ein Tor, Marschall traf ins leere Tor zum 26:31. Und sorgte damit knapp vier Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung. Das letzte Tor des Abends war Rechtsaußen Sander Visser vorbehalten, er erzielte mit einem schönen Dreher das 28:33. Der erste Auswärtssieg der HSG Nordhorn-Lingen in der laufenden Saison war perfekt. 

Am Ende führten Erlingsson (6/2) und der in der zweiten Halbzeit stark auftrumpfende Tarek Marschall die Torschützenliste an. Sajenev war fünfmal erfolgreich, Pöhle und Bandlow steuerten vier Treffer zum Auswärtssieg im Frankenland bei. An alter Wirkungsstätte kam Max Jaeger – wie sein Zwillingsbruder Felix auf der Gegenseite – auf drei Treffer, dem auffälligen Spielmacher Helmersson gelangen sieben Tore. Das Torwartduell gewann der Ex-Coburger van der Merwe mit zwölf Paraden und 32% knapp gegen seinen starken Kontrahenten Boukovinas. Das Punktekonto ist damit zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag wieder ausgeglichen: 15:15 Zähler stehen für die HSG zu Buche, welche mit Coburg gleichzieht und nur aufgrund der Tordifferenz eine Tabellenposition schlechter, auf Platz 12, steht.  

Im Interview sagte, der aus Oberfranken stammende, Maximilian Lux: „Wir sind echt glücklich, dass wir hier so ein super Spiel gemacht haben und zwei Punkte mitnehmen. Denn jeder weiß, wie schwierig es ist, gerade in Coburg zu gewinnen. Der Schlüssel zum Erfolg war zum einen das Sieben gegen Sechs, wodurch wir ein bisschen unsere Kräfte schonen konnten und auch unsere kompakte Abwehr mit einem super Kristian dahinter. Mit jedem Training und vor allem mit jedem erfolgreichen Spiel fühlen wir uns immer sicherer. Dann können wir auch schwierige Phasen wie die, in der Coburg ganz nah herankommt, besser aushalten. Und so wollen wir weitermachen." Und er beendete sein Statement mit einem großen Lob an die HSG-Fans in der Coburger Halle, die er als „Riesen-Faustpfand" bezeichnete. 

 

Weiter geht es für die HSG Nordhorn-Lingen am Montag, den 23. Dezember um 19:30 Uhr. Dann steht in der EmslandArena das letzte Heimspiel des Jahres gegen den TuS N-Lübbecke auf dem Programm. Die Ostwestfalen gewannen am Abend mit 31:29 gegen Hamm und befreiten sich damit vom abstiegsbedrohten vorletzten Platz. Der Abschluss der Hinrunde und das letzte Spiel des Jahres führt das Team von Mark Bult dann nach Dormagen. Am 27.12. Heißt es ab 19 Uhr ein letztes Mal, den Ball fliegen sehen, bevor es in die Winter-WM-Pause geht. 

 

Der Nachbericht wird präsentiert von BE-MOBIL.