Foto: EHV Aue

Enttäuschung in Aue: HSG Nordhorn-Lingen verliert 31:34

Schwache Wurfausbeute, zu viele technische Fehler

22.12.2023

Heute fangen wir hinten an: Das konstant und nicht wie ein Absteiger spielende Tabellenschlusslicht EHV Aue hat am Freitagabend verdient gegen die HSG Nordhorn-Lingen gewonnen. Am Ende hieß es 34:31, zur Halbzeit hatte es schon 16:13 gestanden. Wie zuletzt in Minden bot unser Team insbesondere in den ersten 30 Minuten eine weitgehend enttäuschende Leistung, doch konnte das Ruder im Gegensatz zum vergangenen Samstag nach der Pause nicht mehr herumreißen. 20:16 Punkte stehen nun vor dem das Jahr abschließenden Spiel am 2. Weihnachtstag gegen N-Lübbecke zu Buche.

Unser bester Feldtorschütze Johannes Wasielewski hatte heute nicht seinen besten Tag erwischt und traf bei zehn Versuchen lediglich dreimal. Und auch seine Mitspieler brachten den Ball allzu häufig trotz guter Wurfpositionen nicht am Auer Keeper vorbei. Der junge Torwart Pascal Bochmann – vor dem Spiel mit einer 27er-Quote – parierte 17 Bälle und kam damit auf 37 %. Der HSG unterliefen zudem 14 technische Fehler, was deutlich über dem Saisondurchschnitt (9) liegt. All das führte zur siebten Niederlage unserer HSG – und zum dritten doppelten Punktgewinn und Hoffnung auf den Klassenerhalt für den heute stark aufspielenden EHV.

Tarek Marschall war zehnmal erfolgreich, Georg Pöhle sechsmal (darunter alle vier 7-Meter). Im Gegensatz zu den allermeisten Partien zuvor konnte sich dagegen der Ex-Auer Maximilian Lux gegen seine ehemaligen Mannschaftskollegen leider kaum in Szene setzen und wurde Mitte der ersten Halbzeit durch Sander Visser ersetzt, dem immerhin seine ersten beiden Saisontreffer gelangen. Bei Aue trafen mit Pereira (7/2) und Löpp (6) zwei Akteure so oft wie noch nie in dieser Saison, danach folgten die etablierten Kräfte Gansau (6) und Mubenzem (5). Was noch zur HSG-Niederlage beitrug, waren fünf Zeitstrafen vor dem Seitenwechsel, die zeitweise zu doppelter Unterzahl führten – zu diesem Zeitpunkt hatte Aue noch keine Hinausstellung gegen sich.

Und damit zum Spielfilm: 2:3 führte die HSG, dann zog Aue mit einem 4:0-Lauf auf 6:3 davon (9.). Gleiches gelang nun unserem Team – vier Tore in Folge stellten das Resultat auf 6:7 (16.). Das 8:9 durch Simovic (4 Treffer) bedeutete die letzte Führung für Nordhorn-Lingen (20.). Unsere Nr. 33 spielte fast durch, Dominik Kalafut kam nach seiner Verletzung immerhin wieder sporadisch in der Defensive zum Einsatz. Beim 10:10 hieß es noch unentschieden, doch bis zur Pause erarbeitete sich der Gastgeber – mit einiger Schützenhilfe der HSG – einen 3-Tore-Vorsprung: 16:13.

Nach der Pause war unserem Team der Wille anzumerken, die Partie noch zu drehen. Die Fehlerzahl war weniger hoch als zuvor. Doch weil sich der EHV in Blau-Weiß kaum eine Blöße gab und immer eine Lösung für die HSG-Angriffe parat hatte, und die Roten in den entscheidenden Momenten den Ball eben nicht ins Netz brachten, hielt der Vorsprung. Das 20:19 (39.) bedeutete zwar den Anschlusstreffer, doch zu einer Ausgleichschance kam es nicht, stattdessen zogen die Sachsen auf 23:19 davon. Vier Tore betrug die Differenz auch noch beim 27:23 (51.). Dieser Treffer war ein wenig bezeichnend für diese Partie, in welcher der EHV den nötigen „Punch" zeigte, wenn es drauf ankam: Einen einzigen Pass hatten die Gastgeber noch, und zwar fast von „Eckfahne". Und der Ball landete tatsächlich am Kreis und letztlich im HSG-Tor.

Gleichwohl: Dreimal noch hatte unser Team die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Beim 28:26 hielt Torwart Bochmann einmal mehr bravourös. Als es 29:27 hieß, passierte den Roten ein vermeidbarer Ballverlust und auch beim Stand von 30:28 war wieder der famose Auer Keeper zur Stelle. Danach brachte der EHV den Sieg in den letzten Minuten nach Hause. Die Livestream-Kommentatoren, welche bis zum Schluss gar nicht an den doppelten Punktgewinn glauben mochten, waren aus dem Häuschen, ebenso wie die allermeisten der knapp 1.400 Zuschauer. Und uns bleibt nichts, als zu diesem Erfolg zu gratulieren.

PS: Ein großes Dankeschön und unser Respekt geht an die „Allesfahrer" von der Äppler Crew, die auch den Weg nach Aue nicht gescheut und die Fahne der HSG im Erzgebirge hochgehalten haben!

Am 2. Weihnachtstag hat unsere Mannschaft noch einmal die Möglichkeit, vor der EM-Pause in eigener Halle zu zeigen, was in ihr steckt. Mit dem TuS N-Lübbecke gastiert der Tabellen-5. um 19:30 Uhr in der EmslandArena. Die Ostwestfalen gewannen fast zeitgleich auf durchaus kuriose Weise gegen Bayer Dormagen mit 23:22. Mehr dazu in unserem Vorbericht, den es noch vor der Bescherung zum Lesen gibt. Wir melden uns wieder!