Foto: Melanie Bültmann

Erste Rückrunden-Niederlage - 20:26 (8:13) gegen den HC Empor Rostock

Hansestädter schlagen 2-Städte-Team mit ihren eigenen Waffen

07.03.2016

Es war ein Tag der Premieren in der EmslandArena. Eine fantastische Kulisse mit dem bisherigen Saisonbesucherrekord von 3084 Zuschauern, eine neue LED Werbebande, der neue professionelle HSG Spot, aber leider auch der erste, wenn auch verdiente Rostocker Auswärtssieg bei der HSG Nordhorn-Lingen in der 2. Liga seit 2009.

Zunächst hatte es aber gar nicht danach ausgesehen. Das 2-Städte-Team kam gut in die Partie, nutzte kleinste Lücken in der Rostocker Abwehr zum Anspiel an den Kreis, die Luca de Boer nutzte oder Siebenmeter herausholte, die Jürgen Rooba (6/4 Tore) sicher verwandelte. Aber auch auf der Gegenseite bestimmten zunächst Rostocker Siebenmeter das Spiel, weil die HSG Abwehr von Beginn an den einen oder anderen Schritt zu spät kam. So entwickelte sich ein hochintensives, bis zur 18. Minute (6:6) ausgeglichenes Spiel. HSG Trainer Heiner Bültmann hatte jedoch erkannt, dass es für sein Team nach der zwischenzeitlichen 6:4 Führung zunehmend schwieriger wurde, im Angriff die Ruhe zu bewahren und Fehler zu vermeiden. Die Auszeit sollte allerdings keine Änderung bringen. Der HC Empor Rostock wurde in der Abwehr noch offensiver, so dass der Angriff der HSG Nordhorn-Lingen sich kaum noch in Szene setzen konnte und sich zudem etliche vermeidbare Abspielfehler und Fehlversuche leistete. Das nutzten die Hansestädter im Angriff aus, auch weil die Defensivabteilung des 2-Städte-Teams an diesem Tag nicht die gewohnte Stärke auf die Platte brachte. Tor um Tor konnte der HC Empor Rostock bis zum Pausenpfiff und dem Spielstand von 8:13 davonziehen.

Wer nun gehofft hatte, dass die HSG Nordhorn-Lingen im zweiten Durchgang eine Aufholjagd starten würde, sah eine Rostocker Mannschaft, die an diesem Tag nicht eine Minute von Ihrem taktischen Konzept sowohl in der Abwehr als auch im Angriff abwich. Der erste Ansturm der HSG Nordhorn-Lingen verpuffte ebenso wie in Hälfte eins, während die Ostseestädter im Angriff die Ruhe bewahrten und ihre Chancen konsequent nutzten. So stand es in der 42. Minute 11:18 und so recht mochte bei dem bisher Gesehenen niemand mehr an eine Wende glauben. Dennoch standen die gut 3000 Zuschauern hinter ihrem Team und unterstützten die HSG Nordhorn-Lingen bis zum Schlusspfiff. Und obwohl sich die HSG Akteure bemühten, wieder eine Linie in ihr Spiel zu bekommen, scheiterten sie an diesem Tag an sich selbst und an einem bis zur Schlusssekunde äußerst konzentriert und diszipliniert agierenden Gegner. Der Endstand von 20:26 spiegelt den Spielverlauf mit einem verdienten Sieg des HC Empor Rostock, auch in dieser Höhe wider. An diesem Tag wurde die HSG mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Eine stabile aggressive Abwehrleistung und die Ruhe bis zum konzentrierten Abschluss gab es diesmal nur auf Seiten der Hansestädter.

In der Pressekonferenz war dann auch der Empor Coach Aaron Ziercke voll des Lobes für sein Team: „Meine Mannschaft hat heute von der ersten bis zur letzten Minute das taktische Konzept mit äußerster Disziplin umgesetzt und verdient gewonnen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“

HSG Trainer Heiner Bültmann zeigte sich verständlicher Weise enttäuscht: „Es ist schade, dass wir heute vor dieser prächtigen Kulisse in der EmslandArena nicht an unsere Leistungen aus den letzten Spielen anknüpfen konnten. Der HC Empor Rostock hat eine sehr starke Leistung abgerufen und verdient gewonnen. Bei unserem Gegner ist alles gelungen, bei uns gar nichts. In den letzten Spielen haben wir als Mannschaft überzeugt, heute haben wir als Mannschaft enttäuscht. Bedanken möchte ich mich bei den Zuschauern, die uns bis zur letzten Minute unterstützt haben.“