Nach fünf Partien ohne Niederlage gab es am Sonntag den Dämpfer für die HSG Nordhorn-Lingen. Der Bergische HC, Erstligaabsteiger und Tabellenführer der 2. HBL, siegte nach einer hauchdünnen Pausenführung am Ende mit neun Treffern Vorsprung und manifestiert damit seine Spitzenposition. Die HSG rutschte dagegen mit 11:15 Punkten vorerst wieder auf Platz 15.
Die Bergischen Löwen konnten nach zwei spielfreien Wochen personell aus dem Vollen schöpfen. Nordhorn-Lingen war nur mit dreizehn Spielern angereist. Es fehlten Rückraumschütze Lucas Firnhaber, sowie Luke Stricker. Ivan Budalic war nach überstanden Infekt wieder einsatzfähig.
Die Anfangsphase vor 2.188 Zuschauern – darunter ein, mit 150 Fans der Rot-Weißen, sehr gut gefüllter Auswärtsblock – gehörte den Gastgebern. Diese starteten mit einem 3:0 ins Spiel, während der erste HSG-Treffer erst in der siebten Minute durch Frieder Bandlow fiel. Auf der Basis einer guten Defensive inklusive einem, vor der Pause starken, van der Merwe blieben die Gäste dran und ließen die Löwen nicht auf mehr als drei Tore davonziehen. In der ersten Halbzeit war es die Offensive, die vermehrt Probleme bereitete, wo einige Würfe nicht gut vorbereitet wurden und es zudem zu mehreren Ballverlusten kam. Nicht zuletzt hatte BHC-Keeper Diedrich einen starken Tag erwischt. Er kam am Ende auf elf Paraden und eine 31%ige Haltequote. Trotzdem begann im letzten Drittel der ersten Hälfte die stärkste Zeit der HSG. In doppelter Überzahl gelang Kapitän Zintel, vor der Pause Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft, der Anschlusstreffer zum 9:8 (25.). Bis in der 29. Minute Frieder Bandlow mit seinem sechsten Tor den Ausgleichstreffer erzielte. Der einzige Ausgleich des Spiels hatte allerdings nur weniger als zehn Sekunden Bestand. Eloy Morante Maldonado erhöhte blitzschnell und passend zum Pausenpfiff wieder auf 14:13.
Das gute Finish der ersten Halbzeit ließ sich allerdings nicht auf die zweite Spielhälfte übertragen. Der erste Treffer gehörte erneut den Hausherren. Der BHC machte deutlich, dass er nicht vorhatte gegen Nordhorn in eigener Halle erstmals Punkte zu lassen und erweiterte den Ein-Tor-Pausenvorsprung auf fünf in der 38. Spielminute. Immer wieder fanden die Bergischen Kreisläufer Seesing, der sich viermal nacheinander für sein Team in die Torschützenliste eintrug. Am Ende war der 21-Jährige mit acht Toren der erfolgreichste Schütze seiner Mannschaft.
Bei der HSG war der Faden gerissen und als die Hausherren in der 42. Minute, nach einem 4:0-Lauf, bereits auf 25:17 stellten, fühlte es sich schon wie eine Vorentscheidung an. Nicht nur in Sachen Chancenverwertung war der Tabellenführer nun überlegen. Auch mit dem schnellen Umschaltspiel und den Toren über den Kreis kamen die Blau-Weißen zu Torerfolgen. In der letzten Auszeit nahm sich auch Kapitän Zintel das Wort: „Ich erwarte in den letzten zehn Minuten ein ordentliches Spiel!" Doch die Löwen blieben auf dem Gaspedal und waren in ihrer Machtdemonstration nicht mehr aufzuhalten. In der 53. Minute betrug der Vorsprung sogar zehn Tore, schlussendlich sollte es jedoch bei einem einstelligen Tore-Unterschied bleiben. 35:26 lautete das offizielle Endergebnis. Einem 14:13 zur Halbzeit hatte der Spitzenreiter ein sattes 21:13 nach der Pause folgen lassen und ist damit die einzige Mannschaft in der 2. Handball-Bundesliga, die zuhause noch verlustpunktfrei ist. Im siebten Heimspiel blieb der BHC damit zum siebten Mal siegreich, wohingegen die HSG weiter auf den ersten doppelten Punktgewinn in fremder Halle wartet.
Wie Kreisläufer Seesing war auch Frieder Bandlow achtmal erfolgreich, vier von fünf Siebenmetern brachte er dabei ins Ziel. Morante Maldonado und Beyer trafen sechs- und fünfmal. Wie Zintel und Sajenev bei den Gästen steuerten die Ex-HSG-Spieler Fraatz und Wasielewski jeweils vier Tore zum Sieg ihres Teams bei.
Traf die HSG heute mit Morante Maldonado, Beyer und Keeper Diedrich auf drei ausgezeichnete ehemalige Essener Akteure, hat sie es am kommenden Freitag direkt mit dessem alten Team zu tun. Der TuSEM besiegte im Sonntags-Parallelspiel etwas überraschend den Erstligaabsteiger aus Balingen mit 31:28 und übernimmt damit den 13. Tabellenplatz der HSG (12:14 Punkte). Anwurf der Partie am Nikolaustag ist um 20 Uhr im Euregium.
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